OECD sieht Gefahr für die Weltwirtschaft, wenn Chinas Abschwung anhält
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Peking (BoerseGo.de) - Mit der Konjunktur der größten Volkswirtschaft Asiens ist es nicht zum besten bestellt. Mehrere Konjunkturdaten enttäuschten mit ihren Wachstumsraten, die Binnennachfrage schwächelt, der Immobilienmarkt krankt. Auch von offizieller Seite wurde der schwierigen wirtschaftlichen Situation Rechnung getragen und das Wachstumsziel von 7,4 Prozent im Jahr 2014 auf „etwa 7,0 Prozent“ in diesem Jahr gesenkt.
Dem skeptischeren Blick auf die Wirtschaft im Reiche der Mitte schließt sich nun auch die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD) an und reduziert laut ihrem jährlichen Bericht für die zweitgrößte Volkswirtschaft ihre Wachstumsprognose von bisher 7,1 auf 7,0 Prozent in diesem Jahr und 6,9 Prozent im nächsten Jahr. „Die Herausforderung besteht darin, genug Schwung zu halten, um die Ungleichgewichte zu reduzieren, während übermäßig abrupte Anpassungen vermieden werden, die eine Krise auslösen können", heißt es in dem Bericht, der am Freitag in Peking veröffentlicht wurde. Die OECD-Experten warnen vor den Risiken für eine Verschlechterung der Lage in China und den möglichen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft.
Der Rat ist, die Marktmechanismen und die Rechtsstaatlichkeit zu stärken und die Ausbildung zu verbessern. Die Umstrukturierung von Industrien mit Überkapazitäten könne außerdem nur erfolgreich sein, wenn Garantien für Staatsbetriebe wegfallen, damit alle Firmen mit gleichen Chancen am Markt agieren könnten.
Auch der Immobilienmarkt spielt in Zusammenhang mit der Konjunkturschwäche weiterhin eine große Rolle. Auch die OECD warnt vor Gefahren und Unwägbarkeiten im Immobiliensektor und einigen Bereichen der Schwerindustrie. Die Verschuldung sei undurchsichtig und mit Pleiten müsse gerechnet werden.
Aber die Experten malen grundsätzlich ein positives Bild: Auch mit langsamerem Wachstum könne das Ziel einer Verdoppelung der Wirtschaftsleistung bis 2020 gegenüber 2010 „nahezu" erreicht werden, heißt es in dem OECD-Bericht. Als Wachstumstreiber sieht die Organisation die Urbanisierung durch den Zuzug von weiteren 100 Millionen Menschen in die Städte bis 2020 und den Dienstleistungsbereich.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.