Kommentar
09:48 Uhr, 07.03.2019

Otte: USA wollen deutsche Wirtschaft zerstören

Deutsche Konzerne sollen "durch Kampagnen und Sammelklagen plattgemacht werden", meint Wirtschaftsprofessor Max Otte.

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Der Wirtschaftsprofessor und Fondsmanager Max Otte, der durch seinen im Jahr 2006 veröffentlichten Bestseller "Der Crash kommt" einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurde, hat scharfe Kritik an der US-Wirtschaftspolitik geübt.

"Verwerflich ist, dass die USA einen gnadenlosen Wirtschaftskrieg gegen Europa und den Rest der Welt führen und sich Stück für Stück mehr von unserem Volksvermögen sichern. Traurig ist, dass die EU und die nationalen Regierungen nichts dagegen unternehmen", sagte Otte in einem Interview mit Börse Online.

Unter anderem die Dieselaffäre wie auch die Schwäche der Deutschen Bank seien auf gezielte US-Kampagnen zurückzuführen, meint Otte. "Völlig offensichtlich ist, dass deutsche Konzerne durch Kampagnen und Sammelklagen plattgemacht werden sollen: Bayer, VW und die Deutsche Bank werden systematisch geschwächt, wenn sie nicht gar übernahmereif geschossen werden. Dazu ziehen Politik, Wirtschaft und Justiz in den USA an einem Strang, ob geplant oder ungeplant."

Auch die kritischen Berichte der britischen "Financial Times" über angebliche Ungereimtheiten beim Zahlungsdienstleister Wirecard sieht Otte als gezielten Angriff. "Ein deutscher Zahlungsabwickler von internationaler Bedeutung ist den US-Oligopolen ein Dorn im Auge", so Otte.

Wirecard-Aktien
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Trotz der gezielten Angriffe auf die deutsche Wirtschaft meide er allerdings deutsche Aktien nicht grundsätzlich, so Otte. "Werte aus der zweiten Reihe kann man sich ansehen. Punktuell kann man nach stärkeren Rücksetzern auch beim einen oder anderen DAX-Titel zugreifen. Lufthansa haben wir gerade zum dritten Mal gekauft, bislang mit Erfolg", so Otte.

Lufthansa-Aktien
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Deutschland steuere auf eine "brutale Form des Staatssozialismus" zu, so Otte. "Als Investor und als Staatsbürger möchte ich nicht in einem solchen System leben".

Max Otte steht auch selbst in der Kritik, zum einen weil er (als CDU-Mitglied) mitunter öffentlich mit der AfD sympathisiert, zum anderen, weil zwei von ihm gemanagte Fonds in den vergangenen Jahren nicht besser abgeschnitten haben als der DAX, wie der folgende Chart zeigt.

Max-Otte-Fonds im 5-Jahres-Vergleich mit dem DAX
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Auf Ein-Jahres-Sicht konnten die Otte-Fonds allerdings besser performen als der Gesamtmarkt, da sie 2018 weniger starke Verluste verbuchen mussten als der DAX.

Otte-Fonds und DAX seit einem Jahr
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Für den Gesamtmarkt erwartet Otte in den kommenden Jahren nicht weniger als einen "Systemcrash". Der Kollaps werde wohl in die Amtszeit von US-Präsident Donald Trump fallen, könne sich aber womöglich auch noch zwei oder drei Jahre mehr Zeit lassen. "Aber was dann droht, ist Systemcrash, gegen den uns die Finanzkrise 2008/09 vorkommen wird wie ein Wellnessurlaub", so Otte.


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163 Kommentare

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  • Lonzo
    Lonzo

    Im Fall von Bayer sieht es allerdings so aus, dass dieses Schaf freiwillig zum Metzger gelaufen ist.

    Um es ganz deutlich zu sagen: Wie kann man sich als deutscher Konzern Monsanto an den Hals hängen? Und das zu dem Preis? Die Aktionäre von Monsanto haben nach Abschluß des Deals wahrscheinlich eine Woche in Sekt gebadet. Jetzt holen sich die großen Anwaltskanzleien den Rest.

    10:16 Uhr, 14.03.2019
  • shark
    shark

    ,,Alle politische kleingeisterei besteht in dem Verschweigen und Bemänteln dessen was ist" ,Ferdinand Lassalle

    Die deutsche Politik hat versagt und einige grosse deutsche Konzerne auch .

    2008 erschien das Buch ,, Deutschland schafft sich ab",von Thilo Sarrazin

    Wer es objektiv liest,wird erkennen,dass Sarrazin mit vielen Aussagen richtig lag ,egal wo man politisch steht..

    Und wenn die deutsche Automobilindustrie in die Krise gerät,war2008 oder1987 ein laues Lüftchen.Dann schauen wir in die "Augen des Hurricans"

    .

    15:32 Uhr, 07.03.2019
    1 Antwort anzeigen
  • Jigsaw
    Jigsaw

    11800...wir kommen, so aber nun genug des Schwachsinns...war echt interessant heute, danke an alle

    15:28 Uhr, 07.03.2019
  • Jigsaw
    Jigsaw

    Aber seid doch mal froh das ein bisschen Leben in die Threads kommt

    15:19 Uhr, 07.03.2019
    1 Antwort anzeigen
  • 3 Antworten anzeigen
  • kingmidas
    kingmidas

    Unter anderem die Dieselaffäre wie auch die Schwäche der Deutschen Bank seien auf gezielte US-Kampagnen zurückzuführen, meint Otte.

    Das ist JEDEM bekannt, der seine eigenen Nachforschungen Anstellt und nicht einfach den Mist bei NTV, N24, RTL glaubt. Aber bei den Grünen Psychopaten heutzutage, kann man nicht mehr normal Argumentieren, die glauben jeden mist der ihrer Ideologie zuträglich ist und ihnen mehr Wähler bringt.

    Deutschland selbst hat viel dazu beigetragen Krieg gegen die eigenen Autobauer zu führen und niemand in der Medienlandschaft, hat die Eier öffentlich zu hinterleuchten von wem diese Propaganda inszeniert wurde. Das ist der traurige Status unserer Journalisten.

    14:41 Uhr, 07.03.2019
    1 Antwort anzeigen
  • Market Impact
    Market Impact

    Sind Sie auch so intelligent meine Frage zu beantworten?

    14:35 Uhr, 07.03.2019
    1 Antwort anzeigen
  • Jigsaw
    Jigsaw

    Btw..ich hatte vorhin die 11600 angekündigt und wurde ja auch schon als Nichtwisser beschimpft.

    So Leute..bis auf 15 Punkte habt ihr es, ich hoffe jemand hat mir geglaubt

    14:08 Uhr, 07.03.2019
  • shark
    shark

    "Völlig offensichtlich ist, dass deutsche Konzerne durch Kampagnen und Sammelklagen plattgemacht werden sollen: Bayer, VW und die Deutsche Bank werden systematisch geschwächt, wenn sie nicht gar übernahmereif geschossen werden. Dazu ziehen Politik, Wirtschaft und Justiz in den USA an einem Strang, ob geplant oder ungeplant."

    DieThese von Otte ist falsch:

    Bayer hat in dümmlicher Art Monsanto freiwillig übernommen

    VW hat in der Dieselaffäre massiv betrogen-und den Markt verkannt

    Deutsche Bank ist zum Hedgefond mutiert Lug und Trug steht an der Tagesordnung usw

    Merkel hat frewillig gegen das deutsche Grundgesetz illegal fast 2Mio Migranten ins Land gelassen -Kosten und Probleme an allen Ecken und Enden.

    Eigenes Versagen und dazu kommt ,dass Trump in der Tat einen Wirtschaftskrieg auch gegen uns führt-das sollte der Dümmste inzwischen erkannt haben.

    Wir müssen unseren eigenen Laden wieder in Ordnung bringen-dann werden wir auch mit Trump und co fertig werden

    13:58 Uhr, 07.03.2019
    2 Antworten anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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