NOVO NORDISK senkt erneut die Gewinnprognose
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- Novo Nordisk AS - WKN: A3EU6F - ISIN: DK0062498333 - Kurs: 42,245 € (XETRA)
Der Höhenflug des dänischen Pharmakonzerns Novo Nordisk verliert damit weiter an Schwung. Im dritten Quartal 2025 verfehlte der Wegovy-Hersteller die Markterwartungen und senkte zugleich seine Jahresprognose. Die Umsätze beliefen sich auf 74,98 Mrd. DKK – weniger als die von Analysten erwarteten 76,68 Mrd. DKK. Der operative Gewinn lag mit 23,68 Mrd. DKK ebenfalls unter den Schätzungen von 25,61 Mrd. DKK, der Nettogewinn sank auf 20,01 Mrd. DKK (Prognose: 20,82 Mrd. DKK). Die Bruttomarge fiel deutlich auf 76,1 % und blieb damit fünf Prozentpunkte unter den Erwartungen.
Gedämpftes Momentum
Über die ersten neun Monate stiegen die Umsätze um 12 % auf 229,9 Mrd. DKK, wechselkursbereinigt (CER) um 15 %. Das operative Ergebnis wuchs um 5 % auf 95,9 Mrd. DKK (10 % bei CER). Ohne Restrukturierungskosten von rund 9 Mrd. DKK hätte der Zuwachs 15 % (21 % bei CER) betragen. Netto verdiente Novo Nordisk 75,5 Mrd. DKK, ein Plus von 4 %. Trotz der insgesamt robusten Zahlen zeigt sich: Der Konzern spürt Gegenwind – und das nicht nur aus der Buchhaltung.
CEO Mike Doustdar, seit August im Amt, steht damit in seinem ersten Quartal unter besonderer Beobachtung. "Wir haben unsere Prognose angepasst, um den niedrigeren Wachstumserwartungen bei unseren GLP-1-Behandlungen Rechnung zu tragen“, erklärte er. Für den neuen Chef kein idealer Start und für Anleger die zweite Gewinnwarnung binnen weniger Monate.
Der Umsatz mit dem Blockbuster-Medikament Wegovy stieg im Quartal auf 20,35 Mrd. DKK, blieb aber leicht unter der Prognose von 20,94 Mrd. DKK. Das Schwesterpräparat Ozempic erzielte 30,74 Mrd. DKK und lag damit nur marginal über den Erwartungen. Insgesamt legte die Sparte Diabetes und Adipositas in den ersten neun Monaten um 12 % auf 215,7 Mrd. DKK zu, wobei das Adipositasgeschäft um 37 % (41 % bei CER) wuchs.
Trotz dieser beeindruckenden Wachstumsraten wird deutlich, dass die Dynamik nachlässt. Die Preisanpassungen in den USA sowie der zunehmende Wettbewerbsdruck, vor allem durch Eli Lillys Zepbound, zeigen Wirkung. Das Umsatzwachstum in den USA lag bei 12 %, in den internationalen Märkten bei 13 %.
Forschung als Hoffnungsträger
In der Pipeline bleibt Novo Nordisk indes in Bewegung. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat Wegovy für die Behandlung von MASH zugelassen. Zudem hat das Unternehmen Akero Therapeutics übernommen, um dessen Phase-3-Kandidaten für dieselbe Indikation zu sichern, und Omeros’ MASP-3-Inhibitor zaltenibart für seltene Bluterkrankungen akquiriert. Für den Antikörper Mim8 wurden Zulassungsanträge in der EU und den USA eingereicht, während mit Cagrilintid eine potenziell erste Amylin-Monotherapie zur Gewichtsreduktion in die entscheidende Studienphase geht.
Nach Jahren atemberaubenden Wachstums steht Novo Nordisk vor einem Realitätscheck. Die Prognose für das Gesamtjahr 2025 wurde abermals gesenkt: Der Konzern erwartet nun ein Umsatzplus von 8 bis 11 % und einen operativen Gewinnanstieg von 4 bis 7 % bei konstanten Wechselkursen. Zuvor lagen die Ziele bei 8 bis 14 % beziehungsweise 10 bis 16 %. Dass diese vorsichtigere Spanne ausgerechnet in Doustdars erstem Quartal verkündet wird, entbehrt nicht einer gewissen Ironie und dürfte auch an der Börse nicht unbemerkt bleiben.
Fazit: Novo Nordisk bleibt ein außergewöhnlich profitabler Konzern mit starker Pipeline und globaler Marktmacht. Doch die Kombination aus Kostendruck, wachsender Konkurrenz und hausgemachten Restrukturierungen zeigt Wirkung. Die Zahlen sind respektabel, aber die Aura der Unbesiegbarkeit ist längst dahin. Nach Jahren des Höhenflugs wirkt der Weltmarktführer für Adipositas-Therapien erstmals geerdet, oder, wie man in der Pharmabranche sagen könnte: Die Dosis Wachstum wurde neu eingestellt.
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| Jahr | 2024 | 2025e* | 2026e* |
| Umsatz in Mrd.DKK | 290,4 | 313,57 | 328,44 |
| Ergebnis je Aktie in DKK | 22,63 | 23,67 | 25,20 |
| KGV | 14 | 13 | 13 |
| Dividende je Aktie in DKK | 11,40 | 11,90 | 12,60 |
| Dividendenrendite | 3,62% | 3,78% | 4,00% |
|
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei |

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