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10:27 Uhr, 17.02.2012

NYSE Euronext will Londoner Metallbörse LME schlucken

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New York/Chicago/London (BoerseGo.de) – Die New York Stock Exchange Euronext hat nach der gescheiterten Fusion mit der Deutschen Börse ein Übernahmeangebot für die Londoner Metall-Börse (LME) abgeben. Die Offerte hat ein Volumen von einer Milliarde Pfund, wie die Financial Times unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen am heutigen Freitag mitteilt.

Auch die CME Group, Betreiber der Chicagoer Optionsbörse und der LME-Konkurrent Intercontinental Exchange (ICE) haben Interesse an der LME angemeldet. Die Deutsche Börse und auch die Londoner Stock Exchange (LSE) haben kein Gebot abgegeben, so die Informanten.

Die 135 Jahre alte LME, an der Futures für Basismetalle von Kupfer bis Nickel gehandelt werden, gehört zu den letzten Börsen der Welt, die sich im Besitz ihrer Mitglieder befindet. Sie ist im Besitz der 93 Banken und Händler, die an ihr handeln. Zu ihnen gehören unter anderem JPMorgan Chase (Anteil von 10,9 Prozent), Goldman Sachs (Anteil von 9,5 Prozent) oder der im Familienbesitz befindliche Metallhändler Metdist (Anteil von 9,4 Prozent). Und sie ist eine der letzten Parkett-Börsen, an der sich die Händler die Aufträge noch direkt zurufen.

Bereits im September 2011 hatte die LME eigenen Angaben zufolge Übernahmeofferten von zehn Interessenten erhalten. Der Vorstand der LME wird sich am Donnerstag, dem 23. Februar 2012 treffen, um die Angebote zu analysieren.

Die Mitglieder der LME stehen einem möglichen Verkauf gespalten gegenüber. Ein Teil fürchtet bei einem Verkauf um Machteinbußen, während ein anderer Teil seine Beteiligungen mit einem guten Geschäft gerne in bare Münze umwandeln möchte. Alleine die drei genannten Mitglieder könnten den Verkauf aber blockieren, da für einen Deal eine Dreiviertelmehrheit notwendig ist. Beraten wird die LME von Moelis & Co. Einen Kommentar lehnten die Unternehmen ab.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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