Kupfermarkt entspannt sich

London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Am Kupfermarkt ist zuletzt wieder Ruhe eingekehrt. Hatten in den vergangenen Monaten noch Annahmen über neue Infrastrukturmaßnahmen in den USA als Impulsgeber für die Kupferpreisentwicklung gedient, werden diese inzwischen sehr viel realistischer betrachtet. Der chinesische Markt wurde im Mai - konjunkturell betrachtet, - schwächer wahrgenommen, als er es gewesen ist. „Der aktuelle Kupferbedarf des Landes kann als gut bezeichnet werden, da lokale Schlüsselbranchen über eine zufriedenstellende Auftragslage verfügen“, kommentiert Aurubis-Experte Dieter Birkholz.

Auf der Produktionsseite hat der vorzeitige Abschluss von Tarifverträgen in Chiles Minenindustrie für Entspannung gesorgt. Insgesamt sei so eine Situation entstanden, die nicht ausreichte, um den Kupferpreis wieder auf das 6.000-Dollar-Niveau von Februar ansteigen zu lassen, konstatiert Birkholz. Aktuell notiert die Tonne Kupfer bei 5.700 US-Dollar.

Der Betreiber der weltweit zweitgrößten Kupfermine „Grasberg“ in Indonesien, Freeport-McMoRan, hat sich Ende vergangener Woche zuversichtlich geäußert, sich in diesem Jahr mit der indonesischen Regierung auf eine neue Lizenz zum Weiterbetrieb der Mine zu einigen. Das Unternehmen hat im April den Export von Kupferkonzentrat wieder aufgenommen, nachdem die indonesische Regierung dies für über drei Monate lang gestoppt hatte. Zuvor wurden in Indonesien nachteilige Vorschriften für Minenunternehmen eingeführt. Sollte es zu keiner Einigung kommen, hat Freeport-McMoRan bereits angekündigt, die Investitionen in Indonesien zu stoppen, berichtet die Commerzbank. Im Zuge des Exportverbots wurden laut Unternehmensangaben rund 7.000 Arbeiter entlassen, wogegen die Gewerkschaft bis heute protestiert.