Kommentar
06:55 Uhr, 03.11.2015

Mario Draghis Zauber wirkt nicht mehr

Die letzte EZB Sitzung hatte es in sich. Draghi deutete die Möglichkeit neuer Lockerungsmaßnahmen an. Die Folge: sensationelle Aktienrally und Euroeinbruch.

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Die Marktreaktionen auf die Andeutungen der EZB waren fast schon mechanisch. Mehr Liquidität - in welcher Form auch immer - ist das Signal um Aktien zu kaufen und den Euro zu verkaufen. Knapp 2 Wochen nach der Notenbanksitzung relativiert sich die Sache wieder ein wenig. Der Euro stabilisiert sich. Viele Beobachter hatten mit einem relativ raschen Einbruch Richtung 1,05 zum USD gerechnet.

Der Wochenchart der vergangenen 2 Jahre zeigt eine interessante Entwicklung. Als Draghi im Sommer 2014 begann den Euro verbal nach unten zu bewegen, folgte der Markt widerspruchslos. Draghi intervenierte verbal über einen Zeitraum von 9 Monaten und war dabei sehr erfolgreich. Der Markt baute in dieser Zeit eine ungeheure Erwartung auf. Diese Erwartung wurde Anfang 2015 erfüllt als die EZB den Beginn ihres QE Programms im März 2015 mitteilte.

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Seit die Geldschleusen so richtig offen sind (März 2015) bewegt sich der Euro in einem mittelfristigen Aufwärtstrend. Mit der letzten EZB Sitzung wurde dieser Trend nach unten gebrochen. Doch bereits nach einem Kursverlust von 3% beginnt die Abwertung nun zu stoppen. Das ist unerwartet. Was geschieht dann erst, wenn neue Maßnahmen verkündet werden? Steigt dann der Euro gleich einmal um 10%?

Ein massiver Anstieg erscheint unwahrscheinlich. Mein Prognosepfeil ist derzeit noch klar nach unten gerichtet. Kurzfristig im 30-Minuten Chart (Chart 2) zeigt sich ein solider Aufwärtstrend. Wird dieser nicht nach unten gebrochen und steigt der Kurs wieder per Tagesschluss über 1,11 an, dann wird das nichts mit der weiteren Euroabwertung. Ich bin gespannt, was sich Draghi dann einfallen lässt. Bisher hat Draghi über Verbalinterventionen wie kein anderer den Markt bewegt. Wenn das nicht mehr wirkt, dann bleibt der EZB nur übrig zu handeln und es nicht bei Andeutungen zu belassen. Ein Eurokurs über 1,11 erhöht die Wahrscheinlichkeit für weitere Maßnahmen erheblich.

EURUSD2
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8 Kommentare

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  • moneymaker22
    moneymaker22

    Es ist schon langsam Krankhaft wie hysterisch einige reagieren wenn nur der Name Draghi fällt !

    07:03 Uhr, 04.11. 2015
  • whynot
    whynot

    Es gab inmal eine Zeit, da hat (hätte) eine Bundesbank ein solches Vorgehen der EZB noch scharf kritisiert. Diese Zeiten sind leider vorbei, da unsere Bundesbänker mundtot gestellt worden sind oder nicht mehr über das nötige Charisma verfügen. Von einem Jens Weidmann hört man doch gar nichts mehr.

    23:11 Uhr, 03.11. 2015
  • 1 Antwort anzeigen
  • Peter Zumdeick
    Peter Zumdeick

    Soll die Ost-Merkel das doch alleine schaffen ... - ich rühre keinen Finger ... !!!

    14:13 Uhr, 03.11. 2015
    1 Antwort anzeigen
  • bembes
    bembes

    Wa Draghi treibt ist reine Marktmanipulation und gehört bestraft !

    Wo bleibt die Frakfurter Staatsanwaltschaft ??

    Und seine 2 % Inflation erreicht er so auch nicht, er macht jedoch die Altersvorsorge der Deutschen kaputt !! Aber wen juckt es......."Wir schaffen das schon" ist viel wichtiger !!!!

    09:38 Uhr, 03.11. 2015
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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