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10:30 Uhr, 14.10.2015

Kapitalschub für Volkswagen in Höhe von 3,7 Milliarden Euro

Die in einem Monat fällig werdenden Pflichtwandelanleihen wirken nach Meinung von GAM-Vermögensverwalter Jonathan Stanford wie eine kostenlose Kapitalerhöhung.

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  • Volkswagen AG
    ISIN: DE0007664005Kopiert
    Kursstand: 129,00 € (Frankfurt) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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Zürich (GodmodeTrader.de) - Die von Volkswagen im Jahr 2012 aufgelegten Pflichtwandelanleihen in Höhe von 3,7 Milliarden Euro, die in einem Monat fällig werden, bringen dem Unternehmen eine willkommene – wenn auch wohl nur beschränkte – Erleichterung. „Das ist im Grunde wie eine kostenlose Kapitalerhöhung“, so Jonathan Stanford, der beim schweizerischen Vermögensverwalter GAM einen globalen Wandelanleihen-Fonds verwaltet.

„Obwohl Wandelanleihen bei der Ausübung in der Regel verwässernd wirken, könnte die Umwandlung für Volkswagen in der aktuellen Situation ein erfreuliches Ereignis sein. Gleichzeitig muss man aber bedenken, dass die 3,7 Milliarden Euro in den Kontext der aktuellen Marktkapitalisierung von Volkswagen in Höhe von rund 50 Milliarden Euro und Liquiditätsreserven von 21 Milliarden gesetzt werden müssen. Aber jedes bisschen hilft“, so der Fondsmanager.

„Es ist sehr schwierig, bereits heute den finanziellen Schaden der Rückrufe und der möglichen rechtlichen Schritte abzuschätzen“, sagt Stanford. Er selbst hat nicht in die VW-Pflichtwandelanleihe investiert, deren Preis von ihrem einstigen Höchststand von über 140 Euro auf unterdessen rund 70 Euro gefallen ist. Noch bis vor Bekanntwerden des Abgasskandals wurden die Wertpapiere über dem Einstandspreis gehandelt. Für Stanford sind Pflichtwandelanleihen grundsätzlich unattraktiv: „Pflichtwandelanleihen bieten nicht wie echte Anleihen einen Schutz im Sinne eines definierten Rücknahmepreises. Die Umwandlung in Aktien ist obligatorisch – so können Anleger am Ende mit einer Menge Aktien dastehen, die nicht sehr viel wert sind, wie nun im Fall von VW.“

Die Anleihen werden voraussichtlich am Stichtag 9. November zu einem Preis von 144,50 in Aktien umgewandelt – es sei denn, der Aktienkurs von VW steigt vorher signifikant. Auch wenn der Wandlungspreis viel höher als der aktuelle Marktpreis für VW-Aktien zu liegen kommt, würde das professionelle Investoren kaum schmerzen, da sie ihre Positionen wahrscheinlich abgesichert haben, vermutet Stanford. „Hedge-Fonds schätzen Pflichtwandelanleihen, weil sie einerseits durch Leerverkauf von Referenzaktien voll abgesichert werden können und andererseits einen relativ hohen Zinssatz abwerfen“, sagt Stanford.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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