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13:36 Uhr, 08.12.2015

Niedriger Ölpreis: Hat die OPEC-Strategie am Ende Erfolg?

Die US-Energiebehörde EIA rechnet laut ihrem aktuellen Ölproduktivitätsbericht damit, dass die US-Schieferölproduktion deutlich fallen wird. Das Herausdrängen unliebsamer Konkurrenz - dieses Kalkül mancher OPEC-Mitglieder könnte sich am Ende auszahlen.

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Wien/ New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die fehlende Einigkeit der OPEC-Mitgliedstaaten nagt weiter an den Ölpreisen. Nachdem sich das Ölkartell zuletzt weder auf eine Kürzung noch auf eine Deckelung der Produktion verständigen konnte, fielen die Ölpreise am Montagabend auf den tiefsten Stand seit Februar 2009.

Am heutigen Dienstag zeigen die Preise eine Gegenbewegung. Im Mittagshandel gewinnt die Nordseesorte Brent rund eineinhalb Prozent auf 41,75 US-Dollar je Barrel, die US-Referensorte WTI bleibt weiterhin deutlich unter der Marke von 40 Dollar, kann sich aber ebenso ein Stück weiter nach oben befreien. Aktuell notiert WTI bei 37,92 US-Dollar, ein Plus von 0,7 Prozent zum Vortagesschlusskurs.

Die Nichteinigung der OPEC fällt laut den Rohstoffexperten der Commerzbank noch mit weiteren Faktoren zusammen, die auf die Preise drücken. Die OPEC habe „gepaart mit einem stärkeren US-Dollar, fallenden US-Aktienmärkten und dem Unterschreiten wichtiger Unterstützungsmarken" die Ölpreise auf Talfahrt geschickt, schreibt Eugen Weinberg von der Commerzbank.

Am Ende könnte die „Strategie“ der OPEC, nämlich eine Produktionsdrosselung der Nicht-OPEC-Staaten, aufgehen. So rechnet die US-Energiebehörde EIA in ihrem Ölproduktivitätsbericht damit, dass die US-Schieferölproduktion schon im Januar 2016 auf täglich unter 4,9 Millionen pro Tag Barrel fallen wird. Noch im Mai lag diese laut EIA bei knapp 5,3 Millionen Barrel/ Tag. Die Anzahl der Ölbohrungen in den USA ist derweil laut dem Dienstleister Baker Hughes in der Vorwoche zum 13. Mal in den letzten 14 Wochen gefallen und liegt derzeit bei lediglich 545, dem niedrigsten Stand seit Mai 2010.

Der Ölpreisverfall, der nach dem OPEC-Treffen einsetzte, lastete am Montag auch auf der Stimmung vieler Investoren an der Wall Street. Die Energie-Schwergewichte Chevron und Exxon Mobil gaben 2,7 Prozent bzw. 2,6 Prozent nach.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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