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13:59 Uhr, 15.08.2018

Lira-Schwäche: Türkische Bankenaufsicht schreitet ein

Die Aufsichtsbehörde in Ankara schränkte am Mittwoch Devisen-Swaps der türkischen Geschäftsbanken mit ausländischen Investoren ein. Diese Devisen-Tauschgeschäfte dürfen demnach künftig nur noch 25 Prozent des Eigenkapitals einer Bank ausmachen.

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Ankara (Godmode-Trader.de) - Die Lira ist zu Wochenbeginn auf ein Rekordtief gefallen. Nun erholt sie sich, doch die Wankelmütigkeit und grundlegende Schwäche der heimischen Währung hat die Bankenaufsicht des Landes aktiv werden lassen. Die Aufsichtsbehörde in Ankara schränkte am Mittwoch Devisen-Swaps der türkischen Geschäftsbanken mit ausländischen Investoren ein. Diese Devisen-Tauschgeschäfte dürfen demnach künftig nur noch 25 Prozent des Eigenkapitals einer Bank ausmachen.

Bei einem Devisenswapgeschäft wird eine bestimmte Währung angekauft und gleichzeitig ihr späterer Rückverkauf vereinbart. Devisenswaps werden von Banken beispielsweise genutzt, um bei einer Zinsspekulation in fremder Währung das Wechselkursrisiko abzusichern.

Die Zentralbank der Türkei kündigte zudem an, weiterhin die Liquiditätsversorgung der Geschäftsbanken zu gewährleisten.

US-Präsident Donald Trump hatte vergangene Woche angekündigt, Strafzölle gegen einige Produkt aus der Türkei zu verdoppeln. Hintergrund ist die Auseinandersetzung um das Schicksal des in der Türkei festgehaltenen US-Pastors Andrew Brunson. Die seit Monaten schwächelnde Lira verlor nach Trumps Ankündigung drastisch stark an Wert. Erst am Dienstag konnte sich die Valuta erholen.

Nun hat auch Ankara als Reaktion auf die US-Zölle Sanktionen gegen die Vereinigten Staaten verhängt. Eine am frühen Mittwochmorgen veröffentlichte Liste beinhaltete 22 zusätzliche Zölle. Demnach stiegen etwa die Einführungsgebühren für US-Autos, alkoholische Getränke, für kosmetische Produkte, Tabak, Papier und Reis aus den Vereinigten Staaten. Der stellvertretende Präsident, Fuat Oktay, twitterte, die Türkei habe dem Prinzip der Gegenseitigkeit folgend nach den „bewussten Angriffen der US-Regierung Steuern auf einige Produkte aus den USA“ erhoben.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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