Norweger pumpen Ölfonds an
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Oslo (Godmode-Trader.de) - Dem Gouverneur der Norges Bank, Øystein Olsen, zufolge, steht Norwegens Wirtschaft wegen der Corona-Krise vor einem historisch steilen Rückgang, „den wir seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gesehen haben“, wie er am heutigen Mittwoch einem Web-Vortrag sagte. In solchen schweren Zeiten hat die Regierung erweiterte Möglichkeiten zur Krisenbekämpfung, dem großen Ölfonds sei Dank. Und diese werden auch genutzt.
Olsen ist der Ansicht, dass die norwegische Wirtschaft für die Bewältigung der Coronakrise gut gerüstet ist: Banken können Verlusten standhalten und weiterhin Kredite vergeben, und die Regierung hat aufgrund des Ölfonds die Möglichkeit, mehr Geld auszugeben. Am Dienstag hat das Finanzministerium in Oslo mitgeteilt, dass zur Krisenbekämpfung eine Rekordsumme aus dem Staatsfonds entnommen wurde: 419,6 Mrd. Kronen (umgerechnet 38 Mrd. Euro), die 4,2 Prozent des Anfang Jahr ermittelten Fondswerts entsprechen. Eigentlich ist der Regierung nur die Entnahme von jährlich drei Prozent gestattet, es sei denn, es herrschen schwierige wirtschaftliche Zeiten.
Der Fonds, der sich aus den Einnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft speist, ist dreimal so viel wert wie das jährliche Bruttoinlandsprodukt Norwegens. Es ist der größte Staatsfonds der Welt. Mit den Mitteln sollen nun eine zusätzliche Arbeitslosenunterstützung, Hilfen für Unternehmen und die Ölindustrie finanziert werden.
Vergangene Woche überraschte die Norges Bank mit einer Zinssenkung auf Null - das erste Mal in der Geschichte. Laut Olsen soll der Zinssatz auch noch eine Weile auf dem aktuellen Niveau verharren. Olsen betonte, dass die Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung ungewöhnlich ausgeprägt ist. Aber zum jetzigen Zeitpunkt sei schon klar, dass „das Schlimmste hinter uns liegt, dass der Abschwung aufhört und dass es wieder aufwärts geht“.
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