Fundamentale Nachricht
12:14 Uhr, 02.12.2016

Mehr US-Schieferöl? Auf der Angebotsseite am Ölmarkt dürfte sich wenig ändern

Die OPEC hat eine Förderkürzung beschlossen. Das sollte die Preise stützen. Nun aber könnten Fracking-Unternehmen wegen der höheren Preise ihre Produktion wieder hochfahren. Das Gleichgewicht auf dem Ölmarkt wäre gefährdet.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 53,145 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 50,425 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Wien/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Nach dem Entscheid der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) vom Mittwoch, die Förderung unerwartet deutlich zu drosseln, legten die Ölpreise enorm zu. Die Sorte Brent erreichte in der Spitze ein 16-Monatshoch von 54,5 US-Dollar je Barrel. WTI stieg verhaltener und blieb knapp unter dem Oktoberhoch von 51,90 US-Dollar je Barrel. Das deutlich größere Plus der Sorte Brent bei der jüngsten Preisexplosion erklärt sich womöglich damit, dass die internationale Ölsorte stärker vom knapperen OPEC-Angebot profitiert als das vornehmlich von US-Faktoren bestimmte WTI. Nach der Preisrally nehmen viele Investoren am Freitag Gewinne mit. Die Notierung für Brent etwa rutscht von ihrem Hoch zurück auf 53,70 US-Dollar/ Barrel.

Vor diesem Hintergrund haben Analysenhäuser ihre Prognosen für die Ölpreisentwicklung angepasst. Im ersten Quartal 2017 sehen die Experten der Landesbank Baden-Württemberg etwa die Ölpreise aufgrund der OPEC-Produktionskürzung um fünf Dollar als bislang. Denn der Ölmarkt sei dadurch in den kommenden sechs Monaten nicht mehr überversorgt. Die Analysten der Commerzbank erwarten einen Preis bei Brent von 53 US-Dollar je Barrel im ersten Quartal (bisher 48 US-Dollar je Barrel). Das höhere Ölpreisniveau dürfte aber zu einem schnelleren Anstieg der US-Ölproduktion führen. Dieses zusätzliche Angebot könnte die Ölpreise im Verlauf von 2017 wieder belasten.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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