Kommentar
08:00 Uhr, 01.09.2009

... nicht nur wegen „Cash for Clunkers“

• Die persönlichen Einkommen haben im Juli stagniert und die privaten Konsumausgaben sind um 0,2 % im Vergleich zum Vormonat angestiegen. Die Sparquote verringerte sich geringfügig auf 4,2 %.
• Erstmals seit Oktober 2008 haben die privaten Haushalte von einer steigenden Lohn- und Gehaltsentwicklung profitieren können. Belastet haben dagegen gesunkene Dividenden- und Zinseinnahmen.
• Der Konsumzuwachs resultiert in erster Linie aus einem Zuwachs des Konsums von Autos. Gesunken ist preisbedingt der Konsum von Energiegütern. Rechnet man beide Teilstatistiken heraus, verbleibt ein Plus von 0,1 % im Vergleich zum Vormonat. Die Konsumentwicklung ist also auch außerhalb des Automobilbereichs wieder aufwärtsgerichtet, aber von einer starken Konsumtätigkeit kann derzeit nicht die Rede sein.

1. Zum Wochenschluss dieser durchaus interessanten Datenwoche wurden heute Nachmittag Zahlen zu den privaten Haushalten veröffentlicht: Im Juli stagnierten die persönlichen Einkommen im Vergleich zum Vormonat (Bloomberg-Umfrage und DekaBank: 0,1 %). Die privaten Konsumausgaben stiegen den allgemeinen Markterwartungen entsprechend um 0,2 % gegenüber dem Vormonat (DekaBank: 0,1 %). Die Sparquote verringerte sich daher leicht von 4,5 % auf 4,2 %.

2. Der wichtigste Einflussfaktor für die Einkommensentwicklung war ein Anstieg der Löhne und Gehälter um 0,1 % mom. zudem nur die Lohnentwicklung in der Privatwirtschaft – auch hier stiegen die Löhne um 0,1 % mom – dann war dies sogar der erste Zuwachs seit August 2008. Bereits der Arbeitsmarktbericht hatte angedeutet, dass die allgemeine Arbeitsmarktentwicklung durch die Autoindustrie positiv nach oben verzerrt worden ist. Umso positiver ist, dass der Lohnzuwachs nicht nur im verarbeitenden Gewerbe (+0,8 % mom) stattgefunden hat, sondern auch im Dienstleistungsgewerbe (0,1 % mom). Neben den höheren Löhnen und Gehältern stiegen auch die Dies ist der erste monatliche Lohnzuwachs seit Oktober 2008. Betrachtet manMieteinnahmen (3,3 % mom) und die Unternehmereinkommen (0,6 %). Gebremst wurde die Einkommensentwicklung der privaten Haushalte durch einen Rückgang der und der Monaten zunächst stark anstiegen und dann wieder sanken, verringerten sich im Juli unspektakulär um 0,2 % gegenüber dem Vormonat. Dividendeneinnahmen (-2,6 %)Zinseinnahmen (-0,3 %). Die Transferzahlungen, die aufgrund des Konjunkturpakets in den vergangenen

3. Der Konsumzuwachs im Juli resultiert in erster Linie aus einem stark gestiegenen Konsum von Automobilen (6,3 % mom). Hintergrund hierfür ist die Auto-Abwrackprämie („Cash for Clunkers“), die sich in den Konsumdaten stärker bemerkbar gemacht hat, als es die Zahlen zu den Einzelhandelsumsätzen nahe gelegt haben. Recht deutlich gesunken ist preisbedingt der Konsum von Energiegütern. Rechnet man beide Bereiche heraus, dann sind die Ausgaben moderat um 0,1 % gegenüber dem Vormonat gestiegen, weil der Konsum von Dienstleistungen mit 0,3 % mom den höchsten Zuwachs seit September 2008 erzielte. Die Konsumentwicklung ist also auch außerhalb des Automobilbereichs wieder aufwärtsgerichtet, aber von einer starken Konsumtätigkeit kann derzeit nicht die Rede sein.

Rudolf Besch - Analyst bei der DekaBank Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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