Kommentar
14:14 Uhr, 19.05.2025

Market Insights: "Perfect Week" ist im Kasten

Mit den Market Insights bist Du bestens informiert – ob Markttechnik, Saisonalität, Sentiment oder spannende Fakten und Statistiken. Mein Versprechen: Jeden Montag wirst Du mit den Market Insights mindestens eine neue Erkenntnis gewinnen!

Am 9. April erklärte Präsident Trump öffentlich, es sei eine "great time to buy stocks" – und seitdem kennt der Markt nur eine Richtung: aufwärts. Der S&P 500 hat sich in Rekordzeit von seinem April-Tief um satte 22 % erholt – und das in nur 25 Handelstagen.

Bespoke

Der S&P 500 lag im Jahr 2025 zeitweise über 15 % im Minus – ein Rücksetzer, der historisch oft mit einem schwachen Gesamtjahr endete. Doch wie die Grafik zeigt, gab es auch Ausnahmen: In den Jahren 1982, 2009 und 2020 gelang es dem Index, nach einem YTD-Minus von über 15 % trotzdem mit einer klar positiven Jahresperformance abzuschließen – teils mit zweistelligen Zuwächsen. 2025 könnte genau in diese Riege fallen: Das Momentum hat sich seit dem April-Tief gedreht, Stimmungsindikatoren hellen sich auf, und auch technische Signale deuten auf eine nachhaltige Trendwende hin.

Carson

Derart schnelle Comebacks sind selten. Zuletzt sahen wir Ähnliches in den frühen Achtzigern. Immer wenn der S&P 500 in der Vergangenheit in nur 25 Handelstagen um mindestens 18 % gestiegen ist, folgten in den darauffolgenden 250 Handelstagen signifikante Zugewinne. Fünf Mal ist dieses Szenario zuvor eingetreten: 1974, 1982, 1991, 2009 und 2020. In allen Fällen war der Index auch ein Jahr später im Plus – mit durchschnittlich +30,28 %. Selbst der schwächste Fall (1991) brachte noch +11,4 %, die stärkste Entwicklung (2020) sogar +43,65 %.

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Wie lange hat der Nasdaq in der Vergangenheit gebraucht, um sich nach einem Bärenmarkttief um 20 % zu erholen? Der jüngste Fall – mit exakt 23 Handelstagen bis zum +20 %-Anstieg – liegt dabei exakt im historischen Median.

Bespoke

Dennoch war es eine der schnellsten und stärksten Korrekturen der vergangenen 75 Jahre.

Goldman Sachs

16 der letzten 19 Tage waren grün im S&P 500. Dem S&P 500 gelang ein Wochenplus von rund 4,5 % und damit seine zweitbeste Handelswoche des Jahres – nur Anfang April war die Performance noch stärker.

Wie schon seit mehreren Market Insights regelmäßig geschrieben, ist das KEINE Bärenmarktrally. Diese Rally basiert auf echter Breite. Die Advance-Decline-Line – ein Maß dafür, wie viele Aktien am Aufschwung teilnehmen – erreicht neue Allzeithochs. Und der deGraaf Breadth Thrust, ein technischer Signalgeber für bullische Marktregime, hat ausgelöst. Über 55 % der S&P-500-Werte notieren auf 20-Tage-Hochs – historisch ein verlässliches Zeichen für ein Jahr mit Rückenwind. In der Vergangenheit lag die Erfolgsquote zwölf Monate später bei über 90 %.

Ein zentraler Gamechanger war das abrupte Tauwetter im Zollstreit zwischen den USA und China. Nach Verhandlungen in der Schweiz haben beide Länder massive Zollsenkungen beschlossen – von über 140 % auf 30 % seitens der USA, von 125 % auf 10 % auf chinesischer Seite. Ein 90-tägiger Waffenstillstand, garniert mit neuen Handelsabkommen, etwa mit Großbritannien. Die Eskalationsgefahr sinkt, und das Worst-Case-Szenario rückt in den Hintergrund.

Der Markt reagiert prompt: Inflation sinkt, Ölpreise fallen auf Vierjahrestiefs, die Wirtschaft schafft im April 177.000 neue Jobs. Die Fed bleibt ruhig, beobachtet – und greift vorerst nicht ein.

Ein neues Thema welches aufziehen: Ist die Zeit der amerikanischen Börsendominanz vorbei?

Die Zahlen sind eindeutig: Während US-Aktien 2025 bislang eher auf der Stelle treten, feiern internationale Märkte zweistellige Renditen. Für viele ist das ungewohntes Terrain. Gleichzeitig beginnt sich die extreme Bewertungsdifferenz zwischen US- und internationalen Aktien langsam zu schließen. Der über Jahre bestehende Bewertungsaufschlag der USA – getragen von Tech-Giganten – verliert an Kraft. Der Dollar, einst sicherer Hafen, hat rund 10 % eingebüßt – eine Bewegung, die bei Anlegern Erinnerungen an frühere Phasen internationaler Outperformance weckt.

Doch sollten wir wirklich auf eine Zeitenwende wetten? Struktur, Momentum und Anlegerträgheit ändern sich nicht über Nacht. Der Vorsprung der USA – so groß er war – wird nicht einfach verschwinden.

Vielleicht geht es Dir wie vielen: Noch vor wenigen Wochen war von Hoffnung kaum etwas zu spüren. Die Börse fühlte sich an wie ein leerer Tank. Und jetzt? Zündet der Markt den Turbo – angetrieben von Breite, Entspannung, Reformen und der schlichten Erkenntnis: Das Schlimmste ist womöglich nicht eingetreten.

Was sich aber sagen lässt: Der Wind hat gedreht. Und wer weiter zu lange zögert, könnte bald nur noch die Rücklichter dieser Rally sehen. Wer vergangene Woche auf Rücksetzer spekuliert hatte, der hat nun eine "perfect week" verpasst.

📌 "Perfect Week"!

S&P 500 und Nasdaq sind an allen fünf Tagen der vergangenen Woche gestiegen – haben also eine „Perfect Week“ absolviert.

Die Grafik zeigt: Seit 1999 gab es 18 solcher Wochen, und in 93 % der Fälle lag der S&P 500 ein Jahr später im Plus – im Schnitt mit +11,2 %. Auffällig: Solche Wochen traten nie in Bärenmärkten auf. Im Mai 2025 haben wir nun bereits zum zweiten Mal innerhalb eines Monats eine Perfect Week gesehen – ein extrem seltenes Phänomen, das laut SentimenTrader zuletzt im August 2020 auftrat. Ein klarer Vertrauensbeweis der Bullen.

Sentimenttrader

Markttechnik, Saisonalität und Sentiment

📌 Saisonalität eines US-Nachwahljahr greift perfekt

Nach einem typischen Schwächebeginn in einem US-Nachwahljahr scheinen die Aktienmärkte exakt im saisonalen Timing zu drehen. Der Chart von Carson zeigt: Post-Election-Jahre neigen historisch dazu, im März/April ihr Tief auszubilden, um anschließend bis zum Jahresende stark zu performen.

2025 folgt diesem Drehbuch bislang fast lehrbuchhaft: Ein durchwachsener Jahresstart, ein Tiefpunkt rund um Anfang April – und seither eine klare Aufwärtsbewegung. Der historische Durchschnitt für solche Jahre zeigt ab dem Frühling eine fast durchgehende Erholung mit durchschnittlich rund +8 % bis Dezember. Natürlich garantiert kein saisonales Muster einen reibungslosen Verlauf. Aber es ist ein Hinweis.

Carson

📌 Rücksetzer einplanen. Es gibt kein "Markets will never fall again"

Aktuell sind über 24 % der NASDAQ-100-Titel technisch „überkauft“ = RSI > 70. Ein Blick auf die Historie seit 2020 zeigt: Immer wenn dieser Schwellenwert erreicht wurde, folgte in der Regel ein Rücksetzer innerhalb der darauffolgenden Tage und Wochen. Der Durchschnittsverlust eine Woche nach einem solchen Signal lag bei –2,35 %, nach drei Wochen waren es sogar –3,57 %. In neun von elf Fällen war die Performance eine Woche später negativ, in sechs von elf Fällen auch nach drei Wochen. Das bedeutet nicht, dass der mittelfristige Aufwärtstrend gebrochen wäre – aber kurzfristig sollte man nicht überrascht sein, wenn die Tech-Werte einmal durchatmen.

Subu Trade

📌 VIX-Crash

Wenn die Volatilität so schnell kollabiert wie zuletzt, lohnt sich ein Blick in die Geschichte. Der aktuelle Rückgang des VIX von über 40 auf unter 20 innerhalb von nur 21 Handelstagen markiert laut Bespoke den schnellsten "Volatilitätskollaps" seit Bestehen des Index (seit 1990). Und was macht der S&P 500 in solchen Phasen?

Die Tabelle zeigt fünf historische Fälle, in denen der VIX ähnlich schnell von extremen Paniklevels (>40) auf Entspannungsniveaus (<20) gefallen ist. In allen fünf Fällen legte der S&P 500 in den folgenden Monaten im Durchschnitt deutlich zu: nach einem Monat im Schnitt +3,2 %, nach drei Monaten +6,4 %, nach sechs Monaten +7,9 %, nach zwölf Monaten +9,2 %.

Am beeindruckendsten: In keinem einzigen dieser Zeiträume gab es im Nachgang über ein Jahr hinweg einen negativen Return.

Bespoke

Der VIX hat am 12. Mai 2025 erstmals wieder unter 20 geschlossen, nachdem er zuvor über 50 gestiegen war. In den letzten fünf Fällen seit 1990, in denen der VIX diesen Verlauf nahm, stieg der S&P 500 in den folgenden drei und zwölf Monaten ausnahmslos.

Nur einmal – 2015/16 – folgte noch ein neues Tief, in allen anderen Fällen markierte die erste Rückkehr des VIX unter 20 das Ende der Verkaufswelle. Durchschnittlich lagen die S&P-500-Renditen danach bei +4,6 % nach 3 Monaten und +12,3 % nach einem Jahr. In allen bisherigen Fällen lagen die Märkte ein Jahr später höher.

Carson

📌 Die AAII Sentiment Survey ist seit Januar nicht mehr mehrheitlich bullisch gewesen

Fundstrat

📌 Das Sentiment für die Gewinnrevisionen innerhalb des S&P 500 im Mai hat sich spürbar verbessert

Nach einer Phase deutlich negativer Revisionen geht es gut hoch. Die Grafik zeigt das Saldo aus Gewinnschätzungs-Upgrades und -Downgrades der letzten 30 Tage – und dieser war zuletzt so stark negativ wie seit Monaten nicht mehr. Doch nun dreht die Kurve wieder deutlich nach oben.

Goldman Sachs

📌 Robuste operative Stärke der US-Unternehmen

Die aktuelle Eigenkapitalrendite (Return on Equity = ROE) liegt mit knapp 20 % deutlich über dem historischen Durchschnitt. Im historischen Vergleich – über 16 Bärenmärkte und acht Rezessionen hinweg – war das ROE zu diesem Zeitpunkt im Zyklus fast immer deutlich niedriger. Selbst gegenüber Phasen ohne Rezession (dunkelblaue Linie) ist das aktuelle ROE-Niveau (orange) strukturell erhöht. Damit liefert die Profitabilität ein fundamentales Argument zur Unterstützung der aktuell ambitionierteren Aktienbewertungen.

Goldman Sachs

Old But Gold – Die Highlights aus über 1 Jahr Market Insights

📌 Bullenmärkte entstehen nicht trotz, sondern wegen Bärenmärkten.

Dieser Chart bringt eine der grundlegendsten Wahrheiten an der Börse auf den Punkt. Auf jede größere Korrektur im S&P 500 – so schmerzhaft sie im Moment auch war – folgte früher oder später eine kräftige Aufwärtsbewegung. Und zwar nicht irgendwie, sondern oft mit dreistelligen Prozentzuwächsen.

Beispiel gefällig? Nach dem -34 % Crash von 1987 legte der S&P 500 um satte +582 % zu. Der Bärenmarkt 2007 bis 2009 – einer der heftigsten in der Geschichte mit -57 % – wurde mit einem Bullrun von +401 % beantwortet. Und selbst nach moderateren Rückgängen wie 1966 (-22 %) ging es immerhin +48 % nach oben. Was wir daraus lernen: Es lohnt sich nicht ein Bär zu sein und während eines Crashs die Nerven zu verlieren, sondern den Blick auf den langfristigen Trend zu behalten.

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Was dir entgeht?

📌 BofA: „Magnificent 7“ = „Nifty Fifty“?

📌 Mercadolibre vs. Rest

📌 Superinvestor Sells & Buys

📌 Deswegen könnte der Boden im Health Care Sektor drinnen sein

📌 Die besten Aktien nach Verhältnis zwischen erwartetem Umsatzwachstum (CAGR über 3 Jahre, x-Achse) und Forward-KGV (y-Achse)

📌 Wachstum beim Stromverbrauch in den USA

📌 Die Kosten für KI-Inferenz – also das „Ausführen“ von Modellen

📌 ChatGPT hatte erstmals mehr monatliche Nutzer als Wikipedia.

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Spannende Earnings diese Woche

Earnings Whispers

📅 Am Montag:
☀️ Diageo, ZIM Integrated Shipping Services
🌙 Trip.com

📅 Am Dienstag geht es weiter mit:
☀️ Home Depot, Vinci, Swiss Life, Bilibili, SalMar
🌙 Palo Alto Networks, Toll Brothers

📅 Zur Wochenmitte warten:
☀️ Progressive, TJX Companies, Lowe’s, Target, Baidu, Medtronic, Raymond James, Best Buy, XPeng, Wix.com
🌙 Snowflake, Zoom Video Communications, e.l.f. Beauty

📅 Am Donnerstag folgen:
☀️ Analog Devices, Dollar Tree, CTS Eventim, Strabag, Porr
🌙 Intuit, Workday, Autodesk, Copart, Deckers Outdoor, Ross Stores

📅 Zum Wochenabschluss:
☀️ PDD Holdings
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Ich wünsche euch einen erfolgreichen Wochenstart! Euer Valentin

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