Analyse
12:36 Uhr, 24.11.2025

NOVO NORDISK scheitert in Alzheimer-Studie - Aktie unter Druck

Die mit Spannung erwarteten Zwei-Jahres-Daten aus den Phase-3-Programmen Evoke und Evoke+ bringen Novo Nordisk eine herbe Enttäuschung.

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  • Novo Nordisk AS
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  • Novo Nordisk AS - WKN: A3EU6F - ISIN: DK0062498333 - Kurs: 39,595 € (XETRA)

In beiden Studien mit insgesamt 3.808 Patientinnen und Patienten gelang es dem Konzern nicht, eine Verlangsamung des Krankheitsfortschritts zu zeigen. Gemessen am CDR-SB-Wert blieb der Wirkstoff semaglutid oral 14 mg dem Placebo unterlegen. Zwar verbesserten sich mehrere krankheitsrelevante Biomarker, doch der Effekt reichte nicht aus, um den klinischen Verlauf zu beeinflussen. Damit verfehlt eines der ambitioniertesten Projekte des Konzerns im Bereich Neurodegeneration sein zentrales Ziel.

Biomarker ohne klinische Wirkung

Die Ergebnisse aus den randomisierten und doppelblinden Studien zeigen ein konsistentes Bild: Trotz messbarer Verbesserungen bei Alzheimer-typischen Biomarkern wie Entzündungsparametern oder neurodegenerativen Signalen blieb der funktionale Nutzen aus. Der CDR-SB-Score, der in der klinischen Forschung als zentraler Gradmesser für den Fortschritt kognitiver Einschränkungen dient, veränderte sich bei den Probanden mit semaglutid nicht günstiger als unter Placebo. Für Novo Nordisk bestätigt sich damit, dass präklinische Hinweise und post-hoc-Analysen aus Diabetes- und Adipositasprogrammen zu optimistisch interpretiert worden waren.

Die Sicherheit des Wirkstoffs stellte das Unternehmen erneut heraus. Die Verträglichkeit entsprach früheren Erfahrungen aus Diabetes- und Adipositasstudien, in denen semaglutid seit Jahren eingesetzt wird. Insgesamt liegen laut Konzern inzwischen mehr als 37 Mio. Patientenjahre an Exposition vor, was Novo Nordisk auch in diesem Fall betont.

Einordnung eines ambitionierten Versuchs

Mit den Alzheimer-Studien wollte Novo Nordisk ausloten, ob die starke Evidenz rund um GLP-1-Rezeptoragonisten auch in der Neurologie trägt. Die Entscheidung, ein solches Risiko einzugehen, begründete Forschungsvorstand Martin Holst Lange mit dem erheblichen medizinischen Bedarf. Er sagte: "Wir fühlten eine Verantwortung, das Potenzial von semaglutid zu prüfen, trotz geringer Erfolgschancen." Dass der Konzern zwei groß angelegte, methodisch saubere Studien realisierte, gilt in der Branche als bemerkenswert, da GLP-1-Wirkstoffe bislang keinen etablierten Mechanismus in neurodegenerativen Erkrankungen besitzen.

Für Novo Nordisk endet das Projekt dennoch abrupt. Die bis zu einem Jahr geplante Verlängerungsphase der Studien wird abgebrochen. Damit konzentriert sich das Unternehmen wieder auf seine Kernbereiche Diabetes, Adipositas und kardiometabolische Erkrankungen, wo semaglutid weiterhin zu den wichtigsten Wachstumstreibern zählt.

Fazit: Die nüchternen Daten lassen wenig Interpretationsspielraum. Semaglutid zeigt in der Alzheimer-Therapie keinen klinisch relevanten Nutzen. Für Novo Nordisk ist dies ein Rückschlag, jedoch keiner mit finanzieller oder strategischer Tragweite, da der Konzern weiterhin in anderen Wachstumsmärkten agiert. Die Erfolgswahrscheinlichkeit war im Vorfeld als gering eingeschätzt worden. Eine technische Einschätzung der Novo-Nordisk-Aktie findet ihr hier.

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  • frankenjodler
    frankenjodler

    Und warum raucht die Aktie dann so ab?

    12:55 Uhr, 24.11.