Kursumschwung am Ölmarkt - Saudis wollen Fördermenge drosseln
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New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Am Ölmarkt hat binnen kurzer Zeit ein Kursumschwung stattgefunden. Während die Marktteilnehmer in den vergangenen Monaten noch die Sorge umtrieb, dass die Ölnachfrage aufgrund des Produktionsausfalls in Venezuela und der US-Sanktionen gegen den Iran nicht bedient werden kann, besteht derzeit ein Produktionsüberschuss.
Die Ölpreise bilden die veränderte Lage unmittelbar ab. Ende vergangener Woche fiel die Notierung für US-Erdöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) auf 61 US-Dollar je Barrel und bewegte sich damit auf einem Vierjahrestief. Nicht viel besser erging es der Nordseesorte Brent, die bis auf 69 Dollar je Barrel absackte. Im Vergleich zu Anfang Oktober stellte dies einen Preisrutsch von über 20 Prozent dar.
Für die Schwäche verantwortlich sind die rekordnahe Produktionssteigerung durch die USA, die Anhebung der Fördermenge im Oktober um 500.000 Barrel pro Tag durch Saudi-Arabien sowie Meldungen aus dem Irak, den VAE und Indonesien, die Produktion im kommenden Jahr ebenfalls anzuheben. Und das in Zeiten, in denen die Ölnachfrage tendenziell sinkt. Experten gehen zwar davon aus, dass die Ölnachfrage im nächsten Jahr wieder zulegen wird, allerdings in eher überschaubarer Dosierung.
Angesichts dieser Gemengelage und des massiven Preisverfalls war es nur eine Frage der Zeit, bis die Ölförderstaaten gegenzusteuern versuchen. Die OPEC und andere Ölstaaten würden bei ihrem Dezember-Treffen über eine Reaktion auf das Überangebot entscheiden, sagte der Ölminister des Oman, Mohammed Al-Rumhy, am Sonntag in Abu Dhabi. Am Rande des Treffen des Erdölkomitees der OPEC+-Allianz in Abu Dhabi war die Rede einer Senkung der täglichen Fördermenge um 1 Mio. Barrel.
Einen Schritt weiter ist Saudi-Arabien. Der weltweit größte Öl-Exporteur wolle im Dezember pro Tag 500.000 Barrel weniger produzieren, sagte Energieminister Chaled al-Falih am Sonntag. Die aktuelle Förderquote lag im Oktober bei 10,7 Mio. Barrel pro Tag. Allein die Ankündigung bzw. Möglichkeit eines geringeren Angebots ließ die Ölpreise am Montag in der Spitze um rund zwei Prozent in die Höhe springen.
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