Märkte sind auf das Schlimmste gefasst
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New York (GodmodeTrader.de) - Die makroökonomischen Vorzeichen für 2016 haben sich durch die Zinserhöhung der US-Notenbank erheblich verändert. Angesichts einer mäßig wachsenden Weltwirtschaft und unverändert niedriger Inflation dürfte die globale Geldpolitik jedoch weiterhin expansiv bleiben, wie Andrew Wilson, CEO für EMEA und Co-Head des Global Fixed Income und Liquidity Management Teams bei Goldman Sachs Asset Management, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Für die Anleihemärkte seien dies eigentlich günstige, wenn nicht sogar förderliche Rahmenbedingungen. Die Bewertungen in einigen Sektoren legten aber nahe, dass die Anleger stärker auf mögliche Worst-Case-Szenarien fokussiert seien – sei es beim Wachstum und der Inflation, den Rohstoffen und Unternehmensanleihen oder bei den Schwellenmärkten und China. All dies seien Gründe zur Besorgnis und potenzielle Volatilitätstreiber. In bestimmten Bereichen sähen man jedoch weiterhin Investmentchancen, heißt es.
„Die geldpolitische Divergenz der Notenbanken nimmt weiter zu und sorgt für Unsicherheit. Drehte sich 2015 noch alles um die erste Zinserhöhung der Fed, machen sich die Anleger nun Sorgen, ob die Wirtschaft den Anstieg überhaupt verkraften kann. Derzeit preisen die US-Zinsmärkte einen flacheren Zinsstraffungspfad ein, als es die Prognosen der Fed – und unsere Schätzung – nahelegen. Daher schließen wir jetzt noch nicht aus, dass die Fed im Laufe des Jahres drei weitere Zinserhöhungen vornimmt, sollte die Inflation wie erwartet anziehen und sich die allgemeine Wirtschaftslage nicht verschärfen. Ansonsten könnten es aber auch zwei oder nur eine Zinserhöhung werden“, so Wilson.
Im weiteren Jahresverlauf dürfte sich der Fokus jedoch auf die Geldpolitik außerhalb der USA verlagern. Das unendliche Quantitative Easing (QE) gestalte sich als schwierig, da die Inflation in der Eurozone und in Japan bisher kaum auf die massive Ausweitung der Zentralbankbilanzen reagiere. Ein Ende des QE sei 2016 somit kaum zu erwarten, wodurch mit höherer Volatilität zu rechnen sei. Allerdings würden auch zunehmend alternative Maßnahmen in Betracht gezogen. Die Europäische Zentralbank könne ihren Einlagenzins nochmals senken, wohingegen der Bank of Japan nur noch begrenzt Alternativen offenstünden und sich der Schwerpunkt auf Staatsausgaben sowie Unternehmensreformen verlagern dürfte, heißt es weiter.
„Das Umfeld aus moderat steigendem globalen Wachstum und stützender Geldpolitik wird im laufenden Jahr weiterhin Bestand haben. Für die meisten Assetklassen dürften dies gute Nachrichten sein. Die Anleger hingegen scheinen sich weniger für die Wachstumsaussichten zu interessieren und sich stattdessen mehr Sorgen um die potenziellen Risikofaktoren zu machen. Auch die geopolitischen Risiken könnten einen noch größeren Einfluss auf die politische und wirtschaftliche Landschaft haben. Dabei ist mit einer erhöhten Volatilität zu rechnen, sollten sich Risikofaktoren verstärken und die Anlegerstimmung beeinträchtigen“, so Wilson.
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