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13:45 Uhr, 01.06.2018

Keine Entspannung am Ölmarkt in Sicht

Nach Einschätzung von Rohstoffanalysten dürfte der Ölmarkt trotz einer möglichen Anhebung der Fördermenge im Defizit verharren. Eine Phase wieder nachgebender Ölpreise sei unwahrscheinlich.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 77,675 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der Brent-Ölpreis stieg gestern in der Spitze auf knapp 79 US-Dollar je Barrel, handelt inzwischen aber wieder deutlich niedriger bei 77,75 Dollar für das 159-Liter-Fass. Der Preisanstieg seit Mittwoch steht aus Sicht der Commerzbank mit Kommentaren aus Saudi-Arabien in Zusammenhang, die Ölproduktion nur marginal auszuweiten und an dem Kürzungsabkommen bis Ende des Jahres festzuhalten.

Saudi-Arabien und Russland signalisierten am vergangenen Freitag, dass sie in der zweiten Jahreshälfte dieses Jahres möglicherweise beabsichtigen, die Förderkürzungen zu lockern. Am Markt wurde daraufhin über eine Anhebung um 1 Mio. Barrel pro Tag oder sogar eine Rückkehr zu den Produktionsmengen von vor den Kürzungen spekuliert. In Folge dieser Ankündigung gaben die Ölpreise sichtbar nach. Brent verlor zwischenzeitlich gut 5 US-Dollar auf 74 US-Dollar/Barrel.

Nach Einschätzung der HSH Nordbank dürfte der Ölmarkt trotz einer möglichen Anhebung der Fördermenge um 1 Mio. Barrel/Tag im Defizit verharren. Zum einen betrage der Nachfrageüberhang gegenwärtig etwa 1,25 Mio. Barrel/Tag und zum anderen dürfte die Umsetzung der Anhebung der Förderquoten lediglich graduell erfolgen, so Analyst Jan Edelmann. Darüber hinaus sei mit weiteren Produktionsrückgängen in Venezuela und eventuell auch im Iran zu rechnen, welche einen Teil des zusätzlichen Angebots ausgleichen würden.

Das aktuelle Niveau des Marktdefizits, die robuste Nachfrage und steigende Produktionsausfälle deuten auf weiter rückläufige Lagerbestände hin, während gleichzeitig die Kapazitätsreserven der OPEC-Staaten sinken, wie Edelmann weiter ausführt. Mittelfristig erwartet der Experte deshalb keine signifikante Entspannung am Ölmarkt. Er halte weiterhin an unserer Prognose von 80 US- Dollar/Barrel in den kommenden Monaten fest, so Edelmann.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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