Nickel: Abwärtsrisiko bleibt bestehen

Zürich (BoerseGo.de) – „Die im Juli begonnene Erholung reichte bis in den August hinein, und der Nickelpreis näherte sich der Marke von 15.000 US-Dollar, bevor die Unterstützung durch die Short-Eindeckungen allmählich nachließ. Obwohl die Unterbewertung des Marktes diese Entwicklung begünstigte, liefert laut unserer Einschätzung weder das fundamentale noch das technischen Bild Anzeichen für eine nachhaltige Erholung“, schreiben die Analysten der Credit-Suisse im aktuellen „Research Monthly – Commodities“.

Trotz des offensichtlichen Kostendrucks bei den Produzenten (etwa ein Drittel arbeite derzeit auf Cash-Basis verlustbringend) steige das Überangebot weiterhin rapide an, und die LME verzeichne erneut Rekordbestände. Da sich die vorgeschlagenen Exportbeschränkungen für indonesisches Nickelerz wesentlich auf die Kosten für chinesisches Nickel- Roheisen (NPI) und damit auf die Produktion des kommenden Jahres auswirken könnten, hätten die Produzenten eine abwartende Haltung eingenommen. Wegen des aktuellen Überangebots reiche die Nachfrage auch trotz stärker als erwartet gestiegener Edelstahlaktivitäten nicht aus, die zusätzliche Nickelproduktion aufzunehmen, heißt es weiter.

„Insgesamt sehen wir im 12-Monats-Zeitraum eine Chance für mehr Preisstabilität, da der Preis unter Bewertungsaspekten übertrieben schwach erscheint. Kurzfristig ist jedoch Vor-sicht geboten. Das wachsende offene Interesse an Nickel-Futures in den letzten Wochen deutet auf verstärkte Absicherungsaktivitäten der Produzenten hin, da viele Marktteilnehmer eine erneute Preisschwäche für durchaus möglich halten“, so die Credit-Suisse-Analysten.