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15:24 Uhr, 21.01.2019

Öl mit Luft nach oben

Mittelfristig könnte der Ölpreis wieder steigen. Ein Grund ist die ab Januar geltende Förderkürzung der OPEC+. Ein weiterer: im Februar läuft die Ausnahmeregel aus, wonach die USA einigen Staaten trotz der seit November geltenden Sanktionen erlauben, weiterhin Öl aus Iran zu importieren.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 62,985 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 54,305 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ London (Godmode-Trader.de) - Der schwelende Handelskrieg zwischen China und den USA sorgt am Ölmarkt für Unruhe. Zwar haben sich die US-Regierung und Peking am Rande des G20-Gipfels in Buenos Aires auf eine 90-tägige Auszeit geeinigt, doch diese läuft im Frühjahr aus. Sollte sich die Lage dann in Form neuer Strafzölle wieder verschärfen, steigt auch die Gefahr eines Öl-Nachfragerückgangs.

Auch die jüngsten BIP-Zahlen Chinas drücken auf die Stimmung, hat das Reich der Mitte im vergangenen Jahr doch nur ein Wachstum erreicht, das mit 6,4 Prozent zum Vorjahr so niedrig ausfiel wie zuletzt vor 28 Jahren. Die Aussichten für das angelaufene Jahr bleiben gleichfalls ungünstig. Die Weltbank erwartet, dass das Wachstum unter 6,5 Prozent fallen wird. Wie stark die Marke unterschritten wird, hängt davon ab, ob der Handelskrieg mit den USA noch weiter eskaliert oder eine Einigung gefunden werden kann. Eine wirtschaftliche Eintrübung der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft könnte die Öl-Nachfrage beeinträchtigen und damit die Kluft zwischen Angebot und Bedarf vergrößern.

Gestützt wurden die Ölpreise allerdings durch die Entwicklung der aktiven Bohrlöcher in den USA. Am Freitag hatte Baker Hughes mitgeteilt, dass in der vergangenen Woche 852 Bohrlöcher in Betrieb gewesen seien und damit 21 weniger als in der Woche zuvor. Laut den Rohstoffexperten der Commerzbank entspricht dies dem stärksten Rückgang der Bohraktivitäten seit fast drei Jahren.

Mittelfristig könnte der Ölpreis ohnehin steigen. Ein Grund ist die ab Januar geltende Förderkürzung der OPEC- und einiger Nicht-OPEC-Staaten. Ein weiterer: im Februar läuft die Ausnahmeregel aus, wonach die USA einigen Staaten trotz der seit November geltenden strikten Sanktionen erlauben, weiterhin Öl aus Iran zu importieren. Falls diese Regelung nicht nochmals verlängert wird, fließt somit deutlich weniger Öl auf den Weltmarkt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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