Lithium: Die boomende Nachfrage treibt den Preis

Die Lithiumpreise haben ihre Rekordjagd wieder aufgenommen. In China notierte Lithiumkarbonat Anfang dieser Woche erstmals bei umgerechnet 75.000 Dollar/Tonne. Dies ist ungefähr doppelt so hoch wie zu Beginn dieses Jahres. „Die Preissteigerungen reflektieren den starken Anstieg der Verkäufe von Elektroautos in China, dem mit Abstand größten Markt für E-Autos weltweit“, kommentierte die Postbank. Im September seien in der Volksrepublik 611.000 Stück und damit auf Jahressicht 83 Prozent mehr E-Autos bzw. Hybrid-Kraftfahrzeuge abgesetzt worden.

Auch in Deutschland ziehen die Zahlen kräftig an, wie das Kraftfahrzeug-Bundesamt am Dienstag mitteilte. Nach Abschluss des dritten Quartals lagen die Neuzulassungen von Pkw mit alternativen Antrieben demnach um 11,3 Prozent über dem Ergebnis des Vorjahreszeitraums. 45,3 Prozent aller Pkw-Neuzulassungen im Jahr 2022 waren mit alternativen Antrieben ausgestattet (inkl. Hybrid). 26,2 Prozent und damit 10,5 Prozent mehr waren Neuwagen mit einem Elektroantrieb (Elektro (BEV), Plug-In, Brennstoffzelle) und der Anteil der reinen Elektrofahrzeuge wuchs um 24,8 Prozent auf einen Anteil von 14,6 Prozent.

Marktbeobachter erwarten laut Postbank für die kommenden Monate potenziell weitere Preisanstiege. China, das globale Zentrum der Produktion von Lithium-Ionen-Zellen und Batteriematerialien, hatte letzten Winter nach Stromunterbrechungen in Produktions-wichtigen Provinzen einen verringerten Output. „Da das Angebot an Lithium kurzfristig nicht mit der weiter steigenden Nachfrage Schritt halten zu können scheint, dürften die Notierungen vermutlich kurz- bis mittelfristig auf hohem Niveau verharren“, prognostizierte die Postbank.