Märkte im Crash: Die Zinspanik ist zurück!
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Erwähnte Instrumente
- Nasdaq-100Kursstand: 11.347,51 Pkt (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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- Nasdaq-100 - WKN: A0AE1X - ISIN: US6311011026 - Kurs: 11.347,51 Pkt (Nasdaq)
- Netflix Inc. - WKN: 552484 - ISIN: US64110L1061 - Kurs: 290,205 $ (Nasdaq)
Eigentlich hätte es doch ein so schönes Weihnachsgeschenk für den Aktienmarkt werden können: Kurz vor dem Jahresende drosseln die Notenbanken das Tempo ihrer Zinserhöhungen und signalisieren gleichzeitig für das nächste Jahr, dass die Zinsen nicht mehr sonderlich stark steigen werden, sondern das Schlimmste hinter dem Markt liegt.
Doch es ist anders gekommen: Zwar haben die US-Notenbank Fed, die EZB und weitere Zentralbanken das Tempo ihrer Zinserhöhungen tatsächlich auf 0,5 Prozentpunkte gedrosselt, doch das Signal, dass damit die Zinserhöhungen bald ganz beendet sein könnten, ist damit eben ausdrücklich nicht verbunden. Ganz im Gegenteil: Obwohl sich die sehr hohe Inflation zuletzt etwas abgeschwächt hat, betonen die Notenbanken, dass es weiter nach oben gehen wird mit den Zinsen.
Besonders deutlich wurde dabei heute die EZB. Mit der Aussage, dass die Zinsen noch "signifikant und gleichmäßig" steigen müssten, sind mehrere weitere Zinserhöhungen um 50 Basispunkte praktisch vorprogrammiert (obwohl die EZB gleichzeitig ein wenig widersprüchlich betont, dass sie Entscheidungen über Zinserhöhungen "von Meeting zu Meeting" und "datenabhängig" treffen will). Dass es noch mindestens einen, wahrscheinlich aber eher mehrere Zinsschritte um 50 Basispunkte geben wird, deutete auch EZB-Präsidentin Christine Lagarde auf der Pressekonferenz recht deutlich an.
Die Aktienmärkte reagieren mit dramatischen Kursverlusten auf die unerwartet hawkischen Aussagen von Fed und EZB. Der Nasdaq-100 hat innerhalb von zwei Handelstagen mehr als 6,5 % eingebüßt. Wachstumswerte sind vom Kursrutsch erneut besonders stark betroffen. So brachen die Netflix-Aktien heute um 9 % ein.
Die Finanzmärkte befürchten offensichtlich, dass es die Notenbanken mit ihrer Straffung der Geldpolitik übertreiben und die Wirtschaft in eine Rezession stürzen werden. Dies zeigt auch die Tatsache, dass die längerfristigen Zinsen nach dem Fed-Zinsentscheid nicht etwa gestiegen, sondern gesunken sind. Kurzfristig werden die Zinsen zwar weiter steigen, mittel- bis langfristig werden die Notenbanken dann aber die Zinsen wieder um so stärker senken müssen, um einen zu starken Absturz der Wirtschaft zu verhindern, so jedenfalls die Erwartung der Märkte.
Die vergangenen zwei Tage zeigen deutlich, dass die Faktoren, die 2022 zu einem miserablen Jahr für die Aktienmärkte gemacht haben, nicht so schnell verschwinden werden, wie manch einer gehofft hatte. Mit dem Jahresende sind die Inflations-, Zins- und Konjunktursorgen noch nicht abgehakt, sondern sie werden die Märkte auch im Jahr 2023 noch beschäftigen.
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