Karstadt: Borletti gibt sich noch nicht geschlagen
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Düsseldorf (BoerseGo.de) – Der Mann hat Stehvermögen. Im Bieterwettkampf um die zahlungsunfähige Warenhauskette Karstadt gibt der Mailänder Unternehmer Maurizio Borletti nicht Klein bei – im Gegenteil, er prescht weiter vor und offeriert neu. Dem in Düsseldorf erscheinenden Handelsblatt sagte Borletti am Freitag: „Wir werden dem Karstadt-Insolvenzverwalter heute Abend ein verbessertes Kaufangebot zusenden“.
Punkt. Das sitzt. Mit der erneuerten Offerte kommt Borletti den Plänen des Kaufinteressenten Nicolas Berggruen in die Quere. Der Deutsch-Amerikaner hatte bereits Anfang Juni einen Kaufvertrag für Karstadt unterschrieben, die endgültige Annahme aber von einem Entgegenkommen mit dem Vermieterkonsortium Highstreet abhängig gemacht. Borletti ist mit zwei Prozent an Highstreet beteiligt.
Gegenüber dem Handelsblatt stellte der Italiener klar, dass bei seiner Offerte keine Verzögerungen durch das Brüsseler Kartellamt zu befürchten seien. Die EU-Behörde müsse sich erst ab einer Umsatzgröße von fünf Milliarden Euro mit solchen Fällen beschäftigen. Dies sei bei Karstadt aber nicht der Fall. „Unser Kaufangebot kann in wenigen Tagen abschließend unterzeichnet werden“, sagte Borletti. „Schon am 30. September könnte Karstadt damit aus der Insolvenz entlassen werden.“
Der Karstadt-Verkaufsprozess wird langsam aber sicher zur endlosen Odyssee. Zuletzt sah es wieder so aus, als ob der Milliardär Berggruen einen großen Schritt bei der Übernahme von Karstadt weitergekommen wäre. Nach Angaben beider Seiten vom Donnerstag einigte er sich mit der Valovis Bank in allen offenen Fragen, die den 850 Millionen Euro schweren Kredit der kleinen Essener Bank an das Vermieter-Konsortium Highstreet betreffen. Eine endgültige Einigung, die bis zum 2. September erreicht werden muss, scheint jedoch in weiter Ferne. Kommt sie nicht zustande, droht Karstadt die Zerschlagung.
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