Auktionen: Spanien findet langsam zur Normalität zurück
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Madrid (BoerseGo.de) - Das kriselnde Euro-Land Spanien hat sich am Donnerstag zu erneut gesunkenenen Zinsen 4,71 Milliarden Euro bei Anlegern am Geldmarkt besorgt. Das geht aus Angaben der spanischen Schuldenagentur hervor. Das anvisierte Maximalziel der Auktionen von 4,5 Milliarden Euro wurde damit übertroffen.
Bei einer Anleihe mit Laufzeit bis zum Jahr 2023 nahm Madrid 1,29 Milliarden Euro zu einer Rendite von 4,612 Prozent auf. Bei der letzten vergleichbaren Auktion lag der den Investoren zu zahlende Zins noch bei 4,898 Prozent und damit um knapp 0,3 Prozent höher. Die Nachfrage nach den Papieren war überragend: Laut Schuldenagentur war die Auktion 2,6-fach überzeichnet. Für Spanien war der Effektivzins so niedrig wie seit September 2010 nicht mehr, notiert aber dennoch weiter auf einem hohen Niveau. Zum Vergleich: Am gestrigen Mittwoch hat Deutschland eine Anleihe mit zehnjähriger Laufzeit zu einem rekordniedrigen Zins von lediglich 1,28 Prozent bei Investoren platziert. Insgesamt spülte die Auktion knapp 3,35 Milliarden Euro in die Staatskasse.
Bei zwei weiteren Anleihen mit Laufzeit bis 2016 und 2018 bezahlte Spanien eine Rendite von 2,792 bzw. 3,257 Prozent. Auch diese Versteigerungen waren deutlich überzeichnet. Niedrige Renditen für Staatsanleihen senken die Zinsausgaben und bedeuten daher eine geringere Belastung für den jeweiligen Staatshaushalt.
IWF-Chefin Christine Lagarde hat das unter einer zähen Rezession leidende Land derweil vor zu harten Einsparungen gewarnt. Die spanische Wirtschaft werde 2014 wieder wachsen können, wenn keine neuen Kürzungen durchgesetzt würden, die die Erholung in das Jahr 2015 verschieben könnten, sagte die Direktorin des Internationalen Währungsfonds laut Dow Jones Newswires in einem Interview mit der spanischen Zeitung Expansion. „Nach unserer Ansicht gibt es für ein Land wie Spanien keinen objektiven Grund, sich in einen drastischen Abbau des Haushaltsdefizits zu stürzen“; sagte Lagarde. Allerdings müsse die spanische Regierung prüfen, ob bei den Wirtschaftsreformen bereits genug getan worden sei.
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