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11:48 Uhr, 31.03.2017

Kein Mangel an Rohöl

Trotz der Förderkürzungen der OPEC gibt es derzeit keinen Mangel an Rohöl. Grund ist die steigende Produktion in den USA. Sollte die im Juni auslaufende Vereinbarung nicht verlängert werden, dürften die Ölpreise sogar deutlich zurückfallen.

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  • Brent Crude Öl
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    Kursstand: 53,055 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 50,305 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Wien/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Ende vergangenen Jahres schlossen die 14 Mitglieder der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) zusammen mit Russland und zehn weiteren Nicht-OPEC-Staaten ein Abkommen zur Begrenzung des Ölangebotes. Die Förderung der OPEC sollte um 1,2 Mio. Barrel pro Tag, die der anderen Unterzeichner um 558.000 Barrel pro Tag sinken. Ziel war es, die Ölpreise wieder deutlich nach oben zu treiben.

Während der Irak und die Vereinigten Arabischen Emirate in den vergangenen Monaten mehr Öl produzierten als vereinbart, kürzte Saudi-Arabien so stark, dass die OPEC ihre Vereinbarung insgesamt erfüllte. Neueste Reuters-Schätzungen zufolge hat sich das Verhältnis im März aber gewandelt. Danach trägt Saudi-Arabien die Kürzungen offenbar nicht mehr größtenteils im Alleingang. Das Königreich hat seine Produktion im März etwas erhöht, die Vereinigten Arabischen Emirate haben ihre Förderung dagegen reduziert. Die Umsetzung der OPEC-Produktionskürzungen liegt bei 95 Prozent.

Die anderen Vertragspartner dagegen kamen ihren Verpflichtungen bisher nur begrenzt nach. So wird Russland sein Kürzungsvolumen von 300.000 Barrel erst Ende April erreichen. Nach Aussagen von Energieminister Nowak hat das Land seine Ölproduktion im März um 200.000 Barrel pro Tag reduziert. Offiziell werden die Produktionsdaten für März vom russischen Energieministerium in der kommenden Woche veröffentlicht.

Als Gegenkraft zur Förderkürzung von OPEC und Partnern erweisen sich die hohen weltweiten Lagerbestände sowie die zunehmende Ölproduktion in den USA. Die US-Schieferölindustrie hat ihre Kosten mittlerweile so stark reduziert, dass laut den Analysten der Hamburger Sparkasse schon Preise von 30 US-Dollar pro Barrel für eine rentable Förderung ausreichen. Vor diesem Hintergrund wird die US-Ölproduktion in diesem Jahr voraussichtlich auf mehr als 9 Mio. Barrel pro Tag ansteigen.

Trotz der Förderkürzungen gibt es derzeit keinen Mangel an Rohöl. Sollte die im Juni auslaufende Vereinbarung nicht verlängert werden, dürften die Ölpreise sogar deutlich zurückfallen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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