Die US‑Waffe, um US-Dollardominanz zu verteidigen!
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Research der Deutschen Bank zeigt auf, wie Stablecoins die globale Währungsordnung verändern können und warum die USA sie als strategische Waffe einsetzen, um die Vormacht des Dollars im internationalen Finanzsystem zu sichern.
Die Ausgangslage: Der Dollar verliert schrittweise an Bedeutung als Reservewährung. Sein Anteil an den Zentralbankreserven ist seit dem Jahr 2000 von 72% auf 57% gefallen. Vor allem Gold und kleinere Währungen haben Boden gewonnen. Gleichzeitig wächst die Konkurrenz im internationalen Zahlungsverkehr. SWIFT ist noch immer stark, aber Chinas CIPS, Projekte wie mBridge, lokale Währungsinvoicings der BRICS und staatliche Digitalwährungen bieten echte Alternativen. Genau hier setzen US‑Dollar‑Stablecoins an: Sie sollen den Dollar im Kernbereich der globalen Zahlungen fest verankern. Denn Zahlungen und Sparen sind eng verbunden. Wer in Dollar bezahlt, spart auch in Dollar. Diese Selbstverstärkung ist die Waffe, welche die USA verteidigen wollen.
Stablecoins sind digitale Token auf Blockchains, die im Gegensatz zu Bitcoin 1:1 an Fiat‑Währungen wie den Dollar gekoppelt sind. Reguliert über den GENIUS Act müssen US‑Emittenten 100% Liquiditätsreserven in Bargeld, Bankeinlagen oder T‑Bills bis 3 Monate halten. Sie dürfen keine Zinsen zahlen, unterliegen aber der Bank Secrecy Act Regulierung samt KYC und Sanktionsdurchsetzung. Damit greift Washington 3 Fliegen mit einer Klappe: Es erleichtert Zugang zum Dollar, es zieht den privaten Sektor in den Dienst geopolitischer Machtprojektion, es sichert das Sanktionsinstrument auf künftigen digitalen Zahlungsrails.
"We are going to keep the U.S. the dominant reserve currency in the world, and we will use stablecoins to do that", US-Finanzminister Scott Bessent
Die geopolitische Dimension: Für Europa sind Dollar‑Stablecoins ein direkter Angriff auf die Hoffnung, die Rolle des Euro in internationalen Zahlungen auszubauen. Zwar ist der Euro als Sparwährung attraktiver geworden, weil es mehr sichere Staatsanleihen gibt und die Vertrauensbasis nach Pandemie und Ukraine‑Krise gestiegen ist. Aber im globalen Zahlungsverkehr bleibt der Abstand zum Dollar riesig. Europa kann hier nur mithalten, wenn es selbst ein Ökosystem von Euro‑Stablecoins entwickelt. CBDCs wie der digitale Euro reichen nicht, weil er gedeckelt ist, kaum international nutzbar und keine globale Netzwerkeffekte auslöst. Für Europa ist entscheidend, dass der Euro im Handel mit Partnerländern fakturiert bleibt. Nur dann kann er in den Depots der Notenbanken und Fonds an Bedeutung gewinnen.
China wiederum hat zwar enorme Fortschritte im Inland, wo Alipay, WeChat Pay und der digitale Yuan dominieren. International aber bremst die geschlossene Kapitalbilanz. Offshore‑RMB‑Einlagen sind ein Bruchteil des gigantischen Onshore‑Markts. Chinas Projekte wie CIPS oder mBridge sind politisch wichtig, um sich vom US‑System zu lösen. Aber wenn Dollar‑Stablecoins es dem Süden einfacher machen, Dollar international zu transferieren und zu nutzen, schwächen sie Chinas Invoicing‑Offensiven. Dollar stable, global cheap, überall anschlussfähig, dagegen wirkt das RMB‑Projekt schwerfällig.
Fiskalisch ist der US‑Effekt komplexer. Viele Beobachter glauben, dass Stablecoin‑Nachfrage nach kurzfristigen Treasuries die Finanzierung erleichtert. Doch echte Staatsfinanzierung hängt an langfristiger Nachfrage. Kurzläufer bergen hohes Refinanzierungsrisiko. Der wahre Nutzen besteht darin, dass der private Sektor stärker in Dollar bleibt, Rechnungen in Dollar stellt und Vermögen in US‑Assets parkt. So bleibt der Dollar der globale Sparanker, Fremdkapital fließt in Langläufer, und die USA sichern ihre exorbitante fiskalische Privilegierung.
Stablecoins könnten also einen neuen Eurodollar‑Moment auslösen. In den 1960ern stützte der Eurodollar‑Markt die Dollarhegemonie, obwohl er zunächst wie ein Ausbruch aus dem US‑System wirkte. Später verstärke er die Stabilität. Ähnlich können Stablecoins heute als architektonisches Instrument dienen: Privates Geld, global verfügbar, für alle mit Internet, doch unter US‑Regelwerk, Sanktionen und Aufsicht. Kurz: Eine digitale Rückeroberung der Zahlungswelt.
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Interessant, da flüchten die Anleger aus dem Fiat Geld und landen beim schlimmsten des Fiat Geldes. Mich würde interessieren, was mit dem US Bills passiert, wenn Stable ions gegen andere Cryptos getauscht werden?
???In den 1960ern stützte der Eurodollar‑Markt die Dollarhegemonie, obwohl er zunächst wie ein Ausbruch aus dem US‑System wirkte.....in den 1960er Eurodollar-Markt??? Ich lese hier wohl einen billigen KI-Artikel......