MÄRKTE EUROPA/Erholung nimmt Fahrt auf - Rüstungsaktien sehr fest
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DOW JONES--An den europäischen Aktienmärkten geht es am Dienstagnachmittag nun deutlicher nach oben. Nach der Übertreibung am Vortag, als der DAX im frühen Geschäft über 10 Prozent abstürzte, ehe er zumindest einen großen Teil der Verluste wettmachte, kehrt wieder mehr Nüchternheit an die Börsen zurück. Die Verunsicherung bleibt aber, denn niemand weiß, wie der globale Handel in Zukunft aussehen wird, wer als Verlierer oder Gewinner aus dem von US-Präsident Trump angezettelten Zoll-Wirrwarr hervorgeht. Der DAX gewinnt 2,9 Prozent auf 20.373 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 3,2 Prozent auf 4.807 Punkte nach oben. Am Anleihemarkt geht es in Folge der steigenden Risikobereitschaft nach unten. Beim Euro tut sich eher wenig, er kostet 1,0938 Dollar.
Am Nachmittag kommt für die Aktienmärkte in Europa auch Unterstützung von einer deutlich im Plus startenden Wall Street. Weiterhin sind die US-Zölle Thema Nummer 1 an den Börsen. Japan und die USA haben die Aufnahme von Handelsgesprächen angekündigt. Auch im Hinblick auf die EU sieht Edgar Walk, Chefvolkswirt bei Metzler Asset Management, Hoffnung auf einen Deal. Trump signalisiere demnach, mit der EU über eine Reduktion der Zölle von 20 auf 10 Prozent zu verhandeln, sofern diese mehr Energie aus den USA importiert und Zölle auf US-Industriegüter auf 0 Prozent senkt. Walk hält diesen Deal für realistisch und deutlich wahrscheinlicher als bei China.
Innenpolitisch wächst der Druck auf Trump. Laut der Washington Post soll dessen Vertrauter, Tesla-Chef Elon Musk, vergeblich versucht haben, Trump zu einer Kehrtwende bei den weitreichenden Importzöllen zu überreden. Die EU plant derweil die Einführung von Zöllen auf Hunderte US-Produkte, hat aber Bourbon aus Kentucky und Wein aus Kalifornien von der Liste gestrichen und erklärt, dass sie die Zölle von US-Präsident Donald Trump nicht Dollar für Dollar vergelten will. Zu den betroffenen Produkten gehören Harley-Davidson-Motorräder, Boote, Rindfleisch, Sojabohnen, Kaugummi und Erdnussbutter, wie aus einem Dokument hervorgeht, das dem Wall Street Journal vorliegt.
Infineon kauft zu - Stada verschiebt IPO
Angesichts der geopolitischen Lage gehen Unternehmensmeldungen derzeit etwas unter. Nach der 2,5 Milliarden Dollar schweren Übernahme des Automotive-Ethernet-Geschäfts von Marvell Technology legt die Infineon-Aktie um 3 Prozent zu. Die Übernahme bietet Infineon die Möglichkeit, seine Technologieplattform auszubauen, schreibt ING-Analyst Jan Frederik Slijkerman. Darüber hinaus ermögliche die Übernahme dem Halbleiterunternehmen den Einstieg in das Automobilsegment, das Produkte mit einem höheren Mehrwert biete, während es seine Plattform festige. Allerdings sei die Transaktion mit einem hohen Preis verbunden, fügt er hinzu.
Stada verschiebt seinen geplanten Börsengang an der Frankfurter Wertpapierbörse. Zur Begründung verwies der Arzneimittelhersteller auf die aktuelle Marktvolatilität, die US-Zölle und die geopolitischen Unsicherheiten. Ein neuer Termin für einen Börsengang werde derzeit geprüft.
Continental will ein reiner Reifenhersteller werden
Nach der angekündigten Abspaltung des Automotive-Geschäfts will sich Continental nun auch vom Industriegeschäft seiner Kunststoff- und Kautschuksparte ContiTech trennen. Die wahrscheinlichste Option sei ein Verkauf. Dieser wird damit mittelfristig zu einem reinen Reifenhersteller. An der Börse kam die Nachricht gut an. Die Conti-Aktie notiert 4,7 Prozent im Plus bei 61,72 Euro.
Nach einem positiv aufgenommenen Pre-Close-Call geht es für Thales an der Pariser Börse um 5,5 Prozent nach oben. Jefferies spricht von fortdauernd positiven Trends im ersten Quartal. Das Auftragsvolumen überzeuge, und das obgleich das Vorjahresquartal aufgrund des Sondereinflusses der letzten Tranche der Rafale-Order aus Indonesien bereits sehr hoch gewesen sei. Im ersten Quartal seien zwei Aufträge über mehr als 100 Millionen Euro verbucht worden. Auch andere Aktien aus dem Sektor sind gesucht: Rheinmetall und Safran gewinnen 4,2 und 5,5 Prozent und Leonardo 8,4 Prozent.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.806,85 +3,2% 150,44 -4,9% Stoxx-50 4.158,76 +3,3% 131,88 -6,5% DAX 20.372,59 +2,9% 582,97 -0,6% MDAX 25.620,46 +4,0% 979,92 -3,7% TecDAX 3.306,83 +2,9% 94,03 -6,0% SDAX 14.403,27 +3,4% 467,30 +1,6% CAC 7.159,22 +3,4% 232,10 -6,1% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mo, 17:35 % YTD EUR/USD 1,0938 +0,2% 1,0914 1,0906 +5,4% EUR/JPY 161,1260 -0,1% 161,2305 161,0560 -1,0% EUR/CHF 0,9350 -0,3% 0,9379 0,9374 +0,3% EUR/GBP 0,8553 -0,3% 0,8577 0,8563 +3,7% USD/JPY 147,3070 -0,3% 147,7280 147,6780 -6,1% GBP/USD 1,2789 +0,5% 1,2725 1,2737 +1,6% USD/CNY 7,2435 +0,2% 7,2313 7,2317 +0,3% USD/CNH 7,3668 +0,3% 7,3449 7,3416 +0,2% AUS/USD 0,6071 +1,4% 0,5989 0,5974 -3,2% Bitcoin/USD 79.938,65 +1,0% 79.144,35 78.522,70 -15,0% ROHOEL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 61,17 60,82 +0,6% 0,35 +1,6% Brent/ICE 64,63 64,36 +0,4% 0,27 -14,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3010,87 2983,58 +0,9% 27,29 +13,7% Silber 27,84 27,60 +0,9% 0,24 -1,2% Platin 842,98 841,16 +0,2% 1,82 -3,9% Kupfer 4,24 4,19 +1,3% 0,05 +4,4% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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