Fundamentale Nachricht
14:48 Uhr, 17.02.2020

Kupfermarkt in Zeiten der Corona-Epidemie

Zuletzt stand der Kupfermarkt im Zeichen außerordentlicher Effekte. Bis Mitte Januar lag die Aufmerksamkeit insbesondere auf dem Handelsdeal zwischen China und den USA. In der Zeit danach diskutierte der Markt dann vornehmlich nur noch ein Thema: das Coronavirus und dessen mögliche Auswirkungen für Metalle.

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  • Kupfer
    ISIN: XC0007203216Kopiert
    Kursstand: 5.737,00 $/t (LME) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

London (Godmode-Trader.de) - Der Industriemetallmarkt hat bewegte Zeiten hinter sich. Bis Mitte Januar lag die Aufmerksamkeit insbesondere auf dem Handelsdeal zwischen China und den USA. In der Zeit danach diskutierte der Markt dann nur noch ein Thema: das Coronavirus und dessen mögliche Auswirkungen am Metallmarkt.

Anfang Februar haben eine Vielzahl von Unternehmen den Personal- und Warenaustausch mit China reduziert oder gar ganz eingestellt. Zu den ersten zählten Airlines, die Verbindungen nach China strichen. Mit Blick auf den Kupfermarkt ergeben sich ganz konkrete Folgen: So führt der Ausbruch laut Wood Mackenzie u. a. dazu, dass sich neue Hüttenprojekte in der Volksrepublik verzögern, da die Bauaktivitäten aktuell ruhen.

Wie stark sich die Auswirkungen des Coronavirus auf das chinesische Bruttoinlandsprodukt insgesamt auswirken werden, ist zum jetzigen Zeitpunkt immer noch nicht final abschätzbar. Reuters bezog sich auf eine Analyse des Bankhauses Morgan Stanley, nachdem das chinesische Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal bis zu einem Prozentpunkt niedriger liegen könnte. Die Prognose geht allerdings davon aus, dass im Februar oder März die Hochphase der Ansteckung erreicht wird.

Der Kupferpreis an der Londoner Metallbörse sank im Januar kontinuierlich, im Wesentlichen aufgrund der befürchteten Auswirkungen aus dem Coronavirus auf die globale Wirtschaft (der Einfluss der Epidemie auf das globale BIP wird auf 0,15 bis 0,3 Prozentpunkte geschätzt). Im vergangenen Monat verbilligte sich die Notiz um 500 Dollar/je Tonne auf rund 5.600 Dollar/Tonne. Im Februar konnte sich das rote Metall stabilisieren und sich sogar wieder um gut 100 Dollar/Tonne verteuern

Die fundamentale Marktlage wird derzeit unterschiedlich eingeschätzt: Die International Copper Study Group (ICSG) prognostiziert für den Markt für raffiniertes Kupfer für das Jahr 2020 einen Überschuss von rund 280.000 Tonnen, nach einem Defizit von 320.000 in 2019. Demgegenüber erwartet Reuters für 2020 im aktuellen Jahr ein Defizit von 160.000 Tonnen.

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3 Kommentare

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  • German2
    German2

    ÖL ist derweil schon wieder 20% rauf obwohl da einormes Überangebot herrscht

    18:14 Uhr, 17.02.2020
  • German2
    German2

    die Kupfwerepreismanipulation ist mindestens eingenauso grosser Betrug wie bei Gold ... als ob ein Virus die Kupfernachfrage langfristig beeinflusst..da lachen doch die Hühner

    18:14 Uhr, 17.02.2020
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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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