Kommentar
16:49 Uhr, 28.05.2010

Krisenherd Großbritannien...

Montag:
Pfingstmontag – Feiertag

Dienstag:

Im Monats-Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe in Deutschland im März zum Vorjahr um -2 % auf 680.000 gefallen, die Summe der geleisteten Arbeitsstunden ist gleichzeitig um -0,3 % auf 66,7 Mio. Stunden zurückgegangen. Der Gesamtumsatz ist in gleicher Zeit um -9,3 % gesunken und betrug im Berichtsmonat 5,28 Mrd. Euro, während der Index des Auftragseingangs um 14,9 % auf 116,9 gesprungen ist (2000 = 100).

Im Jahr 2010 insgesamt ist die Beschäftigtenzahl jedoch um -0,5 % auf durchschnittlich 673.000 gesunken, während die geleisteten Arbeitsstunden um -10,3 % auf 131,1 Mio. gefallen waren. Der Gesamtumsatz ging bis dahin um -17,1 % auf 11,184 Mrd. Euro zurück, der Index des Auftragseingangs stieg um 10 % auf im Durchschnitt 86,6.

Bis zum Prüfungsjahr 2008 hatten fast 73% aller Studierenden eines Erststudiums in Deutschland mit Studienbeginn 1999 ihr Studium erfolgreich abgeschlossen. Das bedeutet jedoch auch, dass mehr als ein Viertel (27%) das Studium ohne Abschluss beendet hat. Für die Universitäten wurde eine Erfolgsquote von 68% errechnet, für die Fachhochschulen von 80%.

Die spanischen Erzeugerpreise sind im Berichtsmonat um 1 % zum Vormonat gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr kletterte der Index um 3,7 %.

Der Index zum italienischen ISAE Verbrauchervertrauen notiert bei 105,4 nach zuvor 107,9.

Der italienische Einzelhandelsumsatz ist im März zum Vormonat um 0,5 % gestiegen. Auf Jahresbasis ist der Umsatz um 2,9 % geklettert.

Das britische Quartalswachstum liegt im ersten Quartal bei 0,2 %. Auf Jahressicht ist die Wirtschaftsleistung im Vereinigten Königreich um -0,3 % gesunken.

Unser Kommentar:

In Großbritannien schwächelt die Wirtschaft wieder. Das ist jedoch nicht das einzige Problem im Königreich: Weil man dort in den vergangnen Jahren den Finanzsektor stärker gefördert hat, als es dem Land zuträglich gewesen wäre, hat man heute mit einer immensen Verschuldung zu kämpfen. Dieser muss man nun mit Sparmaßnahmen begegnen, was sich vor dem Hintergrund der Wirtschaftsflaute natürlich schwierig gestaltet.

Auf der Insel herrschen längst griechische Verhältnisse. Zum Kollaps ist es nur deshalb noch nicht gekommen, weil die Bank von England im Bedarfsfall nach Belieben die Notenpresse anwerfen kann. So etwas geht eine Weile gut, aber nicht ewig. Großbritannien könnte sich deshalb in den kommenden Monaten zum eigentlichen Krisenherd in Europa auswachsen...

Im Monatsvergleich sind die Auftragseingänge in der Euro-Zone im März um 5,2 % gestiegen nach zuvor 1,9 %. Im Jahresvergleich sind die Auftragseingänge um 19,8 % geklettert nach +12,2 % zuvor.

Im Monatsvergleich sind die Auftragseingänge im gesamten Bereich der EU um 5,9 % gestiegen nach zuletzt noch +1,1 % im Vormonat. Im Jahresvergleich sind die Auftragseingänge hier um 20,7 % gestiegen nach +12,7 %.

Der US-amerikanische Case Shiller Composite-20 Hauspreisindex notiert im März bei 2,4 %. Einen Monat zuvor hatte der Index noch bei 0,7 % gestanden. Damit wurde der Vormonatswert von 0,64 % nach oben revidiert.

Der US-amerikanische State Street Investor Confidence Index notiert im Mai bei 88,2. Einen Monat zuvor hatte der Index noch bei 99,4 gestanden. Damit wurde der Vormonatswert von 99,7 nach unten revidiert.

Der US-amerikanische Vertrauensindex notiert im Mai bei 63,3. Erwartet wurde er im Bereich 58,1 bis 58,3. Im Vormonat hatte er bei 57,7 notiert. Damit wurde die ursprüngliche Veröffentlichung von 57,9 nach unten revidiert.

Mittwoch:

Der Großhandelspreisindex für japanische Dienstleistungen ist in der vorläufigen Fassung zum Vormonat um -0,4 % gesunken, verglichen mit revidierten +0,5 % zuvor. Gegenüber dem Vorjahr ergab sich im April ein vorläufiger Preisrückgang um -1,1 % nach revidierten -1,2 % im Monat zuvor.

Die Zahl der nach Deutschland zugewanderten Personen ist 2008 gegenüber dem Vorjahr mit 721.000 um 39.000 bzw. 6 % gestiegen.

Der für Juni vorausberechnete GfK Konsumklimaindex notiert bei 3,5 Punkten nach revidierten 3,7 Punkten (revidiert von 3,8) im Vormonat.

Der Konjunkturerwartungsindex ist im Berichtsmonat um -18,6 Punkte auf 3,9 zurückgegangen. Der Index für die Einkommenserwartung liegt aktuell bei 23,7 Punkten und damit 11,5 Zähler unter dem letzten Stand. Die Anschaffungsneigung war ebenfalls rückläufig mit 18,1 nach zuvor noch 21,6 Punkten.

Die US-amerikanischen Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter sind im April um 2,9 % gestiegen. Erwartet wurde hingegen ein Plus im Bereich von 1,5 bis 2,0 %. Im Vormonat lagen die Auftragseingänge bei den langlebigen Wirtschaftsgütern noch bei 0,0 %. Damit wurde der Vormonatswert von zuvor veröffentlichten -1,2 % revidiert.

Der belgische Geschäftsklimaindex ist im Mai auf -4,9 gefallen von -2,4 im Monat zuvor. Erwartet worden war der Index bei -2,1. Dem Index wird eine große Indikatorwirkung in Bezug auf den EU Wert zugesprochen.

Die Zahl der Hausverkäufe ist in den USA im April auf 504.000 angestiegen. Erwartet wurden 425.000 bis 430.000 Hausverkäufe. Im Monat zuvor waren 439.000 Hausverkäufe registriert worden. Damit wurde die zuvor veröffentlichte Zahl von 411.000 nach oben revidiert.

Die US-amerikanischen Rohölvorräte (Crude Oil Inventories) sind in der vorangegangenen Woche um 2,4 Mio. Barrel gestiegen

Die Benzinvorräte (Gasoline Inventories) haben sich in den USA im Wochenvergleich um 0,2 Mio. Barrel verringert

Die Vorräte an Destillaten (Distillate Inventories), die auch das Heizöl beinhalten, sind gegenüber der Vorwoche in den Vereinigten Staaten um 0,3 Mio. Barrel geklettert.

Donnerstag:

Die deutschen Verbraucherpreise sind im Mai gemäß der vorläufigen Ergebnisse um 0,1 % gestiegen. Die Jahresteuerung liegt bei 1,2 % und ist damit nach zuvor 1,1 % leicht geklettert.

Im April sind die neuseeländischen Importe um -0.2 % gesunken, während die Exporte binnen gleicher Frist um +9 % nach oben gegangen sind. Die Handelsbilanz weist in Folge dessen ein Plus in Höhe von 656 Mio. Neuseeland-Dollar aus.

Die japanische Handelsbilanz weist mit 729,142 Mio. Yen einen gegenüber dem Vormonat um -5 % niedrigeren Überschuss aus.

Unser Kommentar:

Diese Sorgen hätten andere Schuldenländer auch gerne: Der Überschuss der japanischen Handelsbilanz ist um nur fünf Prozent geschrumpft. Die relativ starke Währung und der dennoch anhaltend solide Export sind wohl das Rezept dafür, dass Japan trotz seiner enormen Verschuldung von mehr als 200 Prozent des BIP bislang nicht im Chaos versunken ist.

Hinzu kommt, dass die Japaner traditionell sparen und stets ein wenig Geld auf der hohen Kante haben – anders als etwa die US-Amerikaner. Auch aus diesem Grund wird sich die aktuelle Krise in den Vereinigten Staaten noch ganz anders austoben als in Japan.

Deshalb sollte man nicht nach Japan schielen und vermuten, das alles sei doch halb so schlimm und irgendwie werde es schon glimpflich ausgehen. Japan liefert denkbar schlechtes Anschauungsmaterial für die hoch verschuldeten westlichen Industrienationen. Griechenland taugt da schon eher als „Vorbild“, wenn man der Frage nachgeht, wie es etwa in den USA oder in Großbritannien weitergehen könnte.

Die Zahl der Neuzulassungen bei den leichten Nutzfahrzeugen bis 3,5 t ist im April verglichen mit dem Vorjahr um 13,7 % gestiegen. Gleichzeitig fielen die Neuzulassungen bei den Nutzfahrzeugen über 3,5 t um 11,3 %. Bei den Lastkraftwagen über 16 t wurde ein Rückgang der Zulassungen um 11 % registriert, während bei Bussen über 3,5 t auf das Jahr gesehen 11,6 % weniger Zulassungen zu verzeichnen waren.

Unser Kommentar:

Auf diese Entwicklung weisen wir an dieser Stelle seit Monaten hin – und seit Monaten ist das Bild unverändert schlecht: In der EU werden immer weniger schwere Nutzfahrzeuge zugelassen. Da kann man noch so viel schön rechnen und blumige Prognosen erstellen, Tatsache bleibt, dass die Transportunternehmen immer weniger investieren.

Wenn in dieser Branche aber immer weniger investiert wird, dann ist das ein Ausdruck für gesamtwirtschaftliche Schwäche. Kaum ein anderer Bereich reagiert so sensibel auf Nachfrageveränderungen, wie der Transportsektor.

Im Jahr 2009 führte Deutschland Waren im Wert von 808,2 Milliarden Euro aus und importierte gleichzeitig Waren für 674,0 Milliarden Euro. Daraus ergab sich ein Ausfuhrüberschuss von 134,2 Milliarden Euro. Dieser positive Handelsbilanzsaldo entsprach 9,1% des gesamten Handelsvolumens (Ein- und Ausfuhren). Eine nähere Betrachtung der deutschen Handelspartner zeigt, dass Deutschland im Jahr 2009 mit drei Viertel seiner rund 240 Partnerländer einen Ausfuhrüberschuss verzeichnete, also mehr Waren in diese Länder verkaufte, als es von dort bezog.

Der französische Vertrauensindex notiert bei -38 nach zuvor -37.

Das US-amerikanische Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist in der vorläufigen Fassung für das erste Quartal um 3,0 % gestiegen. Im Quartal zuvor hatte das Wachstum noch 3,2 % betragen.

Die persönlichen Ausgaben für den Konsum ("Personal Consumption Expenditures", PCE) sind in den USA laut vorläufigen Zahlen um 3,5 % gestiegen.

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in den USA auf 460.000 gefallen. Erwartet wurden 455.000 neue Anträge nach zuvor 474.000 (revidiert von 471.000).

Die US-amerikanischen Erdgasvorräte ("Nat Gas Inventories") sind in der letzten Woche um 104 Bcf auf 2.269 Bcf gestiegen. In der vorangegangenen Woche waren die Bestände in den USA um 76 Bcf geklettert, im Vorjahr hatten sie bei 2.198 Bcf gelegen.

Freitag:

Die japanischen Verbraucherpreise sind im Mai zum Vorjahr um -1,4 % gefallen. Auf Monatssicht sanken die Preise um -0,1 %.

Die Kernrate ohne verderbliche Lebensmittel und ohne Energie sank auf Jahresbasis um -1,6 %, auf Monatssicht verlor der Index um -0,4 %.

Der Verbraucherpreisindex für Tokio ist im April gegenüber dem Vorjahr um -1,4 % gefallen. Zum Vormonat ist der Preisindex um -0,1 % gefallen.

In der Kernrate (ohne verderbliche Lebensmittel und Energie) ist der Preisindex zum Vorjahr um -1,4 % gesunken, gegenüber dem Vormonat stabil geblieben.

Die japanische Arbeitslosenquote liegt im April saisonbereinigt bei 5,1 % und ist damit zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte gestiegen. Die Zahl der Beschäftigten ist zum Vorjahr um 530.000 bzw. -0,8 % auf 62,69 Mio. gesunken. Gleichzeitig fiel die Arbeitslosenzahl um 100.000 bzw. 2,9 % auf 3,56 Mio. Der Anteil der Beschäftigten liegt bei 60 %, das sind 0,4 % weniger als im Vormonat.

Der japanische Einzelhandelsumsatz ist im Mai zum Vormonat um 0,5 % gestiegen. Im Monat zuvor war noch ein Umsatzplus um 0,8 % vermeldet worden.

Der Umsatz großer Verkaufshäuser ist im Berichtszeitraum um -3,6 % zurückgegangen.

Die deutschen Einfuhrpreise sind im April zum Vorjahr um 7,9 % gestiegen nach zuletzt +5 %. Im Monatsvergleich sind die Preise auf der Importseite um 2 % geklettert nach zuvor +1,7 %. Ohne Erdöl und Mineralölerzeugnisse ist der Index der deutschen Einfuhrpreise auf Jahresbasis um 3,3 % gestiegen. Gegenüber dem Vormonat kletterte der Index um 1,4 %.

Die Ausfuhrpreise haben in Deutschland zum Vorjahresmonat um 3 % angezogen nach zuletzt +2 %. Auf Monatssicht legten die deutschen Exportpreise mit +1,0 % zu nach +0,8 % im Monat zuvor.

Unser Kommentar:

Sind das erste Anzeichen von Inflation? Die deutschen Aus- und Einfuhrpreise sind überraschend stark gestiegen. Das ist ein Warnsignal, das man beobachten muss.

Das deutsche Budget für Bildung lag im Jahr 2008 nach Angaben von Destatis bei 215,3 Mrd. Euro. Im Vorjahr hatte dies noch bei 201,1 Mrd. Euro gelegen. Damit stieg der Anteil am Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2008 auf 8,6 % verglichen mit noch 8,4 % im Jahr 2007.

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) zum Weltnichtrauchertag am 31.5.2010 mitteilt, zählten sich im Jahr 2009 nach den Ergebnissen des Mikrozensus 74% der Bevölkerung über 15 Jahren zu den Nichtrauchern. Von allen Personen dieses Alters, die Angaben zu ihren Rauchgewohnheiten machten, haben 54% noch nie geraucht, 20% waren ehemalige Raucher. Als aktive Raucherinnen und Raucher bezeichneten sich 26%.

Die Handelsbilanz in der Schweiz für April 2010 steigt auf 2,02 Mrd. verglichen mit 1,7 Mrd. im Vormonat.

Für Mai notiert der EuroCOIN Indikator bei 0,55. Im Monat zuvor hatte er noch bei 0,67 gestanden.

Die italienischen Erzeugerpreise sind im April zum Vormonat um 1,0 % gestiegen. Auf Jahressicht sind die Preise der Erzeuger um 3,1 % geklettert.

Die Zahl der Beschäftigten fiel in Italien im März 2010 um -1,9 % im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Das schweizerische KOF Konjunkturbarometer für Mai notiert bei 2,16 nach 2,05 im Vormonat.

Die persönlichen Auslagen sind in den USA im April bei 0,0 % gleich geblieben. Erwartet wurde ein Anstieg im Bereich von 0,0 % bis 0,3 %. Im Vormonat waren die persönlichen Auslagen um 0,6 % gestiegen.

Die persönlichen Einkommen sind in den Vereinigten Staaten im April um 0,4 % gestiegen . Erwartet wurde ein Anstieg um 0,4 %. Im Vormonat waren die Einkommen um 0,4 % geklettert. Damit wurde der Vormonatswert von zuvor veröffentlichten 0,3 % nach oben revidiert.

Der Chicagoer Einkaufsmanagerindex notiert im Mai bei 59,7. Erwartet wurde er im Bereich 60,0. Im Vormonat hatte der Index noch bei 63,8 gestanden.

Der endgültige Verbraucherstimmungsindex der Uni Michigan notiert im Mai bei 73,60. Es war erwartet worden, dass die vorläufige Veröffentlichung innerhalb des Bereichs von 73,8 bis 73,2 revidiert werden würde. Im Monat zuvor hatte der Index bei 73,3 notiert.

Wie wir die Lage jetzt einschätzen und was wir unseren Lesern raten, das lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die in Kürze erscheint.

Anmeldemöglichkeit (1) : Das Drei-Monats-Abo des Antizyklischen Börsenbriefs
Anmeldemöglichkeit (2) : Das Jahres-Abo des Antizyklischen Börsenbriefs

Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen