Kommentar
15:59 Uhr, 25.01.2018

EZB setzt geldpolitischen Kurs unverändert fort

EZB-Präsident Mario Draghi sieht nur "sehr geringe Chancen", dass die Leitzinsen bereits dieses Jahr wieder angehoben werden könnten. In Bezug auf die Euro-Stärke sei man "besorgt", sagte Draghi. Der Markt hatte sich aber offenbar mehr erwartet.

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Fazit: Die Europäische Zentralbank (EZB) bleibt ihrem geldpoltischen Kurs weiter treu. Er sehe nur "sehr geringe Chancen", dass die Leitzinsen bereits dieses Jahr wieder angehoben werden könnten, sagte Draghi auf der Pressekonferenz zum EZB-Zinsentscheid. Die EZB bekräftigte ihr Niedrigzinsversprechen, wonach die Leitzinsen "für längere Zeit und weit über" das Ende des Anleihekaufprogramms hinaus auf ihrem aktuellen Rekordtief von null Prozent bleiben sollen. Die Anleihenkäufe sollen noch bis mindestens September 2018 fortgesetzt werden. Über die zuletzt angedeute Veränderung der EZB-Kommunikation habe man noch nicht gesprochen.

"Die Europäische Zentralbank hat heute die Chance vertan, ein neues Signal in Richtung einer geldpolitischen Normalisierung zu senden", kommentierte der Bankenverband-Hauptgeschäftsführer Christian Ossig den EZB-Entscheid.

Mit Blick auf den starken Euro sagte Draghi, dass der EZB-Rat in den Wechselkursschwankungen eine "Quelle der Unsicherheit" sehe und besorgt sei. Gleichzeitig wies Draghi Vorwürfe zurück, dass die EZB mit ihrer Kommunikation selbst zum starken Euro-Anstieg beigetragen habe. Die Euro-Stärke sei stattdessen auf die unerwartet gute wirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone und eine erhöhte "Sensititvität der Märkte" in Bezug auf Aussagen der EZB zurückzuführen. Aussagen aus der US-Politik hätten außerdem den Dollar geschwächt, deutete Draghi indirekt an - ohne die USA oder US-Finanzminister Steven Mnuchin namentlich zu nennen. Mnuchin hatte auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos gesagt, dass ein schwacher Dollar gut für die Ankurbelung des US-Handels sei. Draghi sieht in diesen Aussagen einen Verstoß gegen die internationale Vereinbarung zwischen den Notenbanken und Regierungen, nicht durch Aussagen zu Wechselkursen gezielt Druck auf Währungen auszuüben, um sich so Wettbewerbsvorteile zu verschaffen.

Der Markt habe in Bezug auf eine im letzten Sitzungsprotokoll angedeutete Änderung der EZB-Kommunikation überreagiert, sagte Draghi. Die Diskussion über die veränderte Kommunikation habe noch nicht begonnen und könnte im März beginnen, deutete Draghi an. Manche Beobachter hatten nach Veröffentlichung des Sitzungsprotokolls starke Hinweise dafür gesehen, dass die EZB ihr Anleihekaufprogramm im September komplett beenden könnte. Die Diskussion über die Zukunft der Anleihekäufe habe aber noch überhaupt nicht begonnen, stellte Draghi klar. Prinzipiell gebe es drei Möglichkeiten, wie sich die Anleihekäufe künftig entwickeln könnten, sagte Draghi. Neben der Option einer Ausweitung des Programms bei einer Eintrübung des Ausblicks gebe es die Möglichkeit einer schrittweisen Drosselung und eines "plötzlichen Stopps". Ein abruptes Ende werde es aber nicht geben, sagte Draghi.

Während der Pressekonferenz mit Draghi legte der Euro weiter zu und übersprang zeitweise die Marke von 1,25 Dollar. Dazu trug auch bei, dass sich Draghi zum Wachstum und der Inflationsentwicklung in der Eurozone optimistischer äußerte. Die wirtschaftliche Erholung habe sich in der zweiten Hälfte 2017 stärker beschleunigt als erwartet, sagte Draghi. Die Zuversicht, dass das EZB-Inflationsziel von zwei Prozent erreicht werde, habe sich verstärkt. Die Inflation dürfte nach Einschätzung der EZB in den kommenden Monaten zwar auf dem aktuellen Niveau verharren, anschließend aber wieder zulegen.

