Öl: Produktionsprobleme heizen den Preisen ein
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- Brent Crude ÖlKursstand: 115,242 $ (JFD Brokers) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Der Brent-Ölpreis gibt am Donnerstagmittag zwar nach, gleichwohl hat er in dieser Woche rund fünf Dollar je Barrel hinzugewinnen können. Heute steht eine Konferenz der Ölstaatenallianz OPEC+ im Mittelpunkt des Interesses. Es wird erwartet, dass die 23 Staaten unter Führung von Saudi-Arabien und Russland ihre Förderung weiter hochfahren. Zuletzt hatte sich die Allianz für Juli auf eine Erhöhung der Fördermenge um 648.000 Barrel pro Tag verständigt. Ein ähnlicher Schritt wird für August erwartet. Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank sieht den zu erwartenden Beschluss der OPEC+ daher als „reine Formsache".
Der Anstieg der Ölpreise in dieser Woche wirft aus Sicht von Analysten der Postbank indes die Frage auf, welche Kapazitätsreserven auf der Angebotsseite noch verfügbar sind. Zuletzt haben die OPEC-Staaten ihr Produktionsziel regelmäßig unterlaufen, im Mai etwa um eine Mio. Barrel pro Tag.
Für das Defizit waren hauptsächlich Nigeria mit 491.000 Barrel pro Tag und Angola mit 289.000 Barrel pro Tag verantwortlich. Zudem hat die staatliche libysche Ölgesellschaft in dieser Woche verkündet, dass sie wegen Unruhen die Exporte für eine gewisse Zeit aussetzen wird. Seit Mitte April hat sich die libysche Produktion bereits auf 600.000 Barrel pro Tag halbiert. „Im Rahmen des G7-Treffens wurde die Vermutung geäußert, dass Saudi-Arabien momentan nur über geringe, kurzfristig aktivierbare, Kapazitätsreserven in Höhe von schätzungsweise 250.000 Barrel pro Tag verfügen dürfte, die Vereinigte Arabischen Emirate nur über marginale“, berichtet Postbank-Analyst Dirk Steffen. Dies dürfte sich zumindest bis zum Besuch des US-Präsidenten Joe Biden Mitte Juli nicht ändern. Öl bleibe somit kurzfristig teuer.
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