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07:56 Uhr, 31.10.2011

Merkel vollzieht Politikschwenk: "Soli"-Senkung und Lohnuntergrenzen im Gespräch

Berlin (BoerseGo.de) - Um die Bürger zu entlasten, will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) laut einem Zeitungsbericht am Solidaritätszuschlag rütteln. Nach Informationen der "Bild"-Zeitung wird eine Senkung des „Solis“ wahrscheinlicher. Das Blatt beruft sich auf Kreise aus dem Bundeskanzleramt. Damit könnten Änderungen bei der Einkommenssteuer vom Tisch sein. Merkel wolle mit diesem Vorstoß einer Blockade durch den Bundesrat vorbeugen, hieß es weiter.

Auf dem Koalitionsgipfel am kommenden Sonntag solle Merkel für die Senkung des Solidaritätszuschlags werben. Ein Vorschlag sei eine höhere Steuerfreigrenze, ab der die Abgabe gezahlt werden müsse. Möglich sei aber auch die Senkung des Satzes von derzeit 5,5 Prozent.

Auch beim Thema „Mindestlohn“ vollziehen Bundeskanzlerin und ihre Union einen Politikschwenk. Bislang wurde bei der CDU eine Lohnuntergrenze strikt abgelehnt. Nun aber will die Union feste Lohnuntergrenzen von mindestens 6,90 Euro pro Stunde durchsetzen: Dabei nimmt die Partei nur noch Abstand von gesetzlichen Mindestsätzen. Man wolle eine durch die Tarifpartner bestimmte Untergrenze, heißt es in einer Empfehlung der Antragskommission für den Parteitag im November. Bestimmen soll die Untergrenze jeweils eine Kommission der Tarifpartner.

Wie die Welt am Sonntag berichtete, hat Merkel den Vorsitzenden der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmer (CDA), Karl-Josef Laumann, sowie Michael Fuchs, Fraktionsvize und Vertreter des CDU-Mittelstands- und Wirtschaftsflügels, damit beauftragt, ein gemeinsames Modell zu erarbeiten. Es soll mit Arbeitgebern und Gewerkschaften abgesprochen werden."Ich schließe nicht aus, dass es nach einem Parteitagsbeschluss noch in dieser Legislaturperiode zu einer gesetzlichen Lohnuntergrenze kommt", sagte Laumann. Der CDU-Parteitag findet vom 13. bis 15. November in Leipzig statt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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