NASDAQ 100 - Die größte Korrektur seit einem Vierteljahr
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Erwähnte Instrumente
- Nasdaq-100Kursstand: 19.858,81 Pkt (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
- Nasdaq-100 - WKN: A0AE1X - ISIN: US6311011026 - Kurs: 19.858,81 Pkt (Nasdaq)
Der Nasdaq 100 verlor zum Beispiel bis 8:00 Uhr rund 100 Punkte und sank damit von rund 20.400 auf 20.300 Zähler, dann rutschte er binnen 1,5 Stunden um weitere 200 auf 20.100 Punkte ab.
Also machte ich mich heute als erstes daran, nach den Gründen dafür zu suchen. Und in den Nachrichtentickern, unter anderem auch dem kostenlosen Börsen-Live-Ticker von Stock3, wurde ich fündig:
USA riskieren neue Konflikte nicht nur mit China
So war zu lesen, die USA würden erwägen, für China die strengsten Handelsbeschränkungen anzuwenden, wenn Firmen wie ASML und Tokyo Electron dem Land weiterhin Zugang zu fortschrittlicher Halbleitertechnologie gewähren. Über diese Pläne soll die Regierung von US-Präsident Biden ihre Verbündeten informiert haben, so ein Bloomberg-Bericht. Diese Nachricht belastete vor allem Chip-Hersteller, zu denen auch Schwergewichte wie Nvidia gehören.
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Hinzu kam die Meldung, wonach der frisch gekürte republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump gesagt hat, Taiwan sollte die USA für seine Verteidigung bezahlen, da sie dem Land bisher nichts geben. „Wissen Sie, wir sind nicht anders als eine Versicherungsgesellschaft. Taiwan gibt uns nichts“, so Trump in einem Interview, welches in der Nacht veröffentlicht wurde. Das belastete vor allem den Aktienmarkt in Taiwan, aber auch die asiatischen Märkte insgesamt, und im Speziellen die Aktien des taiwanesischen Chipherstellers TSMC, der wiederrum die Kurse der Branchenkollegen mit nach unten zog.
Analysten sind der Meinung, dass der Konflikt zwischen China und Taiwan, der sich ohne die Verteidigungsbereitschaft der USA schnell verschärfen könnte, auch die gesamte Weltwirtschaft belasten würde. Denn TSMC ist der führende Hersteller von hochentwickelten Chips, die in allen Bereichen, von KI-Anwendungen bis hin zu Smartphones und Kampfjets, eingesetzt werden.
Aber damit noch nicht genug: Trump kündigte auch noch an, Strafzölle zwischen 60 und 100 % auf Importe aus China zu erheben, sollte er als Sieger der anstehenden Präsidentschaftswahlen hervorgehen. Für Einfuhren aus anderen Ländern will Trump einen pauschalen Zollsatz von 10 % erheben.
Technologiewerte rutschen im offiziellen US-Handel weiter ab
Während der Dow Jones mit Beginn des offiziellen US-Handels um 15:30 Uhr (MESZ) erneut einen Kurssprung nach oben machte, rutschte der Nasdaq 100 um weitere 200 Zähler ab. Und damit hat sich der Ausflug aus dem Aufwärtstrendkanal (grün im folgenden Chart) als kurzes Vergnügen der Bullen entpuppt.
Wobei die Bullen trotzdem noch genug zu Lachen haben. Schließlich notiert der Nasdaq 100 immer noch auf sehr hohem Niveau. Doch womöglich hat nun eine schärfere Korrektur begonnen.
Größter Rücksetzer seit fast einem Vierteljahr
Denn schon jetzt fällt die Gegenbewegung beim Nasdaq 100 mit bislang -4,01 % größer aus als alle anderen Rücksetzer der im April begonnenen Aufwärtsrally.
Mit anderen Worten: Der aktuelle Rücksetzer ist der größte seit fast einem Vierteljahr, obwohl er bisher quasi nur aus zwei schwachen Handelstagen besteht. Das zeigt, wie extrem die aktuelle Rally bzw. Übertreibung der Technologieaktien ist bzw. war. Eine größere Korrektur ist längst überfällig.
Ein interessantes Kursziel für den Nasdaq 100
Kursziel einer solchen Korrektur ist nun unter anderem bzw. vor allem die untere Linie des Aufwärtstrendkanals, in den der Index nach dem aktuellen Fehlausbruch zurückgefallen ist. Häufig ziehen solche Fehlsignale starke Bewegungen in die entgegengesetzte Richtung nach sich. Und die untere Linie ist auch deshalb ein interessantes Kursziel für eine solche Bewegung, weil dort aktuell der 100-Tage-Durchschnitt verläuft. Damit verdeutlich auch der Abstand des Nasdaq 100 zu dieser Kurve, wie weit das "Gummiband" aktuell gedehnt ist.
Zunächst gilt es aber zu beobachten, ob die Kurse unter das Tief des vorherigen (2,53%igen) Rücksetzers fallen. Denn das wäre nach dem Fehlausbruch aus dem Aufwärtstrendkanal das nächste bärische Signal, weil dann die Folge höherer Tiefs in dem im April begonnenen Aufwärtstrend gebrochen wäre.
Entwarnung ist dagegen angesagt, wenn der Nasdaq 100 schnell zur oberen Linie des Aufwärtstrendkanals zurückkehren und das Tief der ersten schwachen Tageskerze überwinden kann.
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Hoffen wir, dass er weiter korrigieren darf, der N100. Sein Aufwärtstrend braucht das bzw. das könnte verhindern, dass wir irgendwann eine richtig dicke und ekelhafte Korrektur brauchen (Euphorie...Crash...). Eigentlich wäre ein fetter Rücksetzer auf das alte Allzeithoch (16.7xx) optimal, wie dargestellt. Aber das ist glaub ich zu viel verlangt derzeit. Wir werden sehen.