Normalisierung des chinesischen Wachstums unvermeidlich
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San Mateo (GodmodeTrader.de) - Die jüngste Abschwächung des Wachstums in China ist eine unvermeidliche Normalisierung in einer Wirtschaft dieser Größenordnung. Die Wachstumsqualität in China hat sich in den letzten Jahren verbessert, wie Michael Hasenstab, Chief Investment Officer (CIO) bei Templeton Global Macro, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
„Zwar sind durch die steigenden Arbeitskosten und Zinsen die Unternehmensgewinne unter Druck geraten. Jedoch beflügeln die höheren Löhne den Konsum, der immer mehr zum Anker des chinesischen Wachstums wird. Wir schätzen den Konsumanteil auf knapp 60 Prozent des BIP – mit steigender Tendenz. Durch die neue Zinsliberalisierungspolitik kann zudem Kapital in die Gesamtwirtschaft umgelenkt werden, vor allem in den Privatsektor, den wir für den künftigen Wachstumsmotor halten“, so Hasenstab.
Die chinesische Privatwirtschaft trage heute mehr zum Beschäftigungswachstum bei als der staatliche Sektor. Das habe es seit rund 30 Jahren nicht gegeben. Außerdem werde die rasche Urbanisierung des Landes entsprechende Entwicklungsprojekte erforderlich machen. Zurzeit würden Pläne für Infrastrukturinvestitionen umgesetzt. Der Eisenbahnsektor dürfte wachsen, ebenso wie die Nachfrage nach flächendeckender Wasseraufbereitung und ökologischen Projekten. Derartige Projekte könnten Wachstumsbelastungen durch Kontraktion in der Produktion und Überkapazitäten im Immobiliensektor in gewissem Umfang abfedern. Zudem schienen die Immobilienpreise durch frühere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen nun die Talsohle durchschritten zu haben, heißt es weiter.
„Insgesamt gehen wir unseren Analysen zufolge davon aus, dass China auf Kurs bleibt. Das BIP-Wachstum sollte sich in den nächsten Jahren moderat abschwächen, auf Werte um sechs Prozent, während sich die Wirtschaft verstärkt auf den Konsum, das Dienstleistungsgewerbe und Produkte mit höherer Wertschöpfung verlagert“, so Hasenstab.
Die chinesische Wirtschaft befinde sich zwar in einem tiefgreifenden Wandel, jedoch bestehe kein Risiko eines Einbruchs. Zwar stagnierten oder verlangsamten sich einige der traditionellen Wachstumsmotoren wie Fertigung, Immobilien und kommunale Ausgaben. Sie würden jedoch abgelöst durch neue Katalysatoren wie den Dienstleistungssektor und eine neue Generation von Privatunternehmen. „Auch wenn wir möglicherweise kurzfristig mit Volatilität rechnen, ist unsere Einschätzung für China, das auf der Suche nach einem neuen Gleichgewicht ist, nach wie vor optimistisch“, so Hasenstab.
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