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17:47 Uhr, 23.05.2019

Lieferstopp für verschmutztes russisches Öl trifft Deutschland

Der russische Pipelinebetreiber Transneft versucht weiter, verschmutztes Öl aus einer Leitung nach Ost- und Mitteleuropa zu entfernen

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  • Brent Crude Öl
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Moskau/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der russische Pipelinebetreiber Transneft versucht weiter, verschmutztes Öl aus einer Leitung nach Osteuropa zu entfernen und in Lagertanks und Schiffen unterzubringen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters befinden sich derzeit noch drei der fünf Millionen Tonnen nicht nutzbares Erdöl in der Druschba-Pipeline nach Polen und Deutschland. Wegen des zu hohen Anteils von Chloriden ist die Lieferung seit Ende April unterbrochen. Anfang Mai hatten russische Ermittler sechs Russen präsentiert, die das verschmutzte Öl in die Pipeline eingespeist haben sollen, um Öl-Diebstahl zu vertuschen.

Nach Informationen der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ können die Raffinerien Leuna in Sachsen-Anhalt und Schwedt an der Oder in Brandenburg nur eingeschränkt arbeiten. Tankstellen in ostdeutschen Bundesländern würden zum Teil aus dem Westen mit Diesel und Benzin beliefert. Schon im April waren nach FAZ-Informationen Airlines, die Flughäfen Tegel und Schönefeld anfliegen, gebeten worden, ihre Maschinen so zu betanken, dass sie nicht unbedingt in Berlin nachtanken müssten.

Ein Sprecher des Mineralölwirtschaftsverbands sagte auf Anfrage der Zeitung: „Die Versorgung in Ostdeutschland ist trotz der schwierigen Situation stabil.“ Inzwischen stehen Forderungen in Milliardenhöhe an die russische Lieferantenseite im Raum. Laut Nachrichtenagentur Reuters stellten die Konzerne Total und Eni Zahlungen für Öl aus Russland ein. Sie verlangten Ersatz für die Schäden. Dabei gehe es um die Lieferausfälle, aber auch um technische Schäden, etwa in Leuna.
Russlands Vizepremier Kosak sagte zunächst, der Pipeline-Betreiber Transneft werde Kompensationen für „reale Verluste“ zahlen. Am Dienstag ruderte er zurück und betonte, wichtiger sei es jetzt, den Transit aufzunehmen und das verseuchte Öl nutzbar zu machen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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