Ölmarkt in Bewegung
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London( Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise stabilisieren sich heute etwas nach dem gestrigen Ausverkauf. Brent verlor am Mittwoch rund sieben Prozent der stärkste Tagesverlust seit zweieinhalb Jahren. Heute handelt die Nordseesorte um 0,75 Prozent fester bei 74,50 US-Dollar. Am Montag war der Brent-Preis u. a. wegen Ausfällen in der Förderung in Kanada und Libyen und Streiks in der norwegischen Ölindustrie noch bei der Marke von 80 US-Dollar/Barrel gehandelt worden.
Die Erklärung für den fallenden Ölpreis am Mittwoch lautete so: Gestern war bekanntgeworden, dass die USA eine weitere Liste mit möglichen Strafzöllen auf chinesische Waren im Wert von 200 Mrd. US-Dollar vorgelegt haben. Für den Fall, dass sie in Kraft treten, hat die Regierung in Peking Gegenmaßnahmen angekündigt. Am Markt wird nun befürchtet, dass der Handelsstreit die Weltwirtschaft insgesamt belasten und damit die Ölnachfrage schmälern könnte. Das wiederum könnte für sinkende Preis sorgen.
Auch die Wiederaufnahme der Ölexporte Libyens hat die Ölpreise zeitweise unter Druck gesetzt. So werden die seit vier Wochen geschlossenen Ölhäfen im Osten Libyens nach der erfolgten Rückgabe an die anerkannte staatliche Ölgesellschaft NOC wieder ihren Betrieb aufnehmen. Nachdem der Rohöl-Output in Libyen zwischen dem dritten Quartal 2016 und dem ersten Quartal 2018 von 0,3 auf 1,0 Mio. Barrel/Tag gestiegen war, hatte der Ausbruch innenpolitischer Spannungen die Fördermenge auf 0,4 Mio. Barrel/ Tag zurückgehen lassen. „Mit der zu erwartenden Normalisierung des libyschen Ölangebots sollte sich der Markt wieder entspannen“, schrieb die Commerzbank in einem Kommentar. „Allerdings bleibt abzuwarten, wie schnell sich die Ölexporte aus Libyen erholen, da die Häfen durch die Kämpfe vor einem Monat beschädigt sein sollen“.
Auch die OPEC selbst sieht eine ausreichende Versorgung am Ölmarkt. Das Ölkartell veröffentlichte gestern erstmals Prognosen für 2019. Wegen der hohen Fördermenge in den USA sieht die Organisation im kommenden Jahr kein Problem bei der Abdeckung einer steigenden Nachfrage nach Rohöl. Vor dem Hintergrund der rekordhohen Produktion in den USA werde von den Mitgliedstaaten des Kartells bereits eine ausreichende Menge an Rohöl gefördert, hieß es im Monatsbericht. In Zahlen heißt dies: Aufgrund eines kräftig steigenden Nicht-OPEC-Angebots (+2,1 Mio. Barrel pro Tag) soll der Bedarf an OPEC-Öl im nächsten Jahr auf 32,2 Mio. Barrel pro Tag sinken, was etwas unter der aktuellen OPEC-Produktion liegt. Allerdings könnte sich diese Prognose ändern, wenn es zu einer Verschärfung der Krise im Mitgliedsland Venezuela oder zu weiteren Sanktionen der USA gegen Iran kommen sollte.
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