Mehr E-Autos sorgen nicht unbedingt für geringere Ölnachfrage
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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Norwegen ist weltweit vornweg, was den Umstieg von Verbrennungsmotoren auf Elektroautos anbelangt. Kalte und lange Winter, ein relativ langgezogenes Land, das möglicherweise Anforderungen an Reichweite stellt oder das Warten an den Ladesäulen. All diese der Elektromobilität anhaftenden Probleme konnten den Aufschwung bislang nicht aufhalten. Waren 2020 gerade einmal mehr als die Hälfte aller neu zugelassenen Pkw in Norwegen reine E-Autos, sind es inzwischen fast zwei Drittel. Und die Menschen bedauern den Umstieg keineswegs. Laut Umfragen würden 94 Prozent der E-Auto Fahrer in Norwegen sich kein anderes Auto mehr kaufen, berichtete die Wirtschaftswoche jüngst.
Bemerkenswert aber ist: der Ölverbrauch des Landes ist in den vergangenen zehn Jahren in etwa konstant geblieben, wie Analysten der Deutschen Bank konstatieren. Aus ihrer Sicht liegt dies unter anderem daran, dass der Personenverkehr global und vermutlich auch in Norwegen nur rund ein Viertel des Ölkonsums ausmacht. Zudem stünden Elektroautos auch in dem EV-Vorreiterland bislang erst für knapp zehn Prozent der Fahrzeugflotte. Da diese jedoch seit Ende 2011 von 2,3 auf 2,8 Mio. Wagen angewachsen sei, rollten heute mehr Verbrenner über norwegische Straßen, obwohl deren Flottenanteil gesunken sei.
Gleichzeitig sei der Verbrauch anderer Sektoren wie Frachtverkehr und Gebäude über den Zeitraum gestiegen. „Damit zeigt das Beispiel Norwegens, dass zumindest auf absehbare Zeit der steigende Absatz von E-Autos nur bedingt zu einer deutlich sinkenden Nachfrage nach Öl führen dürfte“. Laut Basisszenario der Internationalen Energieagentur könnte die globale Ölnachfrage noch bis 2026 wachsen.
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