Kreditwürdigkeit: Spanien kommt mit blauem Auge davon
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London/ Madrid (BoerseGo.de) - Spaniens Kreditwürdigkeit fällt nicht wie befürchtet auf Ramsch-Niveau ab. Die Ratingagentur Moody's bestätigte am Dienstagabend die Bewertung „Baa3“, setzte den Ausblick aber auf negativ. Die Bonitätswächter lobten die Fortschritte, die das Land mache. Wegen der Unterstützung des Landes durch die Eurozone und die Europäische Zentralbank sowie der Anstrengungen der spanischen Regierung sei davon auszugehen, dass das Land weiter zu akzeptablen Bedingungen Zugang zu den Kapitalmärkten haben werde, hieß es zur Begründung. Spanien laufe nicht mehr Gefahr, vom Kapitalmarkt abgeschnitten zu werden. So gewinne das Land Zeit, um seine öffentlichen Schulden in den kommenden Jahren zu stabilisieren. Überdies schreite der Umbau des kriselnden Bankensektors voran. Die Entscheidung teilten die Kreditspezialisten am Vorabend in London mit.
Moody’s senkte allerdings den Ausblick auf „negativ“, d h., es könnte mittelfristig doch noch zu einer Abstufung kommen. Die Kollegen von Standard & Poor’s hatte die Bonität des verschuldeten Euro-Landes noch in der vergangenen Woche auf „BBB-“ gesenkt - was der Moody’s-Note „Baa3“ entspricht. Auch bei der dritten großen Rating-Agentur Fitch steht Spanien auf „BBB-“. Ein Abrutschen um eine Stufe auf Ramsch-Niveau könnte die Kreditaufnahme erheblich erschweren.
Laut der „Financial Times Deutschland“ von Mittwoch plant Madrid beim Euro-Rettungsfonds ESM einen Antrag auf eine präventive Kreditlinie zu stellen. Diese solle allein dazu dienen, „das Aufkaufprogramm der Europäischen Zentralbank zu aktivieren“, schreibt die Zeitung unter Berufung auf einen hochrangigen spanischen Regierungsvertreter. Zum Kauf von Anleihen des Landes durch die EZB müsse es dabei gar nicht kommen, allein „die Möglichkeit der EZB-Intervention“ reiche möglicherweise schon, die Risikoaufschläge spanischer Anleihen „deutlich zu senken“ und Spaniens Refinanzierung am Finanzmarkt zu erleichtern.
Wann der Antrag folge, sei noch unklar. EU-Kreise rechneten damit für November, nach den für Ministerpräsident Mariano Rajoy wichtigen Regionalwahlen in seiner Heimatregion Galicien, so die FTD. Die Bundesregierung ist über die Pläne Spaniens informiert und lehnt diese laut der Zeitung auch nicht kategorisch ab. Allerdings sehe Berlin nach wie vor keine dringende Notwendigkeit für einen Antrag Spaniens beim ESM.
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