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15:04 Uhr, 04.05.2022

Mais: US-Aussaat kommt nur schwer in die Gänge

Ende letzter Woche waren laut Daten des US-Landwirtschaftsministeriums erst 14 Prozent der US-Maisflächen bestellt. Im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre waren es zu diesem Zeitpunkt bereits 33 Prozent.

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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die Maisaussaat in den USA kommt wegen des anhaltend kühlen und nassen Wetters weiterhin nur sehr langsam voran. Ende letzter Woche waren laut Daten des US-Landwirtschaftsministeriums erst 14 Prozent der Maisflächen bestellt, was zwar einer Verdopplung im Vergleich zur Vorwoche entspricht. Normalerweise beträgt der Anstieg in der entsprechenden Berichtswoche aber 17 Prozentpunkte, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der aktuellen Ausgabe von „Tagesinfo Rohstoffe“ schreibt.

Der Rückstand sei bereits beträchtlich: Im Vorjahr seien zu diesem Zeitpunkt bereits 42 Prozent und im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre 33 Prozent der Flächen bestellt gewesen. Letztmals sei die Aussaat im Jahr 2013 so spät dran gewesen. Normalerweise sei jetzt die Zeit, wo die Aussaat an Dynamik gewinne. Von daher wäre noch hinreichend Zeit, die Lücke zu schließen, heißt es weiter.

„Eine Reuters-Kolumne macht allerdings nur wenig Hoffnung. Demnach gaben fast 90 Prozent der von Reuters befragten US-Landwirte an, dass sie auch für diese Woche mit einem langsamer als üblichen Tempo bei der Aussaat rechnen. Üblicherweise erreicht die Maisaussaat am Ende dieser Woche die Halbzeit. Von diesem Wert dürfte sie weit entfernt bleiben. Bei einem durchschnittlichen Aussaattempo würde sie 35 Prozent erreichen, was Reuters zufolge dem drittniedrigsten Niveau der letzten 25 Jahre entsprechen würde“, so Fritsch.

Ebenfalls problematisch sei, dass die wichtigsten Anbaustaaten wie Iowa und Illinois besonders weit hinterherhinken. In Iowa sind erst neun Prozent der Maisflächen bestellt, in Illinois sogar nur sieben Prozent. In Minnesota habe die Aussaat noch nicht einmal begonnen. Zwar weise die Reuters-Kolumne darauf hin, dass für die Erträge das Wetter im Sommer wichtiger sei. Da sich durch die verspätete Aussaat der Wachstumszyklus der Pflanzen nach hinten verschiebe, könnte die besonders kritische Blütephase aber in eine heißere Zeit fallen, was die Erträge mindern würde, heißt es weiter.

„Es ist zudem gut möglich, dass einige Landwirte auf den Anbau von Sojabohnen umstellen, die etwas später ausgesät werden. Im Moment spricht somit vieles für eine geringere US-Maisernte, zumal die Anbaufläche bereits deutlich niedriger ausfallen soll als im Vorjahr. Das USDA veröffentlicht seine erste Ernteprognose in der nächsten Woche“, so Fritsch.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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