Analyse
17:15 Uhr, 07.08.2020

MAYDAY - Eine Zwischenbilanz

Am 19. Juni startete ich diese Artikelserie, die jeden Freitag nationale und internationale Aktien vorstellt, die aufgrund ihrer charttechnischen Lage Tradern interessante Short-Chancen bieten und für Investoren vorübergehend problematisch werden können. Kurz vor meinem Sommerurlaub ist es Zeit für eine kleine Bilanz.

Erwähnte Instrumente

  • 3 D Systems Corp. - WKN: 888346 - ISIN: US88554D2053 - Kurs: 5,232 € (XETRA)
  • Biogen Inc. - WKN: 789617 - ISIN: US09062X1037 - Kurs: 277,660 $ (NASDAQ)
  • The Coca-Cola Co. - WKN: 850663 - ISIN: US1912161007 - Kurs: 47,480 $ (NYSE)
  • McDonald's Corp. - WKN: 856958 - ISIN: US5801351017 - Kurs: 203,180 $ (NYSE)
  • Verizon Communications Inc. - WKN: 868402 - ISIN: US92343V1044 - Kurs: 57,830 $ (NYSE)
  • United Airlines Holdings Inc. - WKN: A1C6TV - ISIN: US9100471096 - Kurs: 34,400 $ (NASDAQ)
  • American Express Co. - WKN: 850226 - ISIN: US0258161092 - Kurs: 95,920 $ (NYSE)
  • Starbucks Corp. - WKN: 884437 - ISIN: US8552441094 - Kurs: 75,660 $ (NASDAQ)
  • Berkshire Hathaway Inc. - WKN: A0YJQ2 - ISIN: US0846707026 - Kurs: 205,020 $ (NYSE)
  • Deutsche Wohnen SE - WKN: A0HN5C - ISIN: DE000A0HN5C6 - Kurs: 44,030 € (XETRA)
  • freenet AG - WKN: A0Z2ZZ - ISIN: DE000A0Z2ZZ5 - Kurs: 15,025 € (XETRA)
  • Novartis AG - WKN: 904278 - ISIN: CH0012005267 - Kurs: 75,710 Fr (VTX)
  • Bayer AG - WKN: BAY001 - ISIN: DE000BAY0017 - Kurs: 55,600 € (XETRA)
  • Intel Corp. - WKN: 855681 - ISIN: US4581401001 - Kurs: 48,095 $ (NASDAQ)

In den vergangenen Ausgaben wurden über 20 Aktien analysiert. Abgesehen von den vier Aktien der letzten Ausgabe, deren Analysezeitpunkt noch etwas zu nahe ist, um eine klare Tendenz feststellen zu können, sieht die Bilanz folgendermaßen aus: Bislang haben fünf Aktien den Long-Trigger überschritten, also das im Artikel genannte Kursniveau, das das bärische Szenario zunichte macht. Und zwar wurde die Marke überschritten, ohne dass es zuvor zu einem deutlichen Abverkauf idealerweise an mindestens das erste genannte Abwärtsziel gekommen wäre. Drei Aktien konnten das Shortsignal bisher verhindern, ohne aber den Longtrigger zu überschreiten. Diese Aktien liefen also im Wesentlichen seitwärts. Und elf Aktien haben den Shorttrigger ausgelöst, sind anschließend deutlich im Kurs gefallen und haben idealerweise mindestens das erste Abwärtskursziel erreicht. Je drei der interessantesten Setups gehe ich in dieser Ausgabe noch einmal durch, da sich in den nächsten Tagen bei Werten wie Bayer, Intel, Novartis, American Express, Freenet und anderen noch einiges tun kann.

Die Idee hinter "Mayday":

Im Wesentlichen soll es bei dieser neuen Serie sowohl um Shortchancen als auch um charttechnische Hinweise auf anstehende deutliche Abwärtsbewegung gehen, die für den ein oder anderen Investor relevant sein können.

Sei es, weil Sie gerade investiert sind und nicht von einer starken Abwärtsbewegung kalt erwischt werden möchten. Sei es, weil Sie auf der Suche nach interessanten antizyklischen oder prozyklischen Einstiegsniveaus sind. Daher gehe ich in den Analysen primär auf die Bedingungen für weiter fallende Kurse und auf die Kursziele der entsprechenden Setups ein.

