Kommentar
08:13 Uhr, 02.03.2019

Öl und Öl-Aktien: Kein spannendes Investment mehr?

Mit Ölinvestments konnte man jahrzehntelang nichts falsch machen. Öl brauchte die Welt immer und die Reserven sind endlich. Das klingt wie garantierter Gewinn, doch so recht will dieses idiotensichere Investment nicht mehr zünden.

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  • WTI Öl
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    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

Hohe Dividenden und hohe Kurssteigerungen – so einfach konnte man jahrelang mit Öl viel Geld verdienen. Heute ist das anders. Die Performance ist nicht gut. Das ist irgendwie offensichtlich. Immerhin ist auch der Ölpreis nicht mehr dort, wo er noch 2013 war. Ölaktien und Ölpreis verlaufen parallel. Alles andere wäre schon eine Überraschung. Es gibt aber doch gewisse Unterschiede. Als der Ölpreis Ende 2018 stark einbrach, fielen Ölaktien auf die Tiefs des Jahres 2016 zurück. Dies geschah, obwohl der Ölpreis 20 Dollar höher stand als damals.

Anleger sind noch empfindlicher geworden, was die Ölpreisentwicklung anbelangt. Jeder Rücksetzer wird besonders kräftig bestraft. Steigende Ölpreise führen auf der anderen Seite allerdings nicht zu den Gewinnen, die man früher erwarten konnte.

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Ölinvestments sind aus diesem Grund seit Jahren nicht attraktiv. Tatsächlich gibt es bereits seit 2011 eine Underperformance (Grafik 2). Bis 2011 schlugen Ölaktien den Markt. Zwischen 1998 und 2008 kam der breite Markt kaum vom Fleck. Ölaktien hingegen konnten zulegen. Ölaktien liefen deutlich besser als der Markt.


Seit 2011 ist es nun umgekehrt. Ölaktien kamen nicht mehr vom Fleck bzw. korrigieren seit 2014 und der Markt stieg. Die Underperformance des Ölsektors ist sehr stark ausgeprägt.

Wer antizyklisch agiert, fragt sich so langsam, ob es nicht wieder einmal Zeit für eine Outperformance wird. Normalerweise wechseln sich Out- und Underperformance über die Jahre ab. Diesmal könnte es jedoch anders sein.

Die Welt wird zwar noch lange Öl brauchen, doch Öl kommt aus der Mode, zumindest als klassischer Energieträger. Öl wird immer eine Rolle spielen. Es ist aus vielen Bereichen gar nicht mehr wegzudenken. Der Verbrauch von Öl soll allerdings langfristig sinken. Dabei geht es nicht nur um Öl als Treibstoff.

Plastik war jahrelang einer der Boomsektoren schlechthin. Inzwischen wird Plastik der Kampf angesagt. Einige Länder haben das Aus des Benziners schon beschlossen, weitere werden folgen. Man fragt sich, woher ein neuer großer Boom kommen soll.

Der Weltmarkt leidet nach wie vor unter Überkapazitäten. Es wird noch viele Jahre brauchen bis diese abgebaut sind. Gleichzeitig versucht die Welt vom Öl wegzukommen. Es fällt schwer, da eine neuerliche Outperformance zu erzielen.

Öl bleibt noch lange wichtig, keine Frage. Wer heute 30 Jahre alt ist, sollte sich aber genau überlegen, ob er seine Altersvorsorge über Ölaktien betreiben möchte. Kurz- und mittelfristig kann man von der hohen Volatilität profitieren. Langfristig habe ich an Öl als Investment so meine Zweifel.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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