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13:01 Uhr, 03.05.2017

Kupfermarkt entspannt sich

Einige Analysten gehen davon aus, dass es am Markt für raffiniertes Kupfer 2017 keinen Produktionsüberschuss geben dürfte und dass stattdessen am Ende eine ausgeglichene Kupferbilanz oder ein leichtes Defizit vorliegen wird.

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Hamburg (Godmode-Trader.de) - Der Kupfermarkt stand im April vor allem unter dem Eindruck der beendeten Tarifauseinandersetzungen bei der Escondida-Mine. Die Wiederaufnahme der Produktion erzeugte Preisdruck. Auch bot die Situation in der peruanischen Minenindustrie keinen Anlass, Produktionsengpässe zu befürchten. Zudem trug die Wiederaufnahme der Konzentratexporte aus Indonesien zur Entspannung am Markt bei, was ebenfalls dazu führte, dass der Kupferpreis nachgab.

Die Notierung verbilligte sich zeitweise von über 5.800 US-Dollar je Tonne auf unter 5.700 US-Dollar. Einige Analysten gehen davon aus, dass es am Markt für raffiniertes Kupfer 2017 keinen Produktionsüberschuss geben dürfte und dass stattdessen am Ende eine ausgeglichene Kupferbilanz oder ein leichtes Defizit vorliegen wird. Die jetzt von der International Copper Study Group (ICSG) veröffentlichten Januar-Zahlen zeigen bei Berücksichtigung saisonaler Effekte einen recht ausgeglichenen Weltmarkt. Produktionszuwächsen in China und Mexiko standen vor allem Rückgänge in Chile, aber auch in Japan und den USA gegenüber.

Nach den Schätzungen der ICSG dürfte der Kupfermarkt in diesem und im kommenden Jahr auf ein Angebotsdefizit von 147.000 Tonnen hinarbeiten. Der wichtigste Grund sind vor allem der erwartete Rückgang der Kupferminenproduktion. Offensichtlich haben die Produktionsunterbrechungen in Indonesien, Chile und Peru eine große Angebotslücke hinterlassen, weshalb die weltweite Minenproduktion in diesem Jahr sinken und im nächsten Jahr stagnieren dürfte- Im vergangenen Oktober war die ICSG aber noch einen Überschuss von 160.000 Tonnen für dieses Jahr ausgegangen.

Speziell ist die Lage in China, dem mit Abstand größten Nachfrage nach dem Industriemetall. Nach Angaben der Analysten von Macquarie und Aurubis wächst der Kupferbedarf aktuell, was sich auch in wieder abnehmenden Beständen und anziehenden Kathodenprämien zeigt. Dieser Nachfrageanstieg kommt vor allem aus dem Bauwesen und der Energieversorgung. Andererseits wies das Land zuletzt trotz Wartungsstillständen bei Hütten eine stark gestiegene Kupferproduktion aus, die durch den Ausbau von Kapazitäten und die gute Verfügbarkeit von Rohstoffen bestimmt war. Im März wurden nach Angaben des Nationalen Statistikbüros 764.000 Tonnen raffiniertes Kupfer produziert, ein Plus von 8,5 Prozent im Jahresvergleich. Im ersten Quartal betrug der Anstieg 7,3 Prozent. Die März-Importe an raffiniertem Kupfer blieben deutlich um 36 Prozent hinter der Vorjahresmenge zurück. Gegenüber dem schwachen Februar, ergab sich im März jedoch ein Plus von 25 Prozent.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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