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16:37 Uhr, 13.03.2017

Öl: Es droht ein regelrechter Absturz

Der Ölmarkt stellt sich auch weiterhin als einer der unberechenbarsten Märkte im Rohstoff-Bereich dar.

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Wien/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise sind am Montag weiter auf dem Rückzug. Die Sorte Brent notiert noch knapp über, WTI nun deutlich unter der runden Schwelle von 50 US-Dollar je Barrel. Anfang des Monats handelte die Nordseesorte noch jenseits von 56 US-Dollar und US-Leichtöl kratzte an der 55 US-Dollar-Marke. Im vergangenen November einigte sich das Ölkartell OPEC mit wichtigen Nicht-OPEC-Staaten auf eine Drosselung der Produktion. Seitdem ist der Ölpreis merklich gestiegen und die Förderkürzung nach Umfragen von Reuters und Bloomberg zu mehr als 90 Prozent umgesetzt.

Die Analysten der Commerzbank hatten wiederholt davor gewarnt, dass das vorherige Preisniveau auf töneren Füßen stand. Denn es habe stark auf der Erwartung beruht, dass die OPEC-Kürzungen zu einer schnellen Markteinengung führten. Abgesehen von den umfragebasierten Produktionszahlen deute bislang allerdings wenig darauf hin, dass diese Markteinengung bereits eingesetzt habe, so Rohstoff-Analyst Eugen Weinberg. „Die US-Rohöllagerbestände steigen von Rekord zu Rekord, die chinesischen Rohölimporte lagen im Februar nur knapp unter dem Rekordniveau vom letzten Dezember und die Öllieferungen insbesondere nach Asien sind unverändert“.

Die Gefahr einer noch weitergehenden Preiskorrektur besteht nach wie vor. „Wenn die Märkte den Glauben an die OPEC-Strategie verlieren oder den offiziellen Produktionsmeldungen zu misstrauen beginnen, droht ein regelrechter Absturz des Ölpreises. Wir reden dann nicht über ein Minus von zwei oder drei Dollar je Barrel, sondern über 10 bis 15 Dollar“, sagt Experte Weinberg. Möglicherweise krache der Preis schon im kommenden Sommer auf rund 40 Dollar herunter. Somit stellt sich der Ölmarkt auch weiterhin als einer der unberechenbarsten Rohstoffmärkte dar.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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