Neue Blütezeit für Europas Offshore-Windkraft
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Oslo (Godmode-Trader.de) - 2022 werden vor Europas Küsten wohl so viele neue Windkraftwerke in Betrieb genommen wie nie zuvor. Der Kapazitätszubau von Offshore-Windkraftkapazitäten ih Europa wird in diesem Jahr 4,2 GW erreichen und damit auch den bisherigen Jahresrekord von 3,8 GW aus dem Jahr 2019 übertreffen, wie das norwegische Analysehaus Rystad Energy prognostiziert.
Es ist demnach zu erwarten, dass der Kapazitätszuwachs in den kommenden Jahren weiter stark zunimmt, sich 2023 auf 7,3 GW fast verdoppelt und 2025 auf 8,6 GW ansteigt. Aufgrund des aktuellen Projektzeitplans dürfte sich der Ausbau 2024 dann verlangsamen, aber die hohe Bautätigkeit werde wahrscheinlich zu rekordhohen Inbetriebnahmezahlen im darauffolgenden Jahr 2025 führen, so Rystad
Der starke Kapazitätszubau wird in erster Linie durch Projekte im Vereinigten Königreich vorangetrieben. Nach Schätzung der Rystad-Analysten werden in Großbritannien dieses Jahr fast zehnmal so viele neue Anlagen in Betrieb genommen wie in Deutschland. Zu erwarten sei eine Kapazität von 3,2 GW, was den bisherigen Rekord von 2,1 GW aus dem Jahr 2018 übertreffe.
Nach Großbritannien wird Frankreich in diesem Jahr den zweitgrößten Beitrag zum Kapazitätsausbau in Europa leisten. Das Land hat sein erstes kommerzielles Offshore-Windprojekt mit einer Gesamtleistung von 480 Megawatt (MW) in Betrieb genommen. Nachdem Deutschland im Jahr 2021 keine Offshore-Windkraftkapazitäten ausgebaut hat, wird es nun wieder neue Anlagen installieren, allen voran das 342-MW-Projekt Kaskasi.
Die Beschleunigung der installierten Kapazität in Großbritannien geht auf drei große Projekte zurück, die voraussichtlich 2022 vollständig in Betrieb genommen werden und die drei bedeutendsten in Europa im Jahr 2022 sein werden. „Europa ist die ausgereifteste Offshore-Windregion der Welt, aber chinesische Installationen haben den weltweiten Zubau in den letzten Jahren dominiert“, so Rystad.
Auf chinesische Projekte entfielen im vergangenen Jahr 85 Prozent des gesamten globalen Kapazitätszuwachses, während Europa nur 10 Prozent beisteuerte. „Doch das dürfte sich in diesem Jahr ändern, und es wird erwartet, dass der Kontinent den Kapazitätsausbau bis zum Ende des Jahrzehnts weiter vorantreibt", sagt Anubhav Venkatesh, Offshore-Windanalyst bei Rystad Energy. Die Internationale Energieagentur erwartet, dass die Windkraftwerke auf dem Meer langfristig wichtigster Stromlieferant in Europa werden können.
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