Ölmarkt: „Die Baisse nährt die Baisse“

Frankfurt/ New York/ London (Godmode-Trader.de) - Die Preise der beiden wichtigsten Rohölsorten, WTI und Brent, fielen in der letzten Woche um jeweils über 10 Prozent. Zu Wochenbeginn hält der Abwärtstrend unvermindert an. Der Preis für ein Barrel Brent notiert gegen Montagmittag bei 37,44 US-Dollar. Das sind über zwei Prozent weniger als zum Freitags-Fixing. Ein Fass der US-Sorte WTI kostet 36,48 US-Dollar. Das sind 1,60 Prozent weniger als am Freitag.

Die Märkte wurden von einem skeptischen Bericht der Internationalen Energieagentur (IEA) nach unten gezogen. Die IEA kommentierte, dass der Markt im nächsten Jahr wahrscheinlich unter einem fortwährenden Druck durch das Überangebot stehen werde. Diese Einschätzung folgte auf den Entscheid der OPEC in der vergangenen Woche, das Angebot trotz des niedrigeren Ölpreises nicht zu reduzieren.

Der Abverkauf am Ölmarkt habe dabei mittlerweile aberwitzige Züge angenommen, kommentiert die Commerzbank. Die Analysten führen den Preisrückgang auch auf spekulative Finanzanleger zurück, die mit ihren Netto-Long-Positionen (Stand 08. Dezember) extrem wenig Optimismus zeigten. Noch vor zwei Monaten lagen diese fast fünf Mal so hoch. „Wir halten die einseitige Positionierung des Marktes und die Selbstverständlichkeit, mit der die fallenden Preise aktuell angenommen werden, für gefährlich. Denn es gibt nicht wenige Indikatoren, die auf eine baldige Stabilisierung des Marktes und eine Wiederherstellung des Gleichgewichts hinweisen“, erklärt die Commerzbank. Aktuell scheine der Markt regelrecht auf einem Ohr taub zu sein und „höre“ dabei nur auf preisbelastende Argumente.