Im Oktober 2017 hatte die EZB angekündigt, ab Januar nur noch Anleihen im Volumen von 30 Milliarden Euro pro Monat zu kaufen. Gleichzeitig war das Programm aber bis mindestens September 2018 verlängert worden. Die EZB schließt aber weiter nicht aus, bei einer Eintrübung des Ausblicks das Volumen der Anleihekäufe wieder zu erhöhen oder die Laufzeit erneut zu verlängern.


Der Liveticker zum Nachlesen:

15.37 Uhr: Der deutsche Bankenverband kritisiert, dass die EZB bisher kein klares Signal zur Abkehr von der lockeren Geldpolitik sendet. "Die Europäische Zentralbank hat heute die Chance vertan, ein neues Signal in Richtung einer geldpolitischen Normalisierung zu senden", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, Christian Ossig, laut Dow Jones Newswires.

15.32 Uhr: Die Pressekonferenz ist zu Ende.

15.31 Uhr: Anstiege im Ölpreis könnten durch die Euro-Stärke kompensiert werden, bestätigt Draghi. Dies bedeute aber nicht, dass man ein bestimmtes Niveau beim Euro-Wechselkurs für "gut" oder "schlecht" halte.

15.25 Uhr: Der Euro sei nicht wegen der EZB-Kommunikation gestiegen, sagt Draghi. Stattdessen deutet er an, dass Aussagen aus der US-Politik für Veränderungen beim Euro-Wechselkurs verantwortlich seien.

15.22 Uhr: EZB-Präsident Mario Draghi sieht im EZB-Rat keine "tiefen, existenziellen" Gegensätze in Bezug auf die Meinung, wann die lockere Geldpolitik zurückgefahren werden solle.

15.19 Uhr: Die Reihenfolge beim Zurückfahren der lockeren Geldpolitik sei praktisch "in Stein gemeißelt", habe ein EZB-Ratsmitglied heute gesagt, so Draghi.

15.16 Uhr: Er sehe nur eine "sehr geringe Chance", dass die Leitzinsen noch dieses Jahr wieder angehoben werden könnten, sagt Draghi.

15.15 Uhr: Niemand habe darüber diskutiert, die Reihenfolge beim Zurückfahren der lockeren Geldpolitik zu verändern. Insbesondere habe niemand in Frage gestellt, dass die Zinsen noch weit über das Ende des Anleihekaufprogramms hinaus auf dem aktuellen Rekordtief bleiben sollen.

15.13 Uhr: Der EZB-Rat sei wegen der Wechselkursentwicklung besorgt und auch wegen der Entwicklung der internationalen Beziehungen in Bezug auf Äußerungen aus der US-Politik, sagt Draghi.

15.11 Uhr: Ein Teil der aktuellen wirtschaftlichen Expansion sei zyklisch und werde irgendwann wieder aufhören, so Draghi. Auch würden die Zinsen wieder steigen. Die Regierungen müssten sich bereits heute darauf vorbereiten, sagt Draghi.

15.08 Uhr: EZB-Vizepräsident Vítor Constâncio sieht angesichts der Negativzinsen bisher keine ausgeprägten Spekulationsblasen, die Bewertungen seien in manchen Regionen aber "gedehnt". Es gebe keine "allgemeine Überbewertung" bei den Immobilienpreisen, sondern nur in einzelnen Ländern oder Regionen. Man müsse darauf mit sogenannten makroprudenziellen Maßnahmen reagieren.

15.06 Uhr: Draghi will sich nicht konkret zu den Tarifverhandlungen äußern, dies sei Sache der Sozialpartner. Ob sich das Lohnwachstum beschleunige, hänge vor allem von den Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt ab, so Draghi. In Deutschland sei der Arbeitsmarkt bereits stark ausgelastet, in anderen Ländern aber nicht.

15.04 Uhr: Draghi bekräftigt, dass das Anleihekaufprogramm nicht abrupt beendet werden soll. Der Markt habe teilweise überreagiert.Im Übrigen sei die Zukunft des Anleihekaufprogramms noch gar nicht diskutiert worden.

15.03 Uhr: Die Aussagen Draghis zur Euro-Stärke sind dem Markt nicht genug. Der Euro legt weiter zu und überspringt die Marke von 1,25 Dollar.

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15.01 Uhr: Draghi will nicht darauf antworten, ob er die Mitgliedschaft in der sogenannten G30-Gruppe wie gefordert aufgeben wird. Die EZB werde in Kürze darauf antworten, so Draghi.

15.00 Uhr: Die Wechselkurs-Rhetorik sei zuletzt von den vereinbarten Regeln abgewichen, so Draghi.

15.00 Uhr: Es sei zu früh zu sagen, ob sich die Euro-Stärke bisher auf den Inflationsausblick auswirke, sagt Draghi. Es sei aber klar, dass es Auswirkungen gebe.

14.58 Uhr: Die EZB hat keine Wechselkursziele, so Draghi, aber sie könnten natürlich den Wachstums- und Inflationsausblick beeinflussen.

14.56 Uhr: Der Markt habe "eine erhöhte Sensitivität", mit der er auf angebliche Änderungen der EZB-Kommunikation reagiere, so Draghi.

14.55 Uhr: Selbst wenn der Inflationsausblick besser wird, bedeutet das nicht, dass die lockere Geldpolitik damit beendet wäre, sagt Draghi. Die Reinvestitionen der gehaltenen Anleihen sollen noch weit über das Ende des Anleihekaufprogramms fortgesetzt werden.

14.52 Uhr: Die EZB habe nicht darüber diskutiert, ihre Aussagen zur Verbindung zwischen Inflation und ihrem QE-Programm zu kappen, bekräftigt Draghi.

14.51 Uhr: Man könne mit Blick auf die Inflation "noch keinen Sieg" reklamieren, so Draghi. Der Inflationsdruck bleibe weiter verhalten.

14.50 Uhr: Einige EZB-Ratsmitglieder waren von der Reaktion auf die Veröffentlichung des letzten Situngsprotokoll überrascht, so Draghi. Als Reaktion auf die Veröffentlichung hatte der Euro deutlich zugelegt.

14.47 Uhr: Dass die Käufe vorübergehend vom Kapitalschlüssel abweichen können, sei nicht ungewöhnlich, sagt Draghi.

14.44 Uhr: Die EZB bevorzugt keine bestimmten Länder bei ihren Anleihekäufen und weicht nicht nachhaltig vom Kapitalschlüssel bei ihren Anleihenkäufen ab, sagt Draghi. Entscheidend sei nicht, welche Anleihen zuletzt gekauft wurden, sondern welche Anleihen von der EZB und den nationalen Notenbanken gehalten würden. Bei den Käufen seien temporäre Schwankungen möglich.

14.43 Uhr: Die Fragerunde der Journalisten hat begonnen.

14.42 Uhr: Draghi fordert weitere Strukturreformen in der Eurozone. Die EZB begrüße die geplante Vollendung der Bankenunion, so Draghi.

14.41 Uhr: Ein erhebliches Maß an geldpolitische Unterstützung bleibt weiter notwendig, betont Draghi.

14.41 Uhr: Der Euro legt parallel zur Pressekonferenz deutlich zu, der DAX dreht ins Minus.

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14.39 Uhr: Die Inflation dürfte in den kommenden Monaten weitgehend unverändert bleiben, so Draghi.

14.38 Uhr: Das Wachstum in der Eurozone ist solide und breit gefächert, sagt Draghi. Weitere positive Überraschungen seien möglich. Die Wachstumsrisiken sind in etwa ausgeglichen, so Draghi.

14.36 Uhr: Die erhöht Volatilität der Wechselkurse stelle einen Unsicherheitsfaktor dar und müsse genau beobachtet werden, so Draghi. Dies ist ein klarer Hinweis, dass die Euro-Stärke der EZB ein Dorn im Auge ist.

14.36 Uhr: Unsere Zuversicht, dass das Inflationsziel erreicht wird, hat sich verstärkt.

14.35 Uhr: Die wirtschaftliche Erholung hat sich in der zweiten Hälfte 2017 stärker beschleunigt als erwartet, so Draghi.

14.34 Uhr: Das Anleihekaufprogramm soll bis Ende September 2018 oder erforderlichenfalls darüber hinaus im Umfang von monatlich 30 Mrd. Euro erfolgen „und in jedem Fall so lange, bis der EZB-Rat eine nachhaltige Korrektur der Inflationsentwicklung erkennt, die mit seinem Inflationsziel im Einklang steht. (..) Sollte sich der Ausblick eintrüben oder sollten die Finanzierungsbedingungen nicht mehr mit einem weiteren Fortschritt hin zu einer nachhaltigen Korrektur der Inflationsentwicklung im Einklang stehen, so sind wir bereit, das APP im Hinblick auf Umfang und/oder Dauer auszuweiten“, so Draghi. Die Reinvestitionen sollen für eine längere Zeit fortgesetzt werden.

14.32 Uhr: "Auf der Grundlage unserer regelmäßigen wirtschaftlichen und monetären Analyse haben wir beschlossen, die Leitzinsen der EZB unverändert zu lassen. Wir erwarten weiter, dass sie für längere Zeit und weit über den Zeithorizont unseres Nettoerwerbs von Vermögenswerten hinaus auf dem aktuellen Niveau bleiben werden", sagt Draghi und wiederholt damit die Niedrigzinsprognose ("Forward Guidance") aus dem Statement zum Zinsentscheid.

14.32 Uhr: Die Pressekonferenz beginnt mit leichter Verspätung.

14.25 Uhr: Die Pressekonferenz mit EZB-Präsident Mario Draghi ab 14.30 Uhr kann hier live verfolgt werden.

14.14 Uhr: "Keine Überraschungen" - so lässt sich der Zinsentscheid der EZB heute zusammenfassen. Die Leitzinsen bleiben auf ihrem Rekordtief und das Anleihekaufprogramm soll noch bis mindestens September 2018 fortgesetzt werden. Auch ihre sogenannte Forward Guidance hat die EZB bekräftigt. Demnach sollen die Leitzinsen "für längere Zeit und weit über" das Ende des Anleihekaufprogramms hinaus auf ihrem aktuellen Niveau bleiben. Der Hinweis, wonach die Anleihekäufe bei einer Eintrübung des Ausblicks wieder ausgeweitet werden könnten, ist ebenfalls weiter im Ausblick zu finden. Die EZB hält unverändert Kurs und gibt in ihrem Statement zum Zinsentscheid keine konkreten Hinweise auf ein Ende ihrer Flut des billigen Geldes.

14.05 Uhr: Das komplette Statement der EZB zu ihrem Zinsentscheid finden Sie hier.

14.00 Uhr: Spannend wird es jetzt wieder um 14.30 Uhr, dann beginnt die Pressekonferenz mit EZB-Präsident Mario Draghi.

13.58 Uhr: Euro und DAX haben nur mit einer vorübergehend etwas erhöhten Volatilität auf den EZB-Zinsentscheid um 13.45 Uhr reagiert, nachhaltige Bewegungen sind aber ausgeblieben.

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13.47 Uhr: Die EZB hat ihre Forward Guidance unverändert bestätigt. "Der EZB-Rat geht davon aus, dass die EZB-Leitzinsen für längere Zeit und weit über den Zeithorizont des Nettoerwerbs von Vermögenswerten hinaus auf ihrem aktuellen Niveau bleiben werden", heißt es weiter im Statement zum Zinsentscheid. Mit dem "Nettoerwerb von Vermögenswerten" bezeichnet die EZB ihr Anleihekaufprogramm. Auch der Hinweis, dass das Anleihekaufprogramm bei einer Eintrübung des Ausblicks wieder ausgeweitet werden könnte, ist weiter im Statement zum Zinsentscheid zu finden.

13.46 Uhr: Die EZB wird ihr Anleihekaufprogramm bis mindestens September 2018 fortsetzen. Erst im Oktober hatte die EZB eine Halbierung ihrer Anleihekäufe ab Januar auf monatlich 30 Milliarden Euro und gleichzeitig die Verlängerung bis September 2018 beschlossen. Die EZB betont in ihrem Statement zum Zinsentscheid weiterhin, dass das Anleihekaufprogramm auf jeden Fall so lange laufen soll, bis "der EZB-Rat eine nachhaltige Korrektur der Inflationsentwicklung erkennt, die mit seinem Inflationsziel im Einklang steht." September 2018 ist demnach nur das frühestmögliche Datum für ein Ende Anleihekäufe. Außerdem betont die EZB weiter, dass die Anleihekäufe in Volumen und Dauer auch wieder erhöht werden könnten, wenn sich der Ausblick eintrübt oder sich die Finanzierungsbedingungen so verschlechtern, dass ein Erreichen des Inflationsziels gefährdet ist.

13.45 Uhr: Die EZB belässt den Leitzins wie erwartet unverändert. Der eigentliche Leitzins ("Hauptrefinanzierungssatz") bleibt auf dem Rekordtief von 0,0 %, wie die EZB in Frankfurt mitteilte. Auch beim sogenannten Einlagensatz (derzeit -0,4 %, "Strafzins für die Banken") und beim sogenannten Spitzenrefinanzierungssatz (0,25 %) gibt es keine Veränderungen.

13.40 Uhr: In fünf Minuten veröffentlicht die EZB ihren Zinsentscheid. Dann erfahren wir auch, ob die EZB ihre "Forward Guidance" verändert, wie dies einige Beobachter bereits für heute erwarten. Dass die Leitzinsen nicht verändert werden, ist aber sicher.

13.30 Uhr: Sollte die EZB ihre "Forward Guidance", also ihren geldpolitischen Ausblick, heute tatsächlich anpassen, dürfte dies vor allem zwei Sätze im Statement zum Zinsentscheid betreffen. "Sollte sich der Ausblick eintrüben oder sollten die Finanzierungsbedingungen nicht mehr mit einem weiteren Fortschritt hin zu einer nachhaltigen Korrektur der Inflationsentwicklung im Einklang stehen, so ist der EZB-Rat bereit, das APP im Hinblick auf Umfang und/oder Dauer auszuweiten." Dieser Hinweis auf die Möglichkeit einer erneuten Ausweitung der Anleihekäufe könnte aus dem Statement gestrichen werden. Der Hinweis, dass mit Leitzinserhöhungen erst weit nach dem Ende des Anleihekaufprogramms zu rechnen ist, dürfte aber im Statement bleiben.

13.12 Uhr: Nach Einschätzung von HSBC Global Research dürfte der feste Euro bei der EZB nicht zu Begeisterung führen. "Um die Hausse nicht noch zusätzlich zu befeuern, dürfte die EZB keine klaren Hinweise in Richtung einer zeitnahen Verschärfung der Geldpolitik geben, obwohl das Protokoll der Dezembersitzung noch offenbart hatte, dass die EZB in den ersten Monaten 2018 plant, ihre 'forward guidance' anzupassen", schreiben die Experten in einem Kommentar.

12.52 Uhr: Die Volkswirte der Helaba stellen sich die Frage, ob die EZB bereits heute ihre Kommunikation anpasst. "Möglich wäre das Streichen des Passus, wonach das QE-Programm im Hinblick auf Umfang und/oder Dauer ausgeweitet werden kann. Unverändert dürfte hingegen der Ausblick sein, dass die EZB-Leitzinsen für längere Zeit und weit über den Zeithorizont der Anleihekäufe hinaus auf dem derzeitigen Niveau bleiben", heißt es in einem Marktkommentar. Möglich wäre es allerdings nach Einschätzung der Helaba auch, dass die EZB ihre Kommunikation erst beim nächsten Zinsentscheid im März anpasst. Die Mehrzahl der anderen Banken erwartet ebenfalls, dass die Kommunikation erst im März verändert wird.

12.36 Uhr: Die Postbank erwartet für die heutige EZB-Ratssitzung keine Änderung des geldpolitischen Kurses. "In den kommenden Monaten müssen die Währungshüter allerdings entscheiden, wie sie angesichts des anhaltenden Konjunkturaufschwungs im Euroraum sowie der sich wieder näher am EZB-Ziel befindlichen Inflationsrate den Ausstieg aus der ultraexpansiven Geldpolitik weiter vorantreiben werden", heißt es in einem Kommentar. Nach Einschätzung der Experten würde es reichen, wenn die EZB auf der Juni-Sitzung eine Entscheidung über die Fortführung des Anleihekaufprogramms trifft. Auslaufen dürfte das Programm dann im Dezember.

12.30 Uhr: Wie ist EUR/USD charttechnisch zu beurteilen? Der EUR/USD-Wochenausblick von Thomas May und die langfristige EUR/USD-Analyse von Harald Weygand geben Antworten.

12.29 Uhr: Der Hauptgrund, warum EZB-Präsident Mario Draghi heute vermutlich davon absehen dürfte, Hinweise auf eine baldige Straffung der Geldpolitik zu geben, ist der starke Euro. Die europäische Gemeinschaftswährung legte seit Jahresbeginn gegenüber dem Dollar und den meisten anderen Währungen deutlich zu. An der Euro-Stärke ist die EZB nicht ganz unschuldig. In ihrem am 11. Januar 2018 veröffentlichten Protokoll zur letzten EZB-Ratssitzung hatte die EZB mitgeteilt, dass sie ihre Kommunikation zur geldpolitischen Ausrichtung bereits "früh" im neuen Jahr verändern könnte. In der Folge war der Euro deutlich nach oben geschossen. Draghi dürfte nun davon absehen, den Euro zu befeuern. Ein stärkerer Euro bremst nämlich tendenziell Wachstum und Inflation und sorgt so gewissermaßen automatisch für eine Straffung der Liquidität.

12:21 Uhr: Was unser Chefredakteur Daniel Kühn heute von Draghi erwartet, hat er in einem Posting auf der Investment- und Analyseplattform Guidants zusammengefasst:

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12.18 Uhr: Das Wachstum in der Eurozone ist so stark wie seit Jahren nicht mehr. Dies würde eigentlich für ein baldiges Auslaufen des Anleihekaufprogramms sprechen. Doch die EZB muss sich laut ihrem Mandat nach der Inflation in der Eurozone richten, und die schwächelt weiter. Vor allem die sogenannte Kerninflationsrate, bei der die stark schwankenden Energie- und Nahrungsmittelpreise sowie Preise für Tabak und Alkohol nicht berücksichtigt werden, liegt mit zuletzt nur 0,9 Prozent noch deutlich unter dem Inflationsziel der EZB von "knapp zwei Prozent". Dies dürfte EZB-Präsident Mario Draghi zumindest vorerst noch genügend Munition liefern, um die Kritiker, die ein baldiges Ende der Geldflut fordern, argumentativ zurückzudrängen.

Liveticker-Redet-Draghi-den-Euro-schwach-Kommentar-Oliver-Baron-GodmodeTrader.de-1

12.10 Uhr: Die Europäische Zentralbank (EZB) wird heute mit aller Wahrscheinlichkeit keine Veränderung ihrer Geldpolitik beschließen. Mit Spannung wird aber erwartet, ob die EZB irgendwelche neuen Hinweise auf die absehbare Straffung ihrer Geldpolitik gibt. Durch den Kauf von Staatsanleihen und anderen Wertpapieren pumpt die EZB zusammen mit den nationalen Notenbanken aktuell 30 Milliarden Euro pro Monat in die Märkte. Erst im Oktober hatte die EZB beschlossen, das monatliche Volumen ab Januar auf 30 Milliarden Euro zu halbieren, die Laufzeit aber bis mindestens September 2018 zu verlängern. Doch wie es nach September 2018 weitergeht, ist offen. Im Konsens erwarten die Beobachter derzeit, dass die EZB ihre Anleihekäufe erst im Dezember 2018 völlig beendet und es erst im zweiten Quartal 2019 es zu einer ersten Zinserhöhung kommt.

12.00 Uhr: Herzlich willkommen zum Liveticker zum EZB-Zinsentscheid. Der Zinsentscheid wird um 13.45 Uhr veröffentlicht, die Pressekonferenz mit EZB-Präsident Mario Draghi beginnt um 14:30 Uhr.

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6 Kommentare

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  • Zukunft21
    Zukunft21

    ein Wort zur Inflation Herr Draghi hat doch jeglichen Bezug zur Realität verloren !

    16:39 Uhr, 25.01.2018
    1 Antwort anzeigen
  • Zukunft21
    Zukunft21

    was will er auch anderes sagen hat den karren ja in den Dreck gefahren und weiß jetzt nicht wie er da wieder unbeschadet raus kommt.

    es wird nicht ohne den ein oder anderen Totalschaden von statten gehen!!

    16:37 Uhr, 25.01.2018
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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