Analyse
13:10 Uhr, 16.10.2014

NETFLIX - Quartalszahlen lösen blutroten Kursrutsch aus

Am Mittwochabend legte der Streaming-Anbieter Netflix die aktuellen Quartalszahlen vor. Die Zukunftsaussichten schicken die Netflix-Aktie auf eine steile Talfahrt: Nachbörslich bricht das Papier um über 25% ein.

Erwähnte Instrumente

  • Netflix Inc.
    ISIN: US64110L1061Kopiert
    Kursstand: 444,91 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen

Das in der Filmwirtschaft tätige Streaming-Unternehmen Netflix legte am Mittwochabend nach Schluss der US-Börsen die Zahlen für das dritte Quartal auf den Tisch. Interessant hierbei sind die Ergebnisse nicht zu letzt auch deshalb, da Netflix erst vor einigen Wochen offiziell in den europäischen Markt eingetreten ist. Wie sich zeigte, enttäuschte das Unternehmen vor allem mit schwachen Zukunftsprognosen. Die Netflix-Aktie reagierte heftig.

Analystenerwartungen bestätigt - schwache Zukunftsprognosen

Die Analysten prognostizierten vorab einen Gewinn pro Aktie von 0,93 $ bei einem erwarteten Umsatz von 1,41 Milliarden US-Dollar. Damit ergäbe sich ein Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr von rund 27,4 Prozent.

Die tatsächlichen Ergebnisse stimmen mehr oder weniger mit den Prognosen überein. 0,96 $ Gewinn pro Aktie konnte das Unternehmen am heutigen Mittwochabend ausweisen. Der Gewinn selbst legte von 32 auf 59 Millionen Dollar zu. Der Umsatz liegt mit 1,41 Milliarden US-Dollar genau im Bereich der Prognosen.

Die Neuanmeldungen, die in diesem Geschäftsbereich mindestens genauso wichtig sind wie die Finanzkennzahlen, fielen hingegen mit rund 37,6 Millionen Benutzern geringer aus als erwartet. "This quarter we over-forecasted membership growth,” so CEO Reed Hastings auf der Earnings Conference wörtlich. Auch im internationalen Umfeld enttäuschten die Mitgliederzahlen: 15,84 Millionen Benutzer stehen zu Buche, nachdem rund 16,2 Millionen angekündigt wurden. Laut Unternehmensführung wird im vierten Quartal insgesamt von 4 Millionen Neuanmeldungen ausgegangen.

Besonders negativ im offiziellen Statement sticht jedoch die Prognose für das nächste Quartal heraus. Die Unternehmensführung geht von einem Gewinn pro Aktie von rund 0,44 $ aus, für das bevorstehende vierte Quartal prognostizierten die Analysten bisher jedoch 0,87 $ - ein Abweichung von fast 50 Prozent.

Netflix-Aktie nachbörslich völlig eingebrochen

Die Netflix-Aktie reagiert nachbörslich auf die Quartalsergebnisse mit einem blutroten Kursrutsch von über -25 Prozent innerhalb der ersten 30 Minuten nach deren Bekanntgabe - bei einem nachbörslichen Umsatz von über 3,5 Millionen Aktien. Das durchschnittliche tägliche Handelsvolumen liegt bei rund 2,0 Millionen Aktien. Auslöser hierfür waren wohl weniger die schwächelnden Mitgliederzahlen, sondern vielmehr die hauseigenen Einschätzungen des Gewinns pro Aktie für das bevorstehende Quartal.

Spannend wird der vorbörsliche Handel der Netflix-Aktie am Donnerstagmittag sein. Wird die Aktie sich von diesem Sell-Off wieder erholen? Auf dem folgenden Livechart können Sie den Kurs der Netflix-Aktie in Echtzeit zur Eröffnung der US-Börsen verfolgen. Die vertikale Linie markiert den Zeitpunkt der Börseneröffnung, der hellgrüne Kreis zeigt den derzeitigen Nachbörslichen Kurs der Aktie. Dieser kann sich im vorbörslichen Handel natürlich noch in beide Richtungen verändern.

Netflix Inc
Statischer Chart
Live-Chart
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    Nasdaq
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Die Liveticker-Nachrichten aus dem gestrigen nachbörslichen Handel können Sie hier nochmal nachlesen:

+++ 22.01 Uhr +++
Die Netflix-Aktie reagiert auf die Zahlen schwach und notiert nachbörslich bei ca. 396 $ mit rund 11 Prozent im Minus.

+++ 22.05 Uhr +++
Bisher keine Trendwende in Sicht: Die Aktie wird weiter verkauft und steht derzeit bei -17 Prozent.

+++ 22.10 Uhr +++
Aktueller Stand: 363 $ und derzeit rund 20 Prozent im Minus.

+++ 22.17 Uhr +++
Die Aktie bricht derzeit förmlich zusammen. Mit einem nachbörslichen Kurs von rund 335 $ jetzt bei ca. -25 Prozent.

+++ 22.35 Uhr +++
Derzeit ist eine Stabilisierung des Kurses bei rund 330 $ zu erkennen. Gegenüber dem Schlusskurs ein Minus von rund 26 Prozent.

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5 Kommentare

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  • Philipp Berger
    Philipp Berger Redakteur

    ​Danke André! Da sieht man sehr schön die Unterstützungszone - die sollte dann aber auch unbedingt halten. Momentan sieht es vorbörslich ja danach aus.

    15:02 Uhr, 16.10. 2014
  • André Rain
    André Rain Technischer Analyst und Trader
    ​Der Chart dazu:
    Statischer Chart
    Live-Chart
    Chart in stock3 Terminal öffnen
    14:55 Uhr, 16.10. 2014
  • André Rain
    André Rain Technischer Analyst und Trader

    ...im besten Fall stabilisieren sich die Kurse bei ca. 320 oder 290-300, um anschließend die Mission Gap-close zu starten :)

    13:48 Uhr, 16.10. 2014
  • Philipp Berger
    Philipp Berger Redakteur

    Stimme dir zu! Langfristig ist die Aktie immer noch stark trotz des Dämpfers. Die heutige Eröffnung bringt vermutlich nochmal Bewegung rein, man darf gespannt sein. :-)

    12:52 Uhr, 16.10. 2014
  • André Rain
    André Rain Technischer Analyst und Trader

    ​Autsch! Das ist schon eine Hausnummer, Minus 26%. Aber der Netflix Chart zeigt auch extreme Volatilität langfristig. Trotz des Einbruchs notiert sie im mehrjährigen Vergleich noch auf sehr hohem Niveau. Immerhin hat sich der Kurs seit 2008 auch mehr als ver25facht. Also im langfristigen Chart nur eine normale Korrektur.

    09:44 Uhr, 16.10. 2014

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Über den Experten

Philipp Berger
Philipp Berger
Redakteur

Philipp Berger verstärkt seit 2014 das Redaktionsteam von GodmodeTrader als technischer Analyst insbesondere im Bereich von US-Aktien und Wissensartikeln.

Philipp Berger ist ausgebildeter Finanzassistent, Wirtschaftswissenschaftler, Unternehmer und Trader und beschäftigt sich seit über sieben Jahren intensiv mit dem Thema Börse. Seine Leidenschaft für die Kapitalmärkte und wirtschaftliche Beziehungen entdeckte er hierbei mitten im Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2008.

Im privaten Handel präferiert Philipp Berger in erster Linie einen Swingtrading-Ansatz sowohl intraday als auch auf Basis einer Haltedauer von mehreren Tagen und Wochen in allen liquideren Assetklassen wie bspw. Aktien, Indizes, Rohstoffen und Währungen. Langfristig setzt er jedoch auch auf Factorinvesting auf der Grundlage klassischer Unternehmensbewertungsverfahren in Verbindung mit der Analyse relativer Marktstärke. Zugute kommen ihm hierbei Erfahrungen, die er etwa in der Transaktionsberatung oder in der quantitativen Division eines internationalen Asset Managers und Hedgefonds gesammelt hat.

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