Kommentar
13:08 Uhr, 17.12.2010

Keine Inflation in Sicht...

Montag:
Die Gewerbeanmeldungen in Deutschland sind in den ersten drei Quartalen 2010 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres insgesamt um 2,8 % auf 669.000 gestiegen. Die Zahl der Abmeldungen ist binnen gleicher Frist um 2,8 % auf 524.900 gesunken.

Die schweizerischen Erzeuger- und Importpreise sind zum Vormonat um 0,2 % auf 106,2 Punkte gesunken. Auf Jahressicht liegt ein Anstieg um 0,1 % nach zuletzt 0,3 % vor.

Unser Kommentar:

Die Schweiz ist sicherlich nicht repräsentativ für den Rest Europas – doch auch hier zeigt sich, dass von der überall an die Wand gemalten Inflation keine Rede sein kann. Das Gegenteil ist richtig, die Preise stagnieren oder fallen sogar.

Dienstag:

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Beschäftigten im Bereich des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland insgesamt im Oktober um 0,7 % auf 5,0 Mio. gefallen. Gleichzeitig wurden 1,0 % mehr, nämlich insgesamt 661 Mio., Arbeitsstunden registriert. Die Entgelte stiegen im selben Zeitraum um 3,5 % auf rund 17 Mrd. Euro.

Die Industrieproduktion in der Euro-Zone ist im saisonbereinigten Monatsvergleich im Oktober um 0,7 % geklettert.

Der ZEW Konjunkturindex für Deutschland notiert im Dezember bei 4,3. Erwartet wurde der Index mit 3,5.

Der US-amerikanische Umsatz im Einzelhandel ist im November um 0,8 % gestiegen. Erwartet wurde ein Umsatzplus von 0.4 bis 0.5 %. Im Vormonat war der Umsatz des Einzelhandels in den Vereinigten Staaten um 1,7 % gestiegen.

Ohne die Autoverkäufe ist der Einzelhandelsumsatz in den USA um 1,2 % gestiegen. Gerechnet wurde mit einem Bereich von +0,4 bis 0.6 %. Einen Monat zuvor war noch ein Anstieg um 0,8 % zu verzeichnen gewesen (revidiert von 0,4 %).

Die US-amerikanischen Erzeugerpreise sind im November um 0,8 % gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg im Bereich von 0,5 %. Im Monat zuvor waren die Preise der Erzeuger um 0,4 % geklettert.

Mittwoch:

Die Kfz Neuzulassungen sind im Bereich der EU und der EFTA im November verglichen mit dem Vorjahr um 7,1 % gefallen nach -16,6 % im Vormonat und -9,6 % im Monat davor.

Im Vergleich Januar bis November mit dem entsprechenden Vorjahreszeitraum sind die Neuzulassungen bei den Pkws um 5,7 % zurückgegangen.

Der Umsatz der deutschen Luftfahrtunternehmen ist im Jahr 2009 zum Vorjahr um 13,6 % auf 22,4 Mrd. Euro gesunken. 2008 hatte er noch bei 25,9 Mrd. Euro gelegen. In der Personenbeförderung kletterte der Umsatz dabei um 11,7 % auf 20,4 Mrd. Euro, während in der Güterbeförderung ein Minus von 29,6 % auf 2,0 Mrd. Euro verzeichnet wurde.

Die Zahl der deutschen Luftfahrtunternehmen indes sank um 3,0 % auf nunmehr 290 statt noch 299 in 2008. Das Luftfahrtpersonal wurde um 0,7 % auf insgesamt 64.120 Personen reduziert. Das fliegende Personal verkleinerte sich um 0,2 % auf 34.821, während das Bodenpersonal um 1,3 % auf 29.299 abnahm. Die Zahl der Flugzeuge kletterte um 0,2 % auf 1.291, im Bereich der Flugzeuge mit einem Startgewicht über 20 Tonnen wurde mit +1,3 % auf 554 in 2009 ein Anstieg gesehen.

Die Zahl der Beschäftigten im deutschen Gesundheitswesen ist im Jahr 2009 gegenüber dem Vorjahr um 103.000 bzw. 2,2 % auf rund 4,7 Mio. gestiegen.

Die Schwedische Reichsbank erhöht die Zinsen um 100 Basispunkte auf nunmehr 1,25 % von zuvor noch 0,25 %. Als Begründung gibt die Zentralbank Schwedens an, dass der Inflationsdruck aktuell noch gering sei in Schweden. Man gehe aber davon aus, dass auf Grund der stark wachsenden wirtschaftlichen Aktivitäten der Druck steigen werde. Deshalb hält die Sveriges Riksbank es für notwendig, mit einer schrittweisen Erhöhung des Zinssatzes die Inflation auf einem Niveau nahe dem Ziel von 2 % zu stabilisieren.

Die italienische Handelsbilanz fällt auf -2,0 Mio. im Vergleich zu -0,8 Mio. im Jahr zuvor.

Die britische Arbeitslosenrate der letzten drei Monate bis November (August bis Oktober) liegt bei 7,9 % und damit 0,1 % höher als im vorangegangenen Zeitraum. Die Zahl der Arbeitslosen ist im Berichtszeitraum auf Dreimonatssicht um 35.000 auf 2,5 Mio. gestiegen.

Die Zahl der Erwerbstätigen ist in der Eurozone im dritten Quartal zum Vorquartal um unverändert geblieben nach zuvor +0,1 %. Im Vergleich zum Vorjahr fiel die Beschäftigtenzahl um 0,2 %, verglichen mit -0,6 % im vorangegangenen Quartal.

Die US-amerikanischen Verbraucherpreise sind im November um 0,1 % gestiegen . Erwartet wurde ein Anstieg um 0,2 %. Im Monat zuvor waren die Preise der Konsumenten um 0,2 % geklettert.

Die Kernrate ist in den USA um 0,1 % gestiegen. Damit war im Vorfeld bereits gerechnet worden. Im Vormonat hatte die Kernrate um 0,1 % zugelegt.

Der New York Empire State Index der New York Fed notiert im Dezember bei 10,57. Im Vormonat hatte er noch bei -11,14 gestanden Erwartet wurde der Dezember bei 3,0.

Unser Kommentar:

Nach dem deutlichen Anstieg bei den Erzeugerpreisen hätte man eigentlich einen deutlicheren Zuwachs bei den Verbraucherpreisen erwarten können. Der ist nun aber ausgeblieben. Damit ist Inflation in den USA vorerst weiterhin kein Thema.

Die US-amerikanische Industrieproduktion ist im November um 0,4 % gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg im Bereich zwischen 0,2 und 0,3 %. Im Vormonat war die Industrieproduktion in den Vereinigten Staaten um 0,2 % gesunken.

Die US-amerikanische Kapazitätsauslastung liegt im November bei 75,2 %. Im Monat zuvor hatte sie bei 74,9 % gelegen.

Der US-amerikanische Housing Market Index notiert im Dezember bei 16. Im Vormonat hatte er bei 16 gestanden. Erwartet wurde der Index im Bereich von 16 bis 17.

Die US-amerikanischen Rohölvorräte (Crude Oil Inventories) sind in der vorangegangenen Woche um 9,9 Mio. Barrel gefallen.

Die Benzinvorräte (Gasoline Inventories) haben sich in den USA im Wochenvergleich um 1,9 Mio. Barrel verringert.

Die Vorräte an Destillaten (Distillate Inventories), die auch das Heizöl beinhalten, sind gegenüber der Vorwoche in den Vereinigten Staaten um 1,1 Mio. Barrel geklettert

Donnerstag:

Die Preise für von deutschen Flughäfen abgehende Luftfrachttransporte sind gegenüber dem zweiten Quartal 2010 durchschnittlich um 1,2 % gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresquartal stiegen die Preise um 29,9 %.

Die Kommunen in Deutschland verzeichneten in den ersten drei Quartalen 2010 ein Defizit in Höhe von 9,2 Mrd. Euro, im Jahr zuvor hatte das Defizit im gleichen Zeitraum bei 6,6 Mrd. Euro gelegen.

Die Ausgaben haben sich um 2,8 % auf 129,9 Mrd. Euro erhöht, die kassenmäßigen Einnahmen sind dagegen um nur um 0,8 % auf 120,7 Mrd. Euro gestiegen.

Ende 2009 erhielten etwa 860.000 Haushalte in Deutschland Wohngeld. Dies waren 2,1 % aller privaten Haushalte. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl um 47,2 %, in 2008 hatte der Anteil zum Vergleich bei 1,5 % gelegen.

Insgesamt betrugen die Ausgaben für das Wohngeld im Jahr 2009 rund 1,56 Mrd. Euro und damit 107 % mehr als im Vorjahr.
Der französische Einkaufsmanagerindex für Dezember notiert in der ersten Veröffentlichung bei 56,3. Im Monat zuvor war er mit einem Stand von 57,9 veröffentlicht worden. Erwartet wurde der Index hingegen mit einem Stand von 57,6.

Der französische Dienstleistungsindex notiert in der ersten Veröffentlichung im Dezember bei 54,1. Im Vormonat hatte der Index noch bei 55,0 gestanden. Erwartet wurde der Serviceindex bei 55,2.

Der deutsche Einkaufsmanagerindex notiert in der ersten Veröffentlichung für Dezember im verarbeitenden Gewerbe bei 60.9 nach 58,1 im Vormonat. Im Vorfeld war ebenfalls mit einem Stand von 58,1 gerechnet worden.

Der deutsche Dienstleistungsindex für Dezember notiert in der ersten Veröffentlichung bei 58,3. Erwartet wurde der Index bei 59,1 nach 59,2 im Vormonat.

Der Einkaufsmanagerindex im Bereich der Dienstleistungen für die Eurozone liegt nach der ersten offiziellen Schätzung bei 53,7, nach zuletzt noch 55,4. Die Erwartung hatte bei 55,2 gelegen.

Der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone notiert in der ersten Veröffentlichung für Dezember im verarbeitenden Gewerbe bei 56,8 nach 55,3 im Vormonat. Im Vorfeld war hingegen mit einem Stand von 55,2 gerechnet worden.

Der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone notiert in der ersten Veröffentlichung für Dezember insgesamt bei 55,0. Im Vormonat hatte er bei 55,5 gelegen.

Der Arbeitskostenindex der Eurozone ist im dritten Quartal zum Vorjahr um 0,8 % gestiegen. Im Quartal zuvor war der Arbeitskostenindex um 1,6 % geklettert.

Unser Kommentar:

Auch beim Arbeitskostenindex in der Eurozone zeigt sich, dass wir es derzeit allenfalls mit sehr moderaten Inflationsraten zu tun haben. So lange keine Lohn-Preis-Spirale in Gang kommt, dürfte sich daran vorerst auch nichts ändern...

Die Jahresteuerung in der Eurozone liegt im November unverändert bei 1,9 %. Bereits die offizielle Vorabschätzung war von 1,9 % ausgegangen. Im Vormonat hatte die jährliche Inflationsrate ebenfalls bei 1,9 % gelegen.

Ein Jahr zuvor hatte die Rate bei 0,5 % gelegen. Der Monatsvergleich wird mit 0,1 % angegeben.

Die Jahresteuerung für den gesamten Bereich der EU liegt im Berichtsmonat bei 2,3 % nach ebenfalls 2,3 % im Vormonat und 1,0 % im Jahr zuvor. Auf Monatssicht liegt die Inflationsrate bei 0,2 %.

Die Zahl der US-amerikanischen Wohnbaugenehmigungen liegt im November bei 530.000. Erwartet wurden 550.000 bis 558.000. Im Monat davor waren es 552.000 gewesen. Damit wurde der Vormonatswert von ehemals veröffentlichten 550.000 nach oben revidiert.

Die Zahl der Wohnbaubeginne liegt in den USA im November bei 555.000. Erwartet wurden 525.000 bis 545.000 nach noch 534.000 im Vormonat. Damit wurde der Vormonatswert von zuvor veröffentlichten 519.000 leicht nach oben revidiert.

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in den USA auf 420.000 gefallen. Erwartet wurden 415.000 bis 425.000 neue Anträge nach zuvor 423.000 (revidiert von 421.000).

Der Philly Fed Index notiert im Dezember bei 24,3. Erwartet wurde er im Bereich zwischen 10,0 und 12,5. Im Vormonat hatte er bei 22,5 gestanden.

Unser Kommentar:

Der Philly Fed Index ist erneut überraschend stark ausgefallen und signalisiert eine Erholung der US-Konjunktur. Das ist ein Hoffnungsschimmer, den man jetzt genau beobachten muss.

Die US-amerikanischen Erdgasvorräte ("Nat Gas Inventories") sind in der letzten Woche um 164 Bcf auf 3.561 Bcf zurückgegangen. Im Vorjahr hatten sie bei 3.596 Bcf gelegen.

Freitag:

Großer Verfallstag oder auch "Dreifacher Hexensabbat". Verfall zahlreicher Index-Futures und -Optionen sowie Aktienoptionen an den internationalen Terminbörsen

Die Zahl der Neuzulassungen bei den leichten Nutzfahrzeugen bis 3,5 t ist im November in der EU verglichen mit dem Vorjahr um 11,6 % gestiegen. Gleichzeitig kletterten die Neuzulassungen bei den Nutzfahrzeugen über 3,5 t um 55,0 %. Bei den Lastkraftwagen über 16 t wurde ein Anstieg der Zulassungen um 69,8 % registriert, während bei Bussen über 3,5 t auf das Jahr gesehen 4,7 % weniger Zulassungen zu verzeichnen waren.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist der Gesamtumsatz im Gastgewerbe in Deutschland im Oktober um nominal 4,5 % gestiegen. Real wurde jedoch ein Rückgang in Höhe von 1,5 % verzeichnet.

Gegenüber dem Vormonat wurde ein nominaler Umsatzanstieg in Höhe von 0,7 % verzeichnet. Real entspricht dies einem Plus von 0,4 %.

Der ifo Geschäftsklimaindex für Deutschland notiert für Dezember bei 109,9. Im Vormonat hatte er bei 109,3 gestanden. Erwartet wurde er bei 109,0.

Der Index für die Geschäftslage notiert bei 112,9 nach zuvor 112,3 und erwarteten 112,6. Der Index zur Geschäftserwartung liegt nun bei 106,9 nach 106,3 im letzten Monat. Die Erwartung hatte hier bei 106,0 gelegen.

Der Auftragseingang der Industrie in Italien ist gegenüber dem Vormonat unverändert geblieben. Der Umsatz der italienischen Industrie erhöhte sich zum Vormonat um 1,0 % und im Vergleich zum Vorjahresmonat saisonbereinigt um 13,3 %.

Die Handelsbilanz der Euro-Zone weist in der ersten Schätzung für Oktober einen Überschuss von 5,2 Mrd. Euro aus verglichen mit einem Überschuss in Höhe von 4,8 Mrd. Euro ein Jahr zuvor. Das Plus des Vormonats wurde auf 2,6 Mrd Euro revidiert von zuvor veröffentlichten 2,9 Mrd. Euro. Die Ausfuhren sind im Berichtsmonat zum Vormonat saisonbereinigt um 0,1 %, die Einfuhren um 1,3 % gesunken.

Die Produktion im Baugewerbe ist im Bereich der Eurozone im Oktober unverändert geblieben. Die Produktion des Vormonats wurde von -2,1 % auf nun -1,6 % nach oben revidiert. Im Jahresvergleich ist die Bauproduktion um 6,8 % gesunken nach zuletzt -7,7 % (revidiert von -8,1 %).

Wie wir die Lage einschätzen und was wir unseren Lesern raten, das lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die vor wenigen Tagen erschienen ist.

Anmeldemöglichkeit (1) : Das Drei-Monats-Abo des Antizyklischen Börsenbriefs

Anmeldemöglichkeit (2) : Das Jahres-Abo des Antizyklischen Börsenbriefs

Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen