Mit Long-/Short-Strategien Chancen aus Gewinnkorrekturen nutzen
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
Zürich (Godmodetrader.de) - Anleger, die einen aktiven Ansatz bei der Wertpapierauswahl verfolgen, verweisen häufig darauf, dass eine gewisse Streuung in den Marktkursen erkennbar sein muss, damit sie wirksam investieren können. Ähnliches gilt für den Gewinnkorrekturansatz, der auf fundamentalen Unterschieden zwischen den Aktienkursen basiert, wie Gianmarco Mondani, Chief Investment Officer des Non-Directional-Equity-Teams und Co-Manager europäischer Long- und Long-/Short-Aktienfonds bei GAM Investments, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Diese ergäben sich daraus, dass Unternehmen belohnt würden, die mit positiven Zahlen überraschten, und jene bestraft würden, die enttäuschten. Der Ansatz baue auf langfristigen wissenschaftlichen Erkenntnissen auf und könne potenziell nachhaltige und wiederholbare Anlageerträge erbringen. Doch könne es mitunter auch Marktphasen geben, in denen makroökonomische oder geopolitische Faktoren zu einer gewissen Herdenmentalität führten. So auch in diesem Jahr: Die Kapitalmärkte würden aufgrund von US-Präsident Trumps aggressiver Handelspolitik, der politischen Turbulenzen in Italien und diversen Krisen in den Schwellenländern von geopolitischer Unruhe beherrscht, heißt es weiter.
Aber auch in solchen Phasen sei es möglich, Alpha zu erzielen, ist Mondani überzeugt: „Die Möglichkeiten, Alpha durch einen auf Gewinnkorrekturen basierenden Long-/Short-Ansatz zu erzielen, sind durchaus nachhaltig. Die Strategien verlassen sich ausschließlich auf den Alphafaktor als Renditetreiber und können damit bei geringer Volatilität und ohne signifikante Korrelation zu den zugrunde liegenden Aktienmärkten relativ zuverlässige annualisierte Renditen erwirtschaften.“
Der Schlüssel zur Identifizierung von Aktien, die positiv überraschen dürften, liegt seiner Ansicht nach in der kontinuierlichen Fundamentalanalyse und der Auseinandersetzung mit möglichen Veränderungen fundamentaler Trends, die sich auf das Umfeld und die Rentabilität eines Unternehmens auswirken. Auf diesem Wege sei es trotz der geopolitischen Spannungen seit Anfang 2018 möglich gewesen, Gewinner und Verlierer zu identifizieren. „Der Technologiesektor bietet beispielsweise nach wie vor einen fruchtbaren Boden, um Alpha zu generieren, da Innovation hier der Haupttreiber war. Besonders auffällig ist dies in Unternehmen, die den Wandel an vorderster Front vorantreiben. Beispielsweise ist das deutsche Fintech-Unternehmen Wirecard kürzlich in den DAX aufgenommen worden, aufgrund seines steigenden Aktienkurses und mithin der steigenden Marktkapitalisierung“, so der Experte weiter.
„Mit der Zeit haben wir außerdem festgestellt, dass der Gewinnkorrektur-Ansatz noch besser funktioniert, wenn er von Bewertungen und Preismomentum gestützt wird. Dadurch können wir in einem volatilen Handelsumfeld, wie wir es praktisch im gesamten Jahr 2018 hatten, mit höherer Zuverlässigkeit sinnvolle Positionen aufbauen. Weil den Long-Positionen zudem Short-Positionen gegenüberstehen, können wir in Phasen mit einer hohen Volatilität im Gesamtmarkt in der Regel gut bestehen“, so Mondani weiter.
Darüber hinaus könnten auch psychologische und verhaltensbedingte Einflüsse auf die Marktteilnehmer dazu beitragen, dass sich anhaltend Chancen für diejenigen ergeben, die diesen Anlageansatz verfolgten. „Gewinnprognosen korrelieren stark mit der Aktienkursdynamik. Die Idee, diese Dynamik zu nutzen, ist völlig konträr zu dem Hang der menschlichen Psyche, in Schwächephasen zu kaufen und in starken Phasen zu verkaufen. Das bedeutet, dass wir häufig neue Positionen auf moderaten Bewertungsniveaus aufbauen können“, erklärt Mondani. Warum die Kurse auch lange nach der eigentlichen Ankündigung noch in Richtung der Gewinnüberraschungen tendieren, ließe sich ebenfalls durch ein menschliches Verhaltensmuster erklären: den Ankereffekt. „Da Analysten auf der Verkäuferseite aufgrund des Reputationsrisikos mitunter zögern, sich zu weit vom Durchschnitt zu entfernen, passen sie ihre Zahlen meistens nur langsam nach oben oder unten an. So sorgen ihre verspäteten Korrekturen weiterhin für Dynamik“, fährt der Experte fort.
Mondani ist daher überzeugt, dass eine fundamentale Gewinnkorrekturstrategie, die sowohl Bewertungs- als auch Dynamik-Kennzahlen berücksichtigt, in den meisten Zeiträumen positive Ergebnisse erzielen kann. „Die bisherige Performance eines Kursdynamik-Korbes, der sich als guter Maßstab eignet, verleiht dieser Einschätzung zusätzliche Glaubwürdigkeit, zumal dieser in elf der letzten 13 Kalenderjahre positive Erträge erbracht hat“, schließt Mondani.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.