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11:11 Uhr, 11.09.2020

Mais: US-Raffinerien müssen Beimischungsvorgaben für Biokraftstoffe erfüllen

US-Präsident Trump hat zahlreiche Anträge von Raffinerien, rückwirkend von der Erfüllung der Biokraftstoffgesetze freizustellen, abgelehnt. Landwirtschaftsverbände fürchteten um die Nachfrage nach Mais zur Herstellung von Ethanol.

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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Um seine Wählerklientel in den ländlichen Gebieten nicht zu verärgern, hat US-Präsident Trump in Form einer Anweisung an die Umweltbehörde EPA zahlreiche Anträge von Raffinerien, rückwirkend von der Erfüllung der Biokraftstoffgesetze freizustellen, abgelehnt. Ein Richterspruch hatte im Januar einige in den letzten Jahren ausgegebene Ausnahmegenehmigungen als nicht rechtmäßig klassifiziert, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Schon seit Jahren lägen die Raffinerien, die entweder ihrem Kraftstoff bestimmte Mengen an Biokraftstoffen zumischen oder anderen Unternehmen entsprechende Zertifikate (credits) abkaufen müssten, im Streit mit der Agrarlobby. Der Preis, zu dem solche credits gehandelt würden, sei zuletzt auf den höchsten Stand seit März 2018 gestiegen, heißt es weiter.

„Die mit dem Kauf von credits oder einer komplizierten Beimischung verbundenen Kosten versuchen einige, vor allem kleinere, Raffinerien mit dem Hinweis auf eine sehr hohe finanzielle Belastung mittels einer Freistellung (waiver) zu vermeiden. Landwirtschaftsverbände wiederum fürchten bei hohen Mengen an waivern um die Nachfrage nach Mais zur Herstellung von Ethanol und auch die Biokraftstoffproduzenten pochen auf die Einhaltung der Beimischungsverpflichtung“, so Helbing-Kuhl.

Hilfreich für die Trump-Administration könnte auch sein, dass Brasilien offenbar bereit sei, seine jährliche zollfreie Importquote für Ethanolimporte aus den USA in Höhe von 750 Millionen Litern trotz Kritik der heimischen Agrarverbände um drei Monate, und damit über die US-Wahl hinaus, zu verlängern, heißt es weiter.

„Doch gewisse Zugeständnisse müssten die USA im Gegenzug wohl auch machen. Hinter den Kulissen wird Agenturberichten zufolge über die Forderung nach einem Abbau der hohen US-Zölle auf brasilianische Zuckerlieferungen diskutiert. In Brasilien wird aus Zuckerrohr alternativ Zucker oder Ethanol hergestellt“, so Helbing-Kuhl.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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