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13:57 Uhr, 29.01.2019

Konjunkturerwartungen für China steigen leicht bei anhaltender Wirtschaftsschwäche

Der neue CEP-Indikator deutet trotz leichter Aufhellung auf eine anhaltende wirtschaftliche Schwächephase Chinas hin.

Mannheim (Godmode-Trader.de) - Die CEP-Konjunkturerwartungen für China auf Sicht von zwölf Monaten sind im Januar leicht gestiegen, wie das ZEW-Institut am Dienstag mitteilte. Trotz der Zunahme um 2,2 Punkte verharrt der Indexwert mit minus 18,3 Punkten weiterhin deutlich im negativen Bereich und liegt auch weit unter dem langfristigen Durchschnitt von 2,7 Punkten. „Der CEP-Indikator deutet weiter auf eine anhaltende wirtschaftliche Schwächephase hin“, erklärte das ZEW-Institut.

Auch die Einschätzung der aktuellen konjunkturellen Situation hat sich verschlechtert. Sie liegt derzeit bei einem Wert von minus 4,6 Punkten. Eine leichte Mehrheit der Befragten geht somit davon aus, dass die konjunkturelle Lage in China eher schlecht ist.

Die Punktprognose für das Bruttoinlandsprodukt 2019 zeigt sich in der aktuellen Umfrage mit 6,2 Prozent unverändert gegenüber der Prognose vom Dezember 2018. Ein Wachstum von 6,2 Prozent würde allerdings einen erheblichen weiteren Rückgang verglichen mit dem zurückliegenden Jahr 2018 bedeuten, in dem das chinesische BIP real noch um 6,6 Prozent zugelegt hat, erklärte Michael Schröder, Senior Researcher im Forschungsbereich „Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement“ am ZEW-Institut. Für 2020 werde sogar ein weiterer Rückgang auf 6,0 Prozent vorhergesagt.

In Übereinstimmung mit der Verschlechterung des Wirtschaftsausblicks sinken auch die Prognosen für die Inflationsrate. Auf Sicht der nächsten zwölf Monate geht die Prognose um 0,3 Prozentpunkte im Vergleich zum Dezember 2018 zurück und soll entsprechend nur noch bei 2,3 Prozent liegen. „Die Teilnehmer/-innen unserer Umfrage gehen davon aus, dass sich die chinesische Regierung noch stärker als bisher durch aktive Konjunkturpolitik gegen die Verschlechterung des Wachstums stemmen wird“, sagt Schröder.

Der wichtigste Einzelfaktor zur Erklärung der prognostizierten Wirtschaftsschwäche ist die Verschlechterung des Außenhandels, an der sich die negative Wirkung des Handelsstreits zwischen den USA und China zeigt. „Umgekehrt wäre eine für alle Beteiligten positive Einigung in diesem Handelsstreit eine schnelle konjunkturstützende Maßnahme für China“, sagt Schröder.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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