Die Long-Seite wird dadurch abgedeckt, dass ich zu jeder Aktienanalyse herausarbeiten werde, ab welchem Kursniveau im kurzfristigen oder mittelfristigen Zeitfenster mit einer Kurserholung zu rechnen sein wird oder ab welchem Niveau das vorgestellte Abwärtsszenario nicht mehr greift.

Übersicht der vorgestellten Kandidaten für drohende Abwärtsbewegungen

Anstieg über den Long-Trigger Short-Triggermarke hat bisher gehalten (Seitwärts) Short-Trigger ausgelöst & Kursrückgang
Deutsche Wohnen United Airlines Novartis
Berkshire Hathaway American Express Deutsche Lufthansa
Freenet Starbucks Intel
Coca Cola Bayer
Biogen Aareal Bank
3D Systems
Klepierre
Wirecard
Deutsche Bank
Hapag Lloyd
Bet at home

Abverkauf nicht ausgeschlossen: Die Kandidaten in der Seitwärtsbewegung

Die beiden Seitwärtsmarkt-Aktien von United Airlines und American Express aus der Analyse vom 17.Juli sind immer noch nicht über den Berg und könnten bei einem Bruch der weiterhin entscheidenden Unterstützungen bei 29,23 USD bzw. 89,58 USD zu einer starken Verkaufswelle ansetzen. Hier sind die Szenarien also noch intakt.

United Airlines Chartanalyse (Tageschart)
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American Express Chartanalyse (Tageschart)
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Bei Starbucks ist die Gefahr einer SKS zwar abgewendet, die Schwäche der letzten Tage könnte allerdings wieder in einen Rückfall auf den Support bei 70,65 USD münden. Hier wäre weiterhin erst über 79,50 USD Entwarnung.

Starbucks Chartanalyse (Tageschart)
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Zurück zu alter Stärke? Die besten ausgebrochenen Aktien

Bei Berkshire Hathaway wurde der Shorttrigger und damit ein Verkaufssignal um Haaresbreite verpasst und direkt im Anschluß eine Erholung gestartet, die über die mittelfristige Abwärtstrendlinie und an den Widerstandsbereich um 204,00 USD führte und damit bisher das alternative Szenario abgearbeitet hat. Oberhalb von 205,00 - 208,00 USD könnte der Wert weiter bis 212,00 und 215,00 USD steigen. Scheitert der Ausbruchsversuch, käme es zu einer Korrektur bis 196,00 USD. Ein "Mayday"-Kandidat wird Berkshire aber erst wieder unter 188,00 USD bzw. bei einem Rückfall unter die Abwärtstrendlinie. Dann könnte es zügig bis 175,00 USD gehen.

Berkshire Hathaway Inc.
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Die Aktie der Deutsche Wohnen hatte sich ebenfalls kurz vor einem Verkaufssignal nach oben über einen Trendkanal geschoben und auch später nicht mehr den Shorttrigger bei 40,00 EUR unterschritten. Aktuell markiert sie bereits ein neues Jahreshoch. Oberhalb von 44,83 EUR könnte die Reise jetzt bis 49,00 EUR gehen. Die Ausbruchschance wäre dagegen bei Kursen unter 41,30 EUR vergeben und ein Rückfall auf 38,87 EUR zu erwarten.

Deutsche Wohnen SE
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Die Aktie von Freenet konnte das Tief bei 13,60 EUR verteidigen. Hier war es also voreilig, einen Bruch der Unterstützung mit allen bärischen Konsequenzen zu erwarten. Allerdings kam die Aktie auch in den Tagen nach dem Wiederanstieg über die 14,90 EUR-Marke noch nicht zu einem echten Befreiungsschlag. Es ist also durchaus möglich, dass der Wert nochmals an das Jahrestief fällt, um dort einen großen mittelfristigen Boden auszubilden. Ein Ausbruch über 15,43 EUR wäre dagegen bereits vorher bullisch zu werten und könnte zu einer Kaufwelle bis 16,58 und 17,86 EUR führen.

freenet AG
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Die Aktien im Abwärtstrend

Zu den Werten, deren Aktionäre in den vergangenen Wochen unter einem Kursrückgang zu leiden hatten, gehörten unter anderem gleich zu Beginn mit Wirecard eine Aktie, bei der die kriminellen Machenschaften an der Konzernspitze zu einem Absturz geführt haben, wie man es keinem Aktionär wünscht. Andere Werte wie Hapag- Lloyd oder 3D Sytems erreichten das erste Abwärtsziel relativ spät und dümpeln seither lustlos seitwärts. Bei den Anteilen der Aareal Bank wurde das erste Ziel bei 15,39 EUR erreicht und anschließend eine dynamische Erholung gestartet. Ähnlich zeigen sich auch die Anteile der Lufthansa, die unter 7,75 EUR und fast an das nächsttiefere Ziel bei 7,02 EUR einbrachen, sich seit ein paar Tagen jedoch wieder deutlich erholen konnten. Hier wäre nun wichtig den Bereich um 7,75 auch weiterhin zu verteidigen, um nicht doch noch bis 7,02 EUR durchgereicht zu werden.

Weiter in einem Abwärtstrend zeigt sich auch die Aktie von Bet-at-Home, die unter 37,70 EUR an den 32,00 EUR-Bereich absackte und dort aktuell eine Erholung versucht. Hier ist der Abwärtstrend noch nicht überstanden. Gleiches gilt auch für die Aktien von Klépierre, die in Kürze das Ziel bei 13,08 EUR erreichen dürften.

Bei Novartis steht aktuell schon die Fortsetzung der Baisse an, denn eine leichte Erholung ausgehend von der 75,09 CHF-Marke könnte in Kürze mit dem Bruch dieser kleinen Unterstützung bereits wieder enden. Hier steht nach wie vor die 70,02 CHF-Marke als Abwärtsziel auf der Agenda. Eine weitere kurze Erholung bei 73,00 CHF sollte jedoch eingeplant werden. Der Abwärtstrend wäre dagegen erst bei Kursen deutlich über 79,84 CHF überstanden.

Novartis Chartanalyse (Tageschart)
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Zum Abwärtstrend bei Bayer lässt sich sagen, dass er sich fast schon beängstigend genau an die Szenarien hält (daher habe ich den Chart auch nicht angepasst) und bei einem Bruch der 55,40 EUR-Marke direkt bis 52,08 EUR führen kann. Weiterhin wäre erst ein Anstieg über 62,29 EUR bullisch zu werten.

Bayer Chartanalyse (Tageschart)
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Auch die Aktie der Deutschen Bank nähert sich wieder dem bereits Ende Juli abgearbeiteten Abwärtsziel bei 7,35 EUR und könnte darunter direkt bis 6,50 und 6,30 EUR zurücksetzen.

Bleibt also noch Intel aus der Quartalszahlen- Ausgabe, die eine Abwärtsbewegung zunächst nach oben auflösten, um dann kurz vor dem Widerstand bei 62,13 USD nach unten zu drehen und dann nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen zu implodieren. Seither ging es direkt unter das anvisierte Ziel bei 51,29 USD auf ein Tief bei 46,97 USD. Sollte die Marke wiederum gebrochen werden, dürfte sich dieser Kurseinbruch bis 44,80 USD und darunter bis an das Märztief bei 43,63 USD ausdehnen. Eine vorherige Erholung bis 50,80 und 51,29 USD ist dabei jederzeit möglich und würde die bärischen Vorzeichen nicht neutralisieren. Erst bei einem Anstieg über 52,60 USD könnte man wieder mit der Aktie rechnen und eine Erholung bis 55,93 USD anvisieren.

Intel Chartanalyse (Tageschart)
Statischer Chart
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Die nächste Ausgabe von Mayday erscheint am 28. August.

Bis dahin wünsche ich Ihnen schöne Sommertage und viel Erfolg an den Märkten!

Ihr Thomas May

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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups und handelt zudem aktiv im Depot "Gehebeltes Swing-Trading" des Premium-Services Trademate.

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