Licht und Schatten prägen den Gesamteindruck
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• Die Auftragseingänge für langlebige Güter stiegen im September um 1,0 % mom exakt den allgemeinen Erwartungen entsprechend. Der Anstieg geht in erster Linie auf den Maschinenbau zurück.
• Die Auftragseingänge für Investitionsgüter (ohne Verteidigung und Flugzeugbau) sind gegenüber dem Vormonat um 2,0 % gesunken, während die Auslieferungen nach dieser statistischen Abgrenzung geringfügig gesunken sind.
• Die Auftragseingänge für Investitionsgüter deuten auf eine zukünftig bessere Entwicklung bei den Unternehmensinvestitionen hin.
1. Die Auftragseingänge für langlebige Güter sind im September exakt den allgemeinen Erwartungen entsprechend um 1,0 % gegenüber dem Vormonat angestiegen (Bloomberg-Median: 1,0 %, DekaBank: 1,6 %). Ungewöhnlich ist, dass in diesem Monat die Gesamtentwicklung der Auftragseingänge nicht durch den sonst sehr volatilen Bereich Transport geprägt wurde. Auch hier stiegen die Auftragseingänge um rund 1 % gegenüber dem Vormonat an, sodass in der häufig kommentierten statistischen Abgrenzung „ohne Transport“ ebenfalls ein monatliches Plus von 0,9 % gemeldet wurde (Bloomberg-Umfrage: 0,7 %). Indexiert man die Auftragseingänge auf das Niveau zu Beginn des Jahres 2008, dann zeigt sich wie tief die Auftragseingänge zwischenzeitlich gefallen sind, und wie zäh die Erholung bislang verläuft. Gegenüber ihrem Tiefstand im März dieses Jahres sind die Auftragseingänge um knapp fünf Prozent gestiegen. Gemessen am Rückgang von rund 25 % ist dies sicherlich ernüchternd, aber eine bessere Entwicklung als wir es im Frühjahr dieses Jahres erwartet haben.
2. Die einzelnen Teilbereiche weisen in diesem Monat nur geringe Veränderungsraten auf. Der mit Abstand gewichtigste Wachstumstreiber war im September der Maschinenbau. Der starke Zuwachs dürfte 2 ein verspäteter positiver Rückpralleffekt auf den deutlichen Rückgang im Juli gewesen sein. Diesem Teilbereich dürfte auch zu verdanken sein, dass die Auftragseingänge für Investitionsgüter (ohne Verteidigung und Flugzeugbau) um 2,0 % gegenüber dem Vormonat angestiegen sind. Dieser Anstieg stimmt vorsichtig optimistisch für die Investitionstätigkeit in den kommenden Monaten.
3. Der Gesamteindruck, den die heutigen Daten hinterlassen, wird allerdings überschattet von einem leichten Rückgang der Auslieferungen für Investitionsgüter (ohne Verteidigung und Flugzeugbau). Der Rückgang um 0,2 % gegenüber dem Vormonat ist zwar nicht besonders ausgeprägt und entspricht letztlich einer Stagnation, aber der Vormonat war mit -2,2 % vergleichsweise schwach gewesen, sodass durchaus mit einem positiven Rückpralleffekt hätte gerechnet werden können. Dass dieser Rückpralleffekt nicht eingetreten ist, ist einmal mehr ein Indiz dafür, dass der Wirtschaftsaufschwung zäh verläuft.
4. Morgen Nachmittag werden die mit Spannung erwarteten Daten zum Bruttoinlandsprodukt für das dritte Quartal veröffentlicht. Das Hauptaugenmerk gilt hierbei der Entwicklung der Ausrüstungsinvestitionen. Hatten wir zu Beginn des Quartals noch mit einem Rückgang der Investitionen für diesen Zeitraum gerechnet, gehen wir nun von einem leichten Anstieg gegenüber dem Vorquartal aus. Die Entwicklung der Auftragseingänge für Investitionsgüter deutet an, dass die Investitionstätigkeit vermutlich im vierten Quartal etwas stärker als von uns bislang erwartet ausfallen dürfte.
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• Das vom Conference Board erhobene Verbrauchervertrauen hat sich im Oktober überraschend von 53,4 auf 47,7 Punkte verschlechtert und blieb damit auf niedrigem Niveau. Steigende Benzinpreise und eine schwache Arbeitsmarktentwicklung sind hierfür verantwortlich zu machen.
• Die Stimmungsverschlechterung ist bedauerlich, mehr aber auch nicht. Mit einer spürbaren Aufhellung dieses Stimmungsindikators ist erst zu rechnen, wenn der Arbeitsmarkt bereits auf Expansionskurs gedreht hat. Es handelt sich also um einen der wirtschaftlichen Entwicklung nachlaufenden Indikator.
• Die Situation am Immobilienmarkt entspannt sich weiter. Im August sind die Immobilienpreise, gemessen am Case-Shiller-Häuserpreisindex (20 Städte), um 1,2 % gegenüber dem Vormonat gestiegen. Dies ist bereits der vierte monatliche Zuwachs in Folge.
1. Die Stimmung der privaten Haushalte hat sich weiter verschlechtert. Im Oktober sank das vom Conference Board erhobene Verbrauchervertrauen von 53,4 auf 47,7 Punkte (Bloomberg-Median: 53,5 Punkte; DekaBank: 52,0 Punkte) und reihte sich damit in die Entwicklung praktisch aller US-Stimmungsindikatoren der privaten Haushalte ein. Die Gründe für die Stimmungseintrübung sind leicht zu benennen: Zum einen steigen die Benzinpreise aufgrund höherer Rohölpreise wieder an. Zum anderen fiel der letzte Arbeitsmarktbericht enttäuschend aus. Dies spiegelt sich sowohl in einer weiterhin sehr niedrigen Lagekomponente wider, die mit 20,7 Punkten sogar ein neues Jahrestief erreicht hat. Speziell im Oktober hat sich aber auch die Erwartungskomponente mit einem Rückgang um 8 auf 65,7 Punkte wieder verschlechtert.
2. Der Blick auf die Teilkomponenten zeigt, dass in allen Bereichen die Differenz der Saldenpunkte aus Verbesserung und Verschlechterung niedriger ist als im Vormonat. Die deutlichste Verschlechterung fand bei der Einschätzung der zukünftigen Lage am Arbeitsmarkt sowie der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung statt. Etwas weniger deutlich ging es bei der Saldendifferenz bezüglich der Einschätzung der ak2 tuellen Arbeitsmarktlage nach unten. Die Saldendifferenz hat nun aber den tiefsten Wert seit Sommer 1983 erreicht.
3. Die Entwicklung des wichtigsten Stimmungsindikators der privaten Haushalte ist bedauerlich – mehr aber auch nicht. Erstens ist allgemein bekannt, dass sich die Situation am Arbeitmarkt zwar entspannt. Diese Entspannung ist im historischen Vergleich aber weit unterdurchschnittlich. Mit Beschäftigungszuwächsen ist aus unserer Sicht erst im Frühjahr kommenden Jahres zu rechnen, und auch die Arbeitslosenquote wird noch weiter ansteigen. Hinzu kommt, dass sich die Stimmung der Verbraucher erst dann deutlich verbessern wird, wenn der Dreh am Arbeitsmarkt bereits Vergangenheit ist. Zweitens deutet sich seit Sommer dieses Jahres eine wieder zunehmende Konsumneigung an. Dies hat zwar etwas mit der Abwrackprämie im Automobilbereich zu tun, aber eben nicht ausschließlich. Sieht man also von der Konsumentwicklung von Automobilen ab, dann sind die privaten Haushalte wieder bereit, trotz schlechter Stimmung ihre Einkommenszuwächse auszugeben. Aus unserer Sicht ist es also falsch, auf eine Stimmungsverbesserung der privaten Haushalte zu warten und erst dann aus dieser auf eine stärkere wirtschaftliche Belebung zu schließen.
4. Die Lage am Immobilienmarkt hat sich auch im August weiter entspannt. Zum einen hat das Überangebot an Häusern weiter deutlich abgenommen. Ein Maß hierfür ist die durchschnittliche Dauer des Verkaufs, die zusammen mit den Daten zu den Neubauverkäufen und den Verkäufen bestehender Häuser veröffentlicht wird. Erstere werden diese Woche für September veröffentlicht, während die Dauer des Verkaufs bestehender Häuser bereits am vergangenen Freitag mit einem sehr deutlichen Rückgang bekannt gegeben wurde. Ein weiteres Entspannungssignal lieferte heute der Case-Shiller-Hauspreisindex (20 Städte). Demnach verringerten sich im August zwar im Jahresvergleich die Immobilienpreise um 11,3 %. Im Vergleich zum Vormonat sind die Preise aber um 1,2 % gestiegen. Dies ist der vierte Preisanstieg in Folge. Seit April haben sich die Immobilienpreise um knapp 5 % erhöht. Weiterhin gilt unsere Einschätzung, dass die Auswirkungen der Entspannung an den Immobilienmärkten auf die Gesamtwirtschaft eher indirekter Natur sind. Direkte Auswirkungen wären beispielsweise eine erhöhte Bautätigkeit bzw. positive Vermögenseffekte, die den privaten Konsum stärken. Mit einer anhaltend starken Bautätigkeit rechnen wir derzeit aber nicht, und für einen spürbaren Vermögenseffekt sind die Preisanstiege weiterhin nicht kräftig genug. Bedeutender ist, dass die Entspannung am Immobilienmarkt eine Entlastung für das Bankensystem darstellt: Das geringere Überangebot (bzw. die gestiegene Immobiliennachfrage) erleichtert den Banken den Verkauf von Immobilien insolventer Besitzer, und die höheren Immobilienpreise verringern tendenziell die Abschreibungshöhe für Hypotheken. Die Entlastung des Bankensystems dürfte wiederum helfen, die Kreditvergabe – insbesondere an die Unternehmen – zu verbessern.